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Inklusives Projekt in PorzStein für Stein zu mehr Bildungschancen

Lesezeit 4 Minuten
Ein Junge steht vor einem großen Mosaik, auf dem „Deine Zukunft ist pink“ steht, es hängt an einer Wand der Jugendeinrichtung OT Ohmstraße.

Das von „wir helfen“ geförderte Projekt „Pink“ in der OT Ohmstraße verhilft Kindern und Jugendlichen zu gerechten Bildungschancen.

In der inklusiven OT Ohmstraße werden Partizipation, Mitbestimmung und faire Bildungschancen großgeschrieben.

„Deine Zukunft ist pink!“ Es kann kaum ein charmanteres und motivierenderes Motto für ein Bildungsangebot geben als dieses. Denn es spielt auf ein hoffnungsvolles Morgen an, das bunt sein wird, partizipativ und inklusiv, pink eben. Partizipativ und inklusiv geht es schon heute und seit vielen Jahren täglich im Jugendzentrum OT Ohmstraße zu. „Bei uns ist Freizeit für alle möglich, ob mit oder ohne Behinderung, unabhängig von der Herkunft, Hautfarbe oder Religion“, sagt dessen Einrichtungsleiterin Bianca Rillinger.

Wir haben festgestellt, dass die allermeisten Kinder unter zehn Jahren keine analogen Uhren mehr lesen können, da sie überall mit digitalen Anzeigen konfrontiert sind. Also haben wir mit ihnen Pappuhren gebastelt und geübt, was viertel vor und viertel nach bedeutet
Bianca Rillinger, Leiterin der OT Ohmstraße

Rund 130 Kinder und Jugendliche besuchen regelmäßig das inklusive Jugendzentrum in Porz. Weil Rillinger und ihr Team verstärkt seit der Corona-Pandemie bei vielen von ihnen Lernrückschritte und eine Unterversorgung an Ernährung, Bewegung und mentalen Ressourcen, vor allem zum Umgang mit Emotionen, bemerkten, haben sie im März vergangenen Jahres das selbst konzipierte und von „wir helfen“ geförderte, kostenlose Bildungsprojekt „Deine Zukunft ist pink“ gestartet.

Spielerisch und lebensnah lernen

Es bietet 79 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 12 Jahren an vier Tagen pro Woche Bildungschancen im Bereich Gesundheit, Kultur und Umwelt. Außerdem erhält jedes Kind, wenn nötig, individuelle Unterstützung bei schulischen Problemen – spielerisch und lebensnah. „Wir haben festgestellt, dass die allermeisten Kinder unter zehn Jahren keine analogen Uhren mehr lesen können, da sie überall mit digitalen Anzeigen konfrontiert sind. Also haben wir mit ihnen Pappuhren gebastelt und geübt, was viertel vor und viertel nach bedeutet“, sagt Rillinger.

Mosaik-Künstlerin Laura Sinayski in Aktion mit einer Besucherin der OT Ohmstraße.

Mosaik-Künstlerin Laura Sinayski in Aktion mit einer Besucherin der OT Ohmstraße.

Mit anderen Kindern werden Einkaufszettel geschrieben, um die Schrift zu trainieren, im Supermarkt mit Bargeld bezahlt, um das Rechnen auf Vordermann zu bringen, „Stadt, Land, Fluss“ gespielt um das geografische Wissen aufzubessern. Mit Erfolg: Bei einigen Kindern haben sich die Schulnoten extrem verbessert.

Wo Partizipation und Mitbestimmung zum Alltag gehören

Da in der OT Ohmstraße von jeher großer Wert auf Partizipation und Mitbestimmung gelegt wird, haben die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch beim „Pink“-Projekt die Themenschwerpunkte der jeweiligen Bildungstage mitbestimmt und gemeinsam mit der Projektleitung einen Monatsplan mit Angeboten, die ihren Interessen entsprechen, erarbeitet.

