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Neue AuswertungMietpreise ziehen wieder an – in der Region etwas stärker als in Köln

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Ansicht des Neubaugebietes Römerhofallee. Der Bau von Einfamilienhäusern steht wegen des hohen Flächenverbrauchs in der Kritik. Luftaufnahme mittels Drohne.

Ansicht des Neubaugebietes Römerhofallee in Frechen. (Archivbild)

Nachdem der Anstieg der Mietpreise 2021 abflachte, legen sie jetzt wieder stärker zu. In großen, aber gerade auch in kleinen Städten. 

Weil sich immer weniger Menschen unter den derzeitigen Bedingungen am Markt Wohneigentum leisten können, ist die Nachfrage nach Mietwohnungen im vergangenen Jahr gestiegen – und in der Folge auch die Mieten. Das berichtet das Portal Immowelt und beruft sich dabei auf die Inserate auf der Plattform:  In 75 von 79 Großstädten hätten sich die Angebotsmieten von 2021 auf 2022 erhöht. In 34 Städten stiegen sie dabei um mindestens fünf Prozent. „Nachdem die Mietpreisentwicklung 2021 spürbar an Dynamik verloren hatte, ist es 2022 vielerorts wieder zu deutlicheren Anstiegen gekommen“, heißt es in einer Mitteilung.

Die gestiegenen Immobilienzinsen gepaart mit sehr hohen Baukosten machen den Kauf einer Immobilie für viele Haushalte unmöglich. Sie weichen daher auf den Mietmarkt aus. Dort ist das Angebot ohnehin knapp, auch der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine erhöht die Nachfrage. All das treibt die Mietpreise. Auch die wachsenden Nebenkosten infolge der Energiekrise stellen eine Belastung dar.

München bleibt die teuerste Stadt Deutschlands

In den teuersten deutschen Städten stiegen die Preise spürbar: In München legten die Angebotsmieten im Vergleich zu 2021 um vier Prozent auf 18,70 Euro pro Quadratmeter zu. Stuttgart ist mit einem Plus von drei Prozent auf 13,9 Euro pro Quadratmeter den Immowelt-Zahlen zufolge zur zweitteuersten Stadt Deutschlands aufgestiegen. In Hamburg stiegen die Preise zwar prozentual stärker, lagen aber noch unter der 13-Euro-Schwelle (plus sieben Prozent auf 12,50 Euro pro Quadratmeter).

In Köln lag der Anstieg bei zwei Prozent und war damit vergleichsweise moderat. Hier forderten Vermieter von den Interessenten 2022 im Median 11,90 Euro Miete für den Quadratmeter Wohnraum.

Äuffällig ist die Entwicklung in Frankfurt – der einzigen deutschen Metropole, in der die Mietpreise 2022 mit einem Minus von einem Prozent (13,5 Euro) leicht zurückgingen. „Nachdem der Mietpreisanstieg bereits 2021 praktisch zum Erliegen gekommen war, ist in Frankfurt nun scheinbar die Grenze des Bezahlbaren erreicht“, heißt es als Erklärung.

Starker Preisanstieg in Düsseldorf

Das ist bei den anderen Städten in der Region wohl noch nicht der Fall: In Düsseldorf wurden 2022 nach einem Anstieg von sechs Prozent 11,30 Euro pro Quadratmeter fällig. In Leverkusen stiegen die Angebotspreise um drei Prozent auf 8,90 Euro. Teurer war Bergisch Gladbach: Für ein Mietobjekt wurden hier zehn Euro pro Quadratmeter und damit drei Prozent mehr als im Vorjahr aufgerufen. Bonn kam auf nunmehr 10,60 Euro (plus vier Prozent), Aachen auf 9,60 Euro (plus zwei Prozent).

Laut Immowelt verzeichneten gerade kleinere Großstädte im vergangenen Jahr deutliche Preiszuwächse – auch, weil die in Corona-Zeiten entstandenen liberaleren Homeoffice-Regelungen immer mehr Menschen das Arbeiten abseits einer Metropole ermöglichen. In Lübeck stiegen die Angebotspreise am deutlichsten: plus 13 Prozent auf 9,80 Euro. Auf NRW-Ebene fiel Münster auf: Hier stiegen die Mieten um zehn Prozent auf elf Euro.

Ruhrgebiet und Ostdeutschland bleiben günstig

Besonders günstigen Wohnraum gibt es dagegen weiterhin im Osten Deutschlands sowie im Ruhrgebiet. In Chemnitz kostet der Quadratmeter nur 5,30 Euro, in Magdeburg sind es 6,20 Euro. Im Ruhrgebiet stechen vor allem Hagen (sechs Euro) und Gelsenkirchen (6,20 Euro) hervor.

In die Auswertung flossen laut Immowelt ausschließlich Bestandswohnungen mit einer Wohnfläche von 40 bis 120 Quadratmeter ein. Außerdem wurden nur vermehrt nachgefragte Angebote berücksichtigt. Das soll Inserate mit unrealistischen Preisforderungen herausfiltern. Denn Angebotspreise entsprechen nicht notwendigerweise den tatsächlichen Preisen, die beim Abschluss eines Mietvertrags aufgerufen werden. Die Preise beziehen sich immer auf den Median.

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