IHK StudieJeder siebte Euro in NRW wird in der Region erwirtschaftet

Lesezeit 3 Minuten
IHKKonjunktur

Schnelle Erholung von der Corona-Krise

Köln – Köln und die Region gehören zu den stärksten Wirtschaftsstandorten bundesweit. Mehrere Dax-Konzerne und zahlreiche Weltmarktführer haben ihren Sitz hier. Jeder siebte Euro in NRW wird im Bezirk der IHK Köln erwirtschaftet. Die Region verfügt auch deshalb wie über eine hohe Kaufkraft ihrer mehr als 2,2 Millionen Einwohner.

Wie ist die wirtschaftliche Lage in der Region, welche Faktoren haben sich auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie positiv, welche weniger gut entwickelt? Das hat die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) in ihrer jüngsten Studie auf Basis von Daten der vergangenen Jahre untersucht. Betrachtet wird der Kammerbezirk, also die Städte Köln und Leverkusen sowie die drei Landkreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Erft. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Wirtschaftskraft

In der Region lag der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres hergestellt wurden, bei knapp 110 Milliarden Euro. Das ist ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Kammerbezirk von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen stammen vom Statistischen Landesamt und beziehen sich auf die letzten verfügbaren Jahre 2018/2019.

Köln hat dabei den größten Anteil mit rund 66 Milliarden, gefolgt vom Rhein-Erft-Kreis mit einem BIP von rund 17 Milliarden Euro. Den dritten Platz belegt der Oberbergische Kreis mit zehn Milliarden Euro. Dann folgt Leverkusen mit 8,3 Milliarden, gefolgt vom Rheinisch-Bergischen Kreis mit 8,1 Milliarden Euro, der auch die größte Wachstumsrate mit einem Plus von 6,3 Prozent verzeichnet.

Kaufkraft

Als Einzelhandels-Kaufkraft bezeichnet man die Anteile des verfügbaren Einkommens der Bevölkerung, die für Ausgaben im Einzelhandel – auch Internet- und Versandhandel – zur Verfügung stehen. Im Kammerbezirk ist sie im Rheinisch-Bergischen-Kreis mit gut 8000 Euro am höchsten. Innerhalb der Kölner Stadtgrenzen liegt sie mit 7600 Euro pro Kopf am zweithöchsten. Im Rhein-Erft-Kreis verfügen die Einwohner jeweils über 7500 Euro, gefolgt von Leverkusen mit 7400. Schlusslicht ist der Oberbergische Kreis mit immerhin noch 7100 Euro pro Kopf.

Insolvenzen

Auch dank staatlicher Hilfen ist die Zahl der Firmeninsolvenzen in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 nicht im befürchteten Umfang angestiegen. Im Kammerbezirk ging sie sogar zurück. So mussten im vergangenen Jahr rund 384 Unternehmen im Insolvenz anmelden. Im Jahr 2020 lag die Zahl noch bei 409 Unternehmen. Dieser Trend zeigt sich auch in ganz NRW. Waren 2020 insgesamt 3025 Unternehmen pleite, waren es in 2021 nur noch 2815.

Unternehmensstruktur

Mit 15 Prozent oder knapp 23.000 Betrieben aller IHK-Unternehmen ist der Einzelhandel eine der zahlenmäßig stärksten Branchen in Köln und der Region. Spitzenreiter sind Dienstleistungen aller Art mit mehr als 90.000 Firmen.

Stark vertreten ist nach wie vor das Finanz- und Versicherungsgewerbe. Köln belegt hier mit zahlreichen Branchenschwergewichten wie etwa der Axa oder Zurich Versicherung weiter neben München den bundesweiten Spitzenplatz.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch trotz Pandemie weiter stark vertreten ist die Hotel- und Gasstätten-Branche mit 7000 Betrieben gefolgt vom Baugewerbe (6649), dem Großhandel (5546) sowie dem Verarbeitenden Gewerbe (5300). Insgesamt vertritt die IHK rund 153.000 Unternehmen in der Region. Trotz wirtschaftlicher Verwerfungen in Folge der Pandemie legte die Zahl im Vergleich zu 2021 um 4,3 Prozent zu.

KStA abonnieren