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Erstmals nach CoronaFlughafen Köln/Bonn knackt Marke von zehn Millionen Passagieren

Lesezeit 3 Minuten
Flugverkehr vor der Skyline von Köln und den Terminals bei Sonnenuntergang und klarem Himmel am Flughafen Köln/Bonn

Flugverkehr vor der Skyline von Köln und den Terminals bei Sonnenuntergang und klarem Himmel am Flughafen Köln/Bonn 

Noch immer liegen die Zahlen unter dem Vor-Corona-Niveau. Der Gewinn hat sich derweil mehr als verdoppelt.

Der Flughafen Köln/Bonn hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder die Marke von zehn Millionen Passagieren geknackt. Das teilten Flughafenchef Thilo Schmid und sein Stellvertreter Cenk Özöztürk am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz 2024 mit. Das ist ein Anstieg der Fluggastzahlen gegenüber dem Vorjahr um knapp drei Prozent.

Damit bleibt der zweitgrößte Airport des Landes allerdings noch um rund ein Fünftel hinter den Passagierzahlen des Jahres 2019, also vor dem Corona-Ausbruch, zurück. Trotz mehr Gästen ist die Zahl der Starts und Landungen allerdings leicht um ein Prozent auf 117.000 Bewegungen zurückgegangen. Einer der Gründe: „Die Airlines setzen größere Maschinen ein, außerdem sind die Flieger voller, oft über 80 Prozent ausgelastet, manchmal 90“, sagt Flughafenchef Thilo Schmid.

Türkei und Spanien stark gefragt

Köln/Bonn gilt als einer der wichtigsten und größten Cargo-Flughäfen der Bundesrepublik. 2024 wurden 845.000 Tonnen Fracht umgeschlagen, ein Minus von drei Prozent zum Vorjahr, allerdings trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds noch vier Prozent über dem Vor-Corona-Niveau.

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Von der Fracht abgesehen ist Köln/Bonn vor allem für Urlaubsreisende und Menschen, die ihre Familien in der Heimat besuchen, beliebt. Während des Sommerflugplans werden von 27 Airlines mehr als 100 Ziele angeflogen, viele in Spanien, Südosteuropa und in der Türkei. In die Türkei flogen ab Köln/Bonn 1,9 Millionen Fluggäste, 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Spanien flogen 1,5 Millionen Menschen ab Wahn, ein Plus von 15 Prozent.

Das Geschäft mit den innerdeutschen Flügen hingegen scheint weitgehend verschwunden zu sein. Flüge nach Hamburg werden inzwischen nicht mehr angeboten, damit bestehen aktuell noch zwei Ziele innerhalb Deutschlands: München und Berlin. Die Zahl der Inlands-Flüge sank aber radikal von 300 im Jahr 2019 auf 60 pro Woche. Viele Branchenkenner erwarten keine Rückkehr dieser Verbindungen. Das hat aber nicht nur mit einem gestiegenen Klimabewusstsein, sondern mit schnelleren ICE-Verbindungen und, nicht zuletzt, stark gestiegenen Flugpreisen zu tun.

Reisesaison wird immer länger

Die Monate, in denen besonders viele Fluggäste Köln/Bonn nutzen, wird übrigens immer größer. Neben den klassischen Ferien-Monaten Juli und August überschritt der Airport 2024 auch im September und Oktober die Zahl von 1,1 Millionen Passagieren. Auch Mai und Juni kratzten haarscharf an der Millionengrenze. Stärkster Reisetag war mit 44.000 Passagieren der 12. Oktober. Januar und Februar galten mit weniger als einer halben Million Gäste als die schwächsten Monate.

Wirtschaftlich steht der Airport vergleichsweise gut da. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 363 Millionen Euro. Der Gewinn wurde von 5,3 auf 12,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt und verbleibt zur Stärkung des Eigenkapitals komplett im Unternehmen. Die Eigenkapitalquote steigt damit auf im Branchenvergleich hohe 45 Prozent. Das erleichtere im Gespräch mit den Banken die geplanten Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Geplant sind ein neues Mitarbeiterparkhaus, die Renovierung der Rollbahn und eine neue Warenkontrollstelle. Der beliebte Ausgang für Reisende nur mit Handgepäck ist wieder geöffnet. Die neuen CT-Scanner, die eine schnellere Abfertigung der Sicherheitskontrollen ermöglichen, sollen ab Herbst gebaut werden und im Sommer 2026 in Betrieb sein.