Empörung bei Twitch-StreamernNestlé kauft deutschen Gewürzehersteller Ankerkraut

Lesezeit 2 Minuten
Ankerkraut VE 130422

Ankerkraut-Gewürze in einem deutschen Supermarkt.

Hamburg – Der deutsche Gewürzhersteller Ankerkraut gehört künftig zum Nestlé-Konzern. Das bestätigte das Hamburger Start-Up am Mittwochmittag in einer offiziellen Mitteilung. „Nestlé ist neuer Mehrheitseigentümer von Ankerkraut. Wir bleiben eigenständig: als Unternehmen und Marke“, twitterte das Unternehmen über seinen offiziellen Account.

Die beiden Gründer Stefan und Anna Lemcke blieben als relevant beteiligte Gesellschafter am Unternehmen beteiligt, ebenso die bisherige Geschäftsleitung. „Am operativen Geschäft wird sich nichts ändern“, versicherte das Unternehmen.

Ankerkraut: Nestlé-Konzern seit Jahren in der Kritik

Der Nestlé-Konzern steht seit Jahren wegen seiner umstrittenen Methoden und Arbeitsbedingungen in der Kritik. Durch das Abpumpen von Mineralwasser im französischen Ort Vittel, in dem das gleichnamige und zum Konzern gehörende Unternehmen sitzt, hatte Nestlé etwa den Grundwasserspiegel deutlich gesenkt.

Wenige Minuten nach der Bekanntgabe der Übernahme äußerten vor allem viele bekannte deutsche „Twitch“-Streamer ihren Unmut. Ankerkraut kooperiert mit vielen von ihnen auf der großen Streaming-Plattform. So unterstützt der Gewürzhersteller namenhafte Streamerinnen und Streamer in Deutschland mit Produktplatzierungen, ähnlich wie etwa bei Influencerinnen und Influencern auf Instagram.

Nach der Bekanntgabe der Nestlé-Kooperation von Ankerkraut twitterte unter anderem Stream „HandOfBlood“ ein Foto, das ihn mit einem enttäuschten Blick zeigt. Weiter ging die Streamerin „Freiraumreh“, die das Ende ihrer Partnerschaft mit Ankerkraut bekanntgab. Der Streamer „Domtendo“ fragte, ob jemand gute Alternativen kenne. Schnell wird deutlich: Die deutsche Streaming-Szene ist sehr unglücklich über die Nestlé-Übernahme.

Ganz anders sah es Frank Thelen, der Ankerkrauts Bekanntmachung positiv kommentierte: „WOW, wer hätte das bei eurem DHDL-Auftritt gedacht“, schrieb der Investor und Höhle-der-Löwen-Juror bei Instagram. „Eure Liebe für das Produkt, die Passion für Euer Team und eine starke Kommunikation haben zu einem der efolgreichsten Food-Startups gemacht.“ (shh/mab)

KStA abonnieren