Mann in Swisttal niedergeschossenSuche nach dem Schützen gestaltet sich schwierig

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Ein Hund hilft bei der Spurensuche auf dem Feldweg bei Essig.

Swisttal – Mehr als einen Tag nach den Schüssen, die einen Mann aus Essig auf freiem Feld vor dem Ort trafen, hat die Polizei bereits einige ihrer Ermittlungsansätze ausgeschöpft. „Die Drohne hat nichts gesehen, die beiden Spürhunde nichts gefunden“, fasste Robert Scholten als Sprecher der Bonner Polizei auf Anfrage der Rundschau zusammen. Aber das sind noch nicht alle Möglichkeiten, die den Ermittlern der Mordkommission zur Verfügung stehen.

Augenzeuge beobachtete Flüchtigen

Der Einsatz der beiden Hunde war jedenfalls einer, der schnellen Erfolg hätte bescheren können. Doch am Ende des ersten Fahndungstages, nach dem Unbekannten, der die Schüsse abgegeben hat, ist immer noch nur so viel bekannt, wie ein Augenzeuge beobachten konnte. Dieser unabhängige Zeuge – jemand der nicht mit dem Opfer in Verbindung steht – hatte beobachtet, wie jemand weglief, kurz nachdem die Schüsse gefallen waren.

Daher stammt auch die Beschreibung, dass es sich um einen Mann mit dunklen Haaren handeln soll, der zur Tatzeit ein schwarzes Oberteil mit orangen Ärmeln trug. Die Polizei weiß zwar, dass der Flüchtige nicht zwingend der Täter sein muss, setzt aber derzeit genau darauf.

Die Ermittler haben den Tatort auch mit einer Drohne überflogen. Zwar lautete die erste Bilanz, dass nichts gefunden worden sei. Aber die Bilder dokumentieren nun, wie der Tatort aussah und können auch noch weiter ausgewertet werden. Weil gerade nach der Ernte das Gras und der Bewuchs einiger Felder eine weite Sicht von der Landstraße ins Feld zulässt, erhofft sich die Polizei, dass sich immer noch Menschen finden könnten, die dort langgefahren sind und jemanden zu der Zeit gesehen haben könnten, als die Schüsse fielen – oder eben bei der Flucht.

Opfer will keine Angaben machen

Auch die technischen Routineermittlungen laufen weiter. So werten die Beamten auch stets Handydaten aus, was in diesem Fall vor allem deshalb notwendig ist, weil das Opfer, der in den Feldern niedergeschossene Mann aus Essig, im Krankenhaus liegt und der Polizei keine Angaben machen will.

Andeutungen aus Polizeikreisen lassen erkennen, dass den Ermittlern ein Vorname bekannt ist, der zum Täter führen dürfte, aber dass derzeit die Zuordnung noch nicht geglückt ist. Dies würde bedeuten, dass trotz des Misserfolgs beim Einsatz von Drohne und Suchhunden die Enttarnung des flüchtigen Schützen vielleicht doch nur eine Frage der Zeit ist.

Dann werden die Ermittler, die am Montagabend, als die Schüsse gegen 20.15 Uhr fielen, schon vergeblich mit Polizeihubschrauber und etlichen Einsatzkräften am Boden nach dem Schützen gesucht hatten, wohl auch das Motiv für das Verbrechen aufdecken können.

Bislang deutet nichts darauf hin, dass der Mann getötet werden sollte. Die Schüsse haben dementsprechend auch nicht zu einer Lebensgefahr für den Getroffenen geführt. Offenbar dienten sie dazu ihn einzuschüchtern, was die Ermittler dazu brachte, dass es sich möglicherweise um einen Streit über Schulden handelte. Die Ermittlungen richten sich aber, wie die Staatsanwaltschaft schon am Dienstag bekräftigte, in „alle Richtungen“.

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