Deutschlands größter ImmobilienkonzernVonovia baut 60.000 geplante Wohnungen wegen hoher Kosten nicht

Lesezeit 1 Minute
19.09.2023, Berlin: David Haustein, Rohbau-Polier auf der Baustelle des Vonovia-Vorhabens Holzbauquartier in Berlin Kaulsdorf. Foto: Britta Pedersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Vonovia-Baustelle in Berlin

Vorstandschef Rolf Buch schätzt, dass deutschlandweit mehr als eine Million Wohnungen fehlen.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia verzichtet nach eigenen Angaben wegen hoher Zinsen und Baukosten vorerst auf den Bau Zehntausender neuer Wohnungen. „Bei uns liegen Planungen für insgesamt 60.000 Wohnungen in der Schublade“, sagte Vorstandschef Rolf Buch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir machen alles fertig bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen.“

5000 Euro Baukosten für einen Quadratmeter

Aus Sicht von Buch fehlen in Deutschland derzeit mehr als eine Million Wohnungen. „Meine Schätzung ist: Wir brauchen 700 000 Wohnungen im Jahr, auch wegen der zunehmenden Zuwanderung.“ Das Problem seien also nicht eine Million Wohnungen, sondern in sehr kurzer Zeit mehrere Millionen Wohnungen, die fehlten.

Früher hätten die Baukosten bei 3000 Euro pro Quadratmeter gelegen, heute seien es 5000 Euro, ergänzte eine Unternehmenssprecherin. „Unsere durchschnittliche Miete im Bestand liegt bei rund 7,50 Euro, bei uns wohnen viele Menschen mit mittleren oder geringen Einkommen. Deshalb achten wir auch bei Neubauten auf bezahlbare Mieten um die zehn bis zwölf Euro.“ Die hohen Bau- und Finanzierungskosten würden demnach zu einer Miete von 20 Euro pro Quadratmeter im Neubau führen. „Das können sich aber viele Menschen nicht mehr leisten“, hieß es. (dpa)

KStA abonnieren