Festakt im Kölner JugendparkVirtuelle Welten eröffnen Chancen

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Hedwig Neven DuMont Im Gespräch mit Kindern im digitalen Jugendzentrum

Hedwig Neven DuMont Im Gespräch mit Kindern im digitalen Jugendzentrum

Köln – Wenn Daniel Heimbach, Leiter des Kölner Jugendparks, sagt, die Einrichtung im Rheinpark habe „sich in eine gute Richtung entwickelt“, klingt das fast ein bisschen untertrieben. Schließlich ist das Haus, das von der Jugendzentren Köln gGmbH (JUGZ) getragen wird, mit großem Aufwand zum „Jugendzentrum.digital“ um- und ausgebaut worden, das eine Fülle neuer Angebote bereithält. Am vorigen Sonntag wurde mit einem Festakt, zu dem zahlreiche Gäste kamen, die offizielle Eröffnung gefeiert.

Das Konzept für einen Ort, an dem Kinder und Jugendliche intensiv die Chancen der digitalen Welt nutzen können, lag lange in der Schublade. Dann kam die Corona-Krise und verlieh dem Projekt einen kräftigen Schub. Im ersten Lockdown schlossen sich unter der Führung der JUGZ mehr als 50 Einrichtungen aus Köln und dem Umland zusammen; man baute eine Chat-und Informationsplattform auf, und es entstand eine Art Fernsehstudio, aus dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wochentags live streamten, um Kinder und Jugendliche nicht alleinzulassen. Dank einer kurzfristig bereitgestellten Spende von „wir helfen“ konnte das Angebot im Mai 2020 aufrecht erhalten bleiben – bis zur teilweisen, vorsichtigen Öffnung der Häuser im Juni.

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Aus der Keimzelle entwickelte sich als feste Einrichtung das erste digitale Jugendmedienzentrum in Köln; ein wichtiger Kooperationspartner ist die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW. Gestartet als Hilfsprojekt in der Krise, werde „das Angebot jetzt in den Dauerbetrieb genommen“, sagte Ulrike Kessing, Aufsichtsratsvorsitzende der JUGZ, in ihrer Ansprache.

Ton- und Streamingstudio

Als Anlaufstelle dient das Mediencafé im Parterre. Die speziellen Angebote verteilen sich auf mehrere Räume. So gibt es ein Ton- und ein Streaming-Studio, Räume für Foto und Video, Gaming und E-Sport sowie „Coding und Making“. Räume wurden umgestaltet und modernisiert und neues Inventar und technisches Equipment angeschafft, von Monitoren über Kameras und Leuchten bis hin zum Lasercutter und einer CNC-Fräse, die computerunterstützt gesteuert wird. Der große Raum für gemeinsame Computer- und Videospiele und elektronischen Sport muss noch eingerichtet werden.

Viele Investitionen sind dank „wir helfen“ möglich geworden; der Verein reichte den größten Teil einer Summe, die ihm die Münchner Renner-Stifung gespendet hatte, an das Jugendzentrum weiter und legte einen stattlichen Betrag drauf. Bei einem Rundgang machten sich Hedwig Neven DuMont, Vorsitzende von „wir helfen“, und dessen ehrenamtlicher Geschäftsführer Karl-Heinz Goßmann ein Bild von der Einrichtung, zum Beispiel am Platz für die Streaming-Regie, den ihnen Fachinformatiker Alexander Wilberz und Medienbeauftragter Salvatore Pendolino erklärten.

Chancen zur Teilhabe

Digitale Medien böten – gerade auch für Menschen mit Behinderung –neue Chancen der Teilhabe, sagte Kessing. Robert Voigtsberger, Dezernent für Bildung, Jugend und Sport, lobte „alle Akteure der offenen Jugendarbeit“ für ihre Anstrengungen, in der Corona-Krise ein „interessantes und attraktives Angebot“ aufrechterhalten und „in Pionierarbeit“ die trägerübergreifende Plattform geschaffen zu haben, die sich zum digitalen Jugendmedienzentrum verstetigt hat. Auch Bürgermeister Ralf Heinen hob hervor, „wir helfen“ habe bei der Realisierung des Projekts „eine große und wichtige Rolle gespielt“.

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