1:1 in UnterhachingWarum Viktoria Köln mit einem Punkt beim Dritten unzufrieden ist

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Pavel Dotchev (l.) mit Mike Wunderlich

  • Der FC Viktoria Köln kommt bei der SpVgg Unterhaching, dem Tabellendritten der Dritten Liga, zu einem 1:1.
  • Doch zufrieden sind die Höhenberger mit dem Ergebnis nicht.
  • Die Viktoria hadert mit der Schiedsrichter-Leistung.

Köln – Am Ende eines wunderbar sonnigen Nachmittags konnten Spieler, Trainer und Verantwortliche des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln die wärmenden Strahlen und den beinahe kitschig blauen oberbayerischen Himmel nur in Nuancen genießen. Immerhin: Die Viktoria hatte beim favorisierten Tabellendritten SpVgg Unterhaching ein achtbares 1:1 (0:1) erreicht; wirklich einverstanden mit dem Remis im Landkreis München war anschließend aber niemand.

Vor allem  Kölns Innenverteidiger Sead Hajrovic hatte einen  gebrauchten Tag erwischt: Zunächst hatte der Winter-Zugang den Elfmeter verschuldet, den Dominik Stroh-Engel nach gut einer Stunde (62.) zum Ausgleich verwandelt hatte; in der Schlussphase wurde dem einstigen Schweizer Junioren-Nationalspieler  noch ein Kopfballtreffer aufgrund einer angeblichen Abseitsposition verwehrt. Hajrovic konnte die Entscheidung des Schiedsrichters kaum fassen: „Ich weiß nicht, warum wir das Tor nicht bekommen haben“, haderte der Abwehrspieler in feinstem Schweizerdeutsch. „Im Zweifel heißt es doch immer für den Angreifer.“

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Auch der Höhenberger Trainer Pavel Dotchev mochte den gewonnenen Punkt im Abstiegskampf nicht über Gebühr zelebrieren. Stattdessen beschwerte sich auch der 54-Jährige über das zweifelhafte Urteil des Referees: „Uns wird ein Tor nicht gegeben, das eins war“, moserte Dotchev. „Für mich war es kein Abseits und zu hundert Prozent regulär.“

Tatsächlich schienen die Fernsehbilder die Einschätzungen der Kölner  zu bekräftigen: Nach einem Freistoß von Steven Lewerenz und einer anschließenden Kopfballverlängerung hatte Hajrovic die Kugel unter die Latte gewuchtet –  Hachings Abwehrspieler Markus Schwabl stand mindestens auf gleicher Höhe. „Vielleicht hebt der Linienrichter vorsichtshalber mal die Fahne. Diese Entscheidung zu treffen, ist absolut grenzwertig“, befand Sportvorstand Franz Wunderlich kritisch.

Albert Bunjaku trifft zur Führung

Angesichts des zurückgenommenen Kölner Tores geriet ein ordentlicher Auftritt der Mannschaft bei einem Spitzenteam aus der Dritten Liga schon fast zur Nebensache. Der Aufsteiger agierte in einem veränderten Spielsystem mit einer kompakten Dreier-Mittelfeldreihe von Beginn an zielstrebig und ließ die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. Und zunächst schien dem FC Viktoria auch das Matchglück zur Seite zu stehen: Bereits nach zwei Minuten hatte sich der flinke Linksverteidiger Jonas Carls den Ball geschnappt, flankte punktgenau auf Albert Bunjaku, der mit einem perfekten Flugkopfball ins rechte Eck die frühe Führung markierte.

Danach blieben die Rechtsrheinischen dominant, erst im Verlauf der zweiten Halbzeit erhöhte Unterhaching die Schlagzahl und gelangte durch einen individuellen Fehler von Hajrovic in den Genuss eines Elfmeters. Der 26-jährige Verteidiger verlor zunächst den Ball, foulte dann Stephan Hain im Strafraum, Schiri Exner wies zu Recht auf den Punkt. Der eingewechselte Dominik Stroh-Engel traf sicher zum 1:1, Viktoria wackelte kurzzeitig, kam in der Schlussphase aber stark zurück.

Viktoria Köln bleibt auf einem Abstiegsplatz

Nach dem vermeintlichen Abseitstor rutschte Carls in der Nachspielzeit noch um Haaresbreite am möglichen 2:1 vorbei – dann war Schluss, und Pavel Dotchev fand lobende Worte für einen couragierten Auftritt seines Teams, das weiterhin auf einem Abstiegsplatz steht: „Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden, nur mit dem Ergebnis nicht. Wir haben gezeigt, dass wir uns vor keiner Mannschaft verstecken müssen.“  

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