Viktoria Köln hofft nach der Heimniederlage gegen Rostock auf einen Erfolg gegen Ingolstadt, um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu halten.
Viktoria Kölns Trainer Marian Wilhelm„Wir verspüren keinen Druck“

Viktoria Kölns Trainer Marian Wilhelm verspürt trotz einer leichten Ergebniskrise keinen Druck.
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Die 2:4-Niederlage gegen Hansa Rostock dürfte dem FC Viktoria Köln wehgetan haben. Monatelang war das Team von Trainer Marian Wilhelm zu Hause ungeschlagen geblieben, hatte sich Stabilität und Selbstvertrauen erarbeitet. Gegen Rostock offenbarten die Rechtsrheinischen Schwächen – in der Defensive, bei Standards, in den „entscheidenden Momenten“, so Wilhelm. Die Mannschaft kämpfte, doch am Ende standen die Höhenberger mit leeren Händen da.
Wilhelm mit Respekt vor Ingolstadt
„Man braucht etwas Zeit, um die Wunden zu lecken“, sagt Wilhelm. „Die Niederlage ist noch in den Köpfen, aber es geht schnell weiter. Am Freitag wartet die nächste Herausforderung.“
Die heißt FC Ingolstadt – ein Gegner, der in Form ist. Drei Siege in Serie haben die Oberbayern auf Platz zehn gebracht, das Team von Trainerin Sabine Wittmann spielt mit wachsendem Selbstvertrauen. Wilhelm kennt die Qualitäten des Gegners genau: „Sie haben eine klare Idee, wie sie Fußball spielen wollen. Sie kommen immer wieder in gefährliche Räume, sind strukturiert, diszipliniert und finden selbst unter Druck gute Lösungen. Außerdem sind sie physisch stark und gefährlich bei Flanken und Standardsituationen.“
Gerade das war zuletzt der wunde Punkt der Viktoria. Gegen Rostock fiel ein Gegentor nach einer Freistoßflanke, ein weiteres nach einer Flanke, die Meiko Sponsel klären wollte, doch nur Rostocks Andreas Voglsammer traf. Es waren kleine Momente der Unordnung, die große Wirkung entfalteten. „Ich würde noch nicht mal sagen, dass wir auf die defensiven Grundlagen eingehen müssen, sondern eher auf die vereinzelten Spielsituationen und wie wir es in Zukunft besser machen können. Es wird immer mal so sein, dass solche Gegentreffer passieren können. Hansa war diesbezüglich reifer in der Chancenverwertung“, so Wilhelm.
Trotz des Rückschlags bleibt die Stimmung bei den Rechtsrheinischen ruhig. Die Leistung gegen Rostock war in vielen Phasen ordentlich, das Offensivspiel phasenweise druckvoll und mutig. Um den guten Ansätzen entsprechende Ergebnisse folgen zu lassen, sollte ein Sieg gegen Ingolstadt gelingen. Ein Erfolg ist für die Viktoria sogar nahezu Pflicht, will man den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht verlieren und die Konkurrenten auf den Abstiegsrängen auf Distanz halten.
Standortbestimmung für Viktoria
Aus den vergangenen sechs Drittligapartien gewannen die Höhenberger nur eine. Druck verspürt Wilhelm aber nicht: „Ich bin schon lange in der Dritten Liga tätig. Das ist zwar mein erstes Jahr als Cheftrainer, aber vorher habe ich schon ein paar Jahre mitgemacht. Wir verspüren trotz der letzten Ergebnisse keinen Druck in irgendeiner Art. Das alles kommt nicht überraschend, die Dritte Liga ist von den Mannschaften her ausgeglichen.“
Die Partie gegen Ingolstadt bietet auch die Chance auf eine Standortbestimmung. Wittmanns Team spielt technisch sauber, aggressiv im Pressing, gefährlich bei ruhenden Bällen, eben ein Prüfstein für Wilhelms Mannschaft. Auf personeller Ebene hat der Trainer alle Optionen: Mit Ausnahme der Langzeitverletzten sind alle Spieler fit. Am Freitagabend möchten die Höhenberger die Heimstärke zurückzuerobern, die Viktoria über Monate ausgezeichnet hat.