So dreht sich seit einem Jahr montags bei „Mit Spaß am Lernen“ alles um die individuelle Nachhilfe. Dienstags geht es bei „Alles Gute für dich“ um Gesundheitsförderung. Da wird gebacken, gekocht, bewegt und entspannt. Und das ist auch bitternötig. Denn viele Kinder und Jugendliche kommen, wie Rillinger berichtet, nach der Schule ohne Frühstück und hungrig ins Jugendzentrum. „Wir sind schon froh, wenn sie mindestens eine warme Mahlzeit pro Woche erhalten.“ Deshalb startet auch jeder Projekttag mit einem gesunden Snack, frischem Obst und reichlich Getränken – was unerlässlich ist, um lernen zu können. Am Donnerstag liegt der Themenschwerpunkt auf „Deiner Zukunft“ und damit auf Themen und Angeboten rund um den Umwelt-, Natur- und Tierschutz. Die Kinder basteln Vogelhäuschen aus Plastikflaschen, Insektenhotels oder gestalten den Garten Igel- und Vogel-gerecht.

Bunte Erlebnisse mit Musik, Kunst und Theater

Am Freitag steht bei „Bunte Erlebnisse“ Kultur auf dem Programm. Es gibt Ausflüge und Workshops zu den Themen Theater, Kunst, Musik, Medien und Religion. Fünf Kinder zwischen sieben und 12 Jahren haben sich für einen Workshop bei der Mosaik-Künstlerin Laura Sinayski entschieden. Seit September arbeiteten sie immer freitags gemeinsam an dem riesigen Mosaik aus Glassteinen und Fließen, das heute eine Wand der Jugendeinrichtung schmückt.

Kinder arbeiten an einem Mosaik beim von„ wir helfen“ geförderten Bildungsprojekt „Pink“ in der OT Ohmstraße.

Kinder in Aktion beim von„ wir helfen“ geförderten Bildungsprojekt „Pink“ in der OT Ohmstraße.

„Am Anfang war die sehr filigrane Arbeit gerade für die Kinder mit einer Sehbeeinträchtigung, einer kognitiven oder motorischen Einschränkung sehr schwierig. Doch sie sind von der Konzeption des Kunstwerks, also der Motiv- und Farbgestaltung, bis zur Fertigstellung mit großem Interesse dabei geblieben, haben zum Schluss selbst den Leim aufgetragen oder mit der Zange die Fliesen gebrochen“, sagt Sinayski. Und haben nebenbei auch noch ihre Hand-Augen-Koordination, ihr räumliches und konzeptionelles Denken trainiert.

Da das Projekt schon jetzt so erfolgreich ist, der OT Ohmstraße 50 neue junge „Stammkundinnen und -kunden“, 26 davon mit einer Behinderung, beschert hat und das Angebot dafür gesorgt hat, neue Schwerpunkte in der Jugendeinrichtung zu initiieren, wird es ein Nachfolgeangebot geben: „Alle Kinder haben Rechte. Denn Deine Zukunft ist pink“ - partizipativ und inklusiv.


So können Sie helfen

  1. Mit unserer Jahresaktion „wir helfen: dass Kinder wieder mutig in die Zukunft gehen“ bitten wir um Spenden für Projekte in Köln und der Region, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu einer guten Zukunftsperspektive verhelfen und die Kompetenzen, die sie dafür brauchen, fördern und stärken.
  2. Die Spendenkonten lauten: wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.
  3. Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55
  4. Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
  5. Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung, geben Sie bitte +S+ im Verwendungszweck an. Sollten sie regelmäßig spenden, ist auch eine jährliche Bescheinigung möglich. Bitte melden Sie sich hierzu gerne per E-Mail bei uns. Soll Ihre Spende nicht veröffentlicht werden, notieren Sie +A+ im Verwendungszweck. Möchten Sie anonym bleiben und eine Spendenbescheinigung erhalten, kennzeichnen Sie dies bitte mit +AS+.
  6. Bitte geben Sie in jedem Fall auch immer ihre Adresse an. Auch wenn Sie ein Zeitungsabonnement der „kstamedien“ beziehen, ist Ihre Adresse nicht automatisch hinterlegt.
  7. Kontakt: „wir helfen e.V.“, Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln, Telefon: 0221-224-2789 (Allgemeines, Anträge), 0221-224-2130 (Redaktion), E-Mail: wirhelfen@kstamedien.
  8. Mehr Infos und die Möglichkeit, online zu spenden, finden Sie auf unserer Vereinshomepage hier >>