Am Donnerstagvormittag bildete sich vor den Sicherheitskontrollen im Flughafen Köln/Bonn zeitweise eine lange Schlange, die bis zum Ende von Terminal 1 reichte. Was war los?
„Deutlich weniger Platz“Außergewöhnliche Schlange am Kölner Flughafen – Was Reisende wissen müssen

Lange Schlangen bilden sich am 20.11.2025 vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen Köln/Bonn. Grund sind laut einem Sprecher Umbaumaßnahmen im laufenden Betrieb.
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Lange Schlange vor dem zentralen Sicherheitsterminal im Flughafen Köln/Bonn: Kurzzeitig standen die Fluggäste am Donnerstag bis zum Check-in von Ryanair am Ende von Terminal 1, wie mehrere betroffene Leser dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilten. Einige Gäste hatten die lange Schlange umgehen wollen, doch Mitarbeitende des Flughafens hätten sie mit deutlichen Worten daran gehindert. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Schlangenbildung außerhalb der verkehrsreichen Ferienzeiten?
Hintergrund ist nach Angaben von Flughafensprecher Alexander Weise der „grundlegende Umbau der gesamten Sicherheitskontrolle und des angrenzenden Areals“. Der Umbau finde im laufenden Betrieb und in mehreren Bauabschnitten statt, was die Lage erschwere. „Temporär gibt es deutlich weniger Platz und Prozessfläche in der Sicherheitskontrolle“, sagte Weise.
Hoher Krankenstand erschwert die Lage
In den nächsten Monaten führe das je nach Bauphase immer wieder zu Einschränkungen. Laut Weise solle es aber im ersten Quartal bereits Erleichterungen für Reisende geben, wenn die ersten CT-Spuren eröffnet werden.
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Geänderte Wegeführung und Umleitungen während der Bauphase würden die Probleme verstärken. „Wir bitten um Verständnis, dass es während der laufenden Modernisierung vorübergehend zu Beeinträchtigungen in den Abläufen kommt. Die Bauarbeiten sind umfangreich und finden im laufenden Betrieb statt. Gleichzeitig investieren wir gezielt in modernste Technik, um Reisekomfort und Aufenthaltsqualität für unsere Gäste nachhaltig zu verbessern“, so Weise weiter. Zusätzlich zu den Bauarbeiten gebe es aktuell einen erhöhten Krankenstand beim Sicherheitsdienstleister.
Im Oktober hat der Flughafen Köln/Bonn damit begonnen, den Sicherheitsbereich umzubauen. Die Bauarbeiten sollen noch bis zum Sommer 2026 andauern. Mit einer großflächigen Kampagne im Terminal werden die Gäste darüber informiert. „Und wir tun das auch weiterhin“, so Weise. „Punktuell“ könne es da in den nächsten Monaten immer wieder zu solchen Schlangen kommen.
Rund 20 Millionen Euro sollen investiert werden. „Wir werden als erster Flughafen in Deutschland komplett auf modernste CT-Technik umrüsten, die es Fluggästen ermöglicht, Flüssigkeiten und technische Geräte für die Kontrolle nicht aus dem Handgepäck herausnehmen zu müssen“, sagte Flughafen-Vize-Chef Cenk Özöztürk bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Der Umbau ist angedacht, um die Sicherheitskontrollen effizienter und komfortabler zu gestalten. Eine neue EU-Verordnung könnte für weitere Erleichterungen sorgen.
Nach Angaben der EU-Kommission werden derzeit bereits etwa 700 Geräte mit der jetzt zugelassenen Technik auf Flughäfen in 21 Ländern der Europäischen Union eingesetzt oder installiert. Die Geräte des britischen Herstellers Smiths Detection durchleuchten das Handgepäck mit der aus der Medizin bekannten Technik der Computertomografie.
Statt weniger unscharfer Aufsichtsbilder liefern sie ohne Tempoverlust Hunderte Aufnahmen des Gepäckstücks, was am Kontrollschirm dreidimensionale Ansichten und die schichtweise Durchleuchtung des Gepäckinhalts ermöglicht. Auch feste und flüssige Sprengstoffe können von den Geräten erkannt werden. Damit das künftig in Köln/Bonn möglich ist, müssen die Fluggäste aber aktuell etwas Geduld mitbringen.

