BilanzTüv Rheinland wächst weiter kräftig und investiert

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ARCHIV - 16.04.2019, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Hinweisschild einer Kfz-Prüfstelle des TÜV Rheinland steht neben der Unternehmenszentrale. (zu dpa: «Tüv Rheinland wächst kräftig - Nachfrage nach Schulungen zieht an») Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Hinweisschild einer Kfz-Prüfstelle des TÜV Rheinland steht neben der Unternehmenszentrale.

Weltweit wurden rund 400.000 Industrie-Inspektionen durchgeführt und rund 300.000 Produkte vom Kölner Tüv geprüft.

Der Prüfdienstleister Tüv Rheinland ist im Jahr seines 150-jährigen Bestehens weiter kräftig gewachsen. Der Umsatz des Unternehmens mit Sitz in Köln legte 2022 um 8,8 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis stieg um 14,3 Prozent auf 180,3 Millionen Euro. Das Eigenkapital erhöhte sich um 205,1 Millionen Euro von 436,2 Millionen Euro auf 641,3 Millionen Euro.

Weltweit 400.000 Industrie-Inspektionen durchgeführt

Weltweit wurden rund 400.000 Industrie-Inspektionen durchgeführt und rund 300.000 Produkte geprüft. Außerdem wurden fast zehn Millionen Fahrzeuge untersucht sowie nun insgesamt 50.000 Zertifikate nach ISO-Standards vergeben. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 3,1 Prozent. Damit beschäftigte der Tüv 2022 weltweit umgerechnet 20.870 Mitarbeitende, davon rund 4000 in Köln und der Region. Die Hälfte seines Umsatzes macht das global agierende privatwirtschaftliche Unternehmen in Deutschland. Konkurrenten sind etwa die anderen deutschen Tüv-Gesellschaften sowie die Dekra.

Grund für die guten Ergebnisse trotz insgesamt schwieriger Wirtschaftslage ist zum einen das 2020 eingeleitete Restrukturierungsprogramm, bei dem zahlreiche Stellen vor allem in der Verwaltung gestrichen worden waren. Das zahle sich jetzt aus, sagte Michael Fübi, Vorsitzender des Vorstands der Tüv Rheinland AG. Zudem sei man in nahezu allen Geschäftsbereichen gewachsen. Vor allem bei Schulungen sei die Nachfrage stark angezogen. Das erkläre sich mit Nachholeffekten aus der Corona-Zeit, in der Fortbildung nur virtuell oder gar nicht erfolgt seien. Nun wollten Firmen wieder mehr Präsenzveranstaltungen durchführen.

Prüflabor für Antriebsbatterien in Aachen eröffnet 

Auch bei technischen Prüfungen und anderen Dienstleistungen im In- und Ausland sei die Nachfrage gestiegen, so der Tüv-Chef. Dabei wurden die Preise trotz Inflation in nur wenigen Bereichen erhöht. „Da hätte ich mir sicher mehr gewünscht“, so Fübi. Der Tüv habe aber oftmals mehrjährig laufende Verträge zu festgeschriebenen Preisen oder stehe bei Ausschreibungen im Wettbewerb.

„Die guten Ergebnisse ermöglichen es, in unsere Zukunft und nachhaltiges Wachstum zu investieren“, sagte Firmenchef Michael Fübi. So wurde im vergangenen Sommer etwa ein Prüflabor für Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen in Aachen eröffnet. Das Labor wird noch bis Ende 2023 für ein Gesamtvolumen von 24 Millionen Euro weiter ausgebaut. In chinesischen Shanghai wurden rund zehn Millionen Euro investiert unter anderem zur Prüfung von Photovoltaik-Modulen, elektrischen und elektronischen Produkten sowie Automobilelektronik.

Wachsen will das Unternehmen künftig noch stärker im Bereich Nachhaltigkeits-Dienstleistungen, etwa die Messung von Treibhausgas-Emissionen, Gesundheitsschutz oder die Prüfung von grünem Wasserstoff, Photovoltaik und Batterien.

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