FC Viktoria Köln erwartet Mannheim:Wiedersehen mit Saghiri und Ex-Coach Glöckner

Lesezeit 3 Minuten
Wunderlich88

Kapitän Mike Wunderlich steckt mit dem FC Viktoria Köln nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen im Abstiegskampf.

Köln – Natürlich ist es für Hamza Saghiri ein spezieller Augenblick, wenn er am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) an seine alte Wirkungsstätte zurück kehrt. Bis zum vergangenen Sommer war der in Würselen geborene Mittelfeldspieler noch beim FC Viktoria Köln aktiv. Seit 2015 bestritt er 98 Partien für die Höhenberger und erzielte sechs Tore, ehe sich im August nach fünf Jahren die Wege trennten: Saghiri unterschrieb einen bis Ende Juni 2022 datierten Vertrag beim Drittliga-Konkurrenten SV Waldhof Mannheim.

Die Gründe für den Umzug nach Baden-Württemberg liegen für den 23-Jährigen auf der Hand: „Zu Patrick Glöckner hatte ich immer einen sehr guten Draht, auch schon in Köln. Mit dem Wechsel nach Mannheim habe ich eine neue Herausforderung gesucht“, erklärt der in der Jugend von Alemannia Aachen ausgebildete Fußballer. Glöckner hat ebenfalls eine Geschichte beim FC Viktoria: Bis Mai 2019 war der einstige Profi von Eintracht Frankfurt noch Trainer in Höhenberg, doch was dann geschah, dürfte sowohl Glöckner als auch den Viktoria-Verantwortlichen noch Schweißperlen auf die Stirn treiben: Die Viktoria unterlag als Regionalliga-Tabellenführer dem SV Straelen mit 0:2, der inzwischen 44-Jährige wurde einen Spieltag vor Saisonende beurlaubt – eine Woche später stiegen die Rechtsrheinischen unter Interimstrainer Jürgen Kohler in die Dritte Liga auf.

Patrick Glöckner trotz Platz eins beurlaubt

Seitdem ist viel passiert, doch Hamza Saghiri pflegt noch allerlei Verbindungen zu seinen Kollegen von damals: „Ich hatte wirklich schöne Jahre bei der Viktoria“, bemerkt der laufstarke Mittelfeldmann. „Es ist schon ein besonderes Spiel für mich, zumal ich zu einigen Jungs noch viel Kontakt habe, etwa zu Albert Bunjaku, Patrick Koronkiewicz und Mike Wunderlich.“ Für Sentimentalitäten bleibt beim Wiedersehen aber wohl kaum Zeit – vor allem für den FC Viktoria nicht. Nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Partien steht die Mannschaft erheblich unter Druck, Trainer Pavel Dotchev weiß offenbar, was auf dem Spiel steht: „Wie heißt es so schön: Wir wollen und müssen den Bock unbedingt umstoßen“, sagt der Fußballlehrer, der im Falle einer weiteren Niederlage wohl auch selbst unter Druck geriete. Wobei der erfahrene Coach trotz der zuletzt überschaubaren Punkteausbeute und eines Absturzes in die unteren Tabellen-Regionen weiterhin gefasst wirkt: „Ich bin nicht blauäugig und weiß, dass ich irgendwann liefern muss“, erklärte der 55-Jährige unlängst. Und: „Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf meine Arbeit, alles andere zählt nicht und ist auch nicht meine Sache.“ Dotchev und sein Team werden sich Gedanken machen müssen, wie das Offensivspiel optimiert werden kann. In den letzten zehn Begegnungen gelangen den Höhenbergern gerade einmal acht Treffer; der Coach verlangt eine konsequentere Spielführung: „Wir sind im letzten Drittel nicht effektiv genug und müssen zielstrebiger spielen.“ Personell kann Kölns Trainer vor dem richtungweisenden Duell aus dem Vollen schöpfen: Fabian Holthaus meldete sich nach Oberschenkelbeschwerden ebenso zurück wie Jeremias Lorch nach seiner Rotsperre.

Das könnte Sie auch interessieren:

Saghiri beschäftigt sich wenig mit den Geschehnissen rund um seinen Ex-Klub: „Das, was bei der Viktoria passiert, ist nicht mein Thema“, betont der Mittelfeldspieler, der aber vor seinen einstigen Mannschaftskameraden warnt: „Angeschlagene Boxer sind ja am gefährlichsten. Sie haben individuell mit die stärkste Mannschaft der Liga.“

KStA abonnieren