Jahresbilanz der Aktion „wir helfen“1,328 Millionen Euro für Kölner Kinder in Not

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Eröffnung des Kölner Jugendzentrum.digital mit der „wir helfen"-Vorsitzenden Hedwig Neven DuMont.

Köln – „Krise“ war die gesellschaftliche Zustandsbeschreibung nach Monaten über Monaten in der Corona-Pandemie. Die Jahresaktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bekannte sich erneut dazu, benachteiligte Kinder und Jugendliche, die unter den Einschränkungen des Infektionsschutzes am meisten gelitten hatten, in den Mittelpunkt zu stellen. Der Verein will mit seinen Spenden in Höhe von 1.328.993,90 Euro eine Art „Wiedergutmachung“ nach den Entbehrungen der Corona-Zeit ermöglichen.

Staatliches Corona-Aufholprogramm: Zu wenig Geld für jedes Kind

Auch die Bundespolitik stellte den Ländern und Kommunen rund zwei Milliarden Euro für ein Corona-Aufholprogramm zur Verfügung. Viele Experten beklagen allerdings, dass diese staatliche Unterstützung nicht genug sei. „Auf das einzelne Kind heruntergerechnet, ist das trotzdem wenig Geld, und an den Strukturen wird kaum gerüttelt“, sagte Bildungsjournalistin Silke Fokken im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Außerdem kommen die Mittel nicht dort an, „wo sie am dringendsten gebraucht werden, nämlich bei Schulen in schwierigen Lagen und armen Kindern und Jugendlichen“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Weiterer Kritikpunkt am Programm: An vielen Stellen stand die schulische Leistung und nicht das seelische Wohlbefinden im Mittelpunkt.

„wir helfen“ nimmt seelische Gesundheit in den Fokus

Der Verein „wir helfen“ fokussierte sich deshalb im vergangenen Jahr auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Depressionen, Essstörungen und psychische Auffälligkeiten bei Jugendlichen haben in den letzten beiden Jahren stark zugenommen. Viele junge Menschen litten massiv unter Einsamkeit und einer angespannten Situation zu Hause.

„wir helfen“-finanzierte Angebote wie die traumasensible Pädagogik des Diakonischen Werks in Kindertagesstätten. Der Ausbau der „Nummer gegen Kummer“ oder die psychosoziale Unterstützung der Akademie für Resilienz und Traumaberatung zielten darauf ab, die mentale Gesundheit wieder zu stabilisieren.

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Besonders chronisch kranke Kinder mussten in der Corona-Krise ständig verzichten.

Zirkus, Klettern und Theater für die Gemeinschaft

Des Weiteren waren viele Kunst-, Kultur- und Bewegungsangebote endlich wieder nahezu uneingeschränkt möglich. So unterstützt „wir helfen“ beispielsweise zahlreiche Zirkusprojekte, Klettertraining und Theateraufführungen in Köln und der Region.

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Die seelische Gesundheit von Kindern, unter anderem gefördert durch Bewegung und Sport, stand im „wir helfen“-Aktionsjahr im Zentrum.

Pädagogen bei vielen Trägern berichteten, wie glücklich die jungen Menschen sind, wieder einen gemeinsamen Alltag leben zu können.

Erstes digitales Jugendmedienzentrum in Köln

An einigen Stellen hat die Corona-Krise auch positive Entwicklungen beschleunigt. So konnte beispielsweise im November 2021 das digitale Jugendzentrum im Rheinpark eröffnet werden, dessen Ausstattung ebenfalls „wir helfen“ mitfinanziert hat.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.  

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen. Die Spendenkonten lauten: „wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“ Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55 Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Im ersten Lockdown schlossen sich digital mehr als 50 Einrichtungen aus Köln und dem Umland zusammen; man baute eine Chat-und Informationsplattform auf, und es entstand ein Fernsehstudio, aus dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen live streamten, um Kinder und Jugendliche nicht alleinzulassen. Aus der Keimzelle entwickelte sich als feste Einrichtung das erste digitale Jugendmedienzentrum in Köln als Ort, an dem die digitale Welt stets mitgedacht wird.

Knapp 150.000 Euro von wir helfen für ukrainische Kinder vor Ort

Diese Entwicklungen wurden seit Februar 2022 vom Krieg in der Ukraine überschattet. „wir helfen“ hat etwa 147 800 Euro für ukrainische Kinder und Jugendliche in Köln zur Verfügung gestellt. Das Geld stammte hauptsächlich aus Erbschaftsrücklagen des Vereins. Begünstigt wurden Projekte und Initiativen, die den geflüchteten Kindern das Ankommen in Deutschland erleichtern.

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Nach der teils traumatischen Flucht aus dem Kriegsgebiet sollen sie sich ablenken können und wieder Freude erfahren. Unter anderem bekamen Rheinflanke, Spielecircus, Spielewerkstatt, Flüchtlingsrat und Pfarrer Hans Mörtter mit seinem Verein Südstadt-Leben Geld für Freizeitangebote.

Die „wir helfen“-Aktion in Zahlen:

  • 1.328.993,90 Euro wurden gespendet
  • 76.277 Euro kamen bei der  Leser-Aktion „Urlauber helfen“ zusammen
  • 30.000 Euro betrug die höchste Einzelspende
  • 8.349 einzelne Spenden gingen auf unser Konto ein
  • 108 Projekte und Initiativen wurden mithilfe Ihrer Spenden unterstützt
  • 147.800 Euro hat der Verein aus Rücklagen für geflüchtete Kinder aus der Ukraine gespendet
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