Jean & LenKölner Beauty-Unternehmen sponsert Germany's Next Topmodel

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Der Flagshipstore von Jean & Len ist am Kölner Neumarkt.

Köln – Neben dem Motto „Diversity“ und dem altbekannten Spruch „Nur eine kann Germany’s Next Topmodel werden“ schallt ein weiterer Satz wieder regelmäßig donnerstags durch Deutschlands Wohnzimmer: „Ein Model ohne Job ist kein Model.“ Und deswegen hat Heidi Klum ihre Modelanwärterinnen in dieser Staffel schon zum zweiten Mal zum Casting-Marathon geschickt. In Folge zehn gab es vergangene Woche gleich vier Jobs: von Six, Invisibobble, Lala Berlin und dem Kölner Beauty-Unternehmen Jean & Len.

Leonard Diepenbrock, Gründer des Kölner Lifestyle und Kosmetik-Unternehmens Jean & Len, hat es genossen, wieder vor der Kamera zu stehen. Beim Dreh für die Castingsendung von ProSieben war er Jury-Mitglied für die Jobvergabe seines Unternehmens und auch Fotograf beim Casting. Sowohl die Rolle vor der Kamera als auch hinter der Kamera sind ihm nicht fremd: Diepenbrock hat damals als Fotograf bei der Hamburger Morgenpost gearbeitet, später ging es nach Köln, wo er als Moderator von RTL-Sendungen wie „Punkt 6“, „Punkt 9“ oder „Exclusiv“ bekannt wurde.

Neuer Inhalt

Jean & Len-Gründer Leonard Diepenbrock ist als RTL-Moderator bekannt geworden.

Jetzt ist er aber hauptsächlich als Unternehmer tätig. Seit über zehn Jahren ist er Geschäftsführer des Familienbetriebs Tox-Dübel-Technik, 2013 gründete er dann sein eigenes Unternehmen. Bei Jean & Len stehen Pflegeprodukte im Mittelpunkt, Verkaufsschlager ist die Handseife Rosemary & Ginger. Nach Diepenbrocks Angaben soll sie sogar die umsatzstärkste Handseife auf Deutschlands Drogeriemarkt sein.

Verkauft werden die Produkte in über 5.000 Drogeriegeschäften wie DM und Rossmann, im Online-Shop und auch im 2019 eröffneten Flagshipstore am Kölner Neumarkt. Der sei aber hauptsächlich für das Kundenfeedback da. Das Motto der Marke ist „Ohne Gedöns“. Gedöns stehe dabei für Inhaltsstoffe, auf die der Gründer gerne verzichtet. Das sind zum Beispiel Parabene, Silikone und tierische Inhaltsstoffe. Diepenbrock ist selbst kein Veganer oder Vegetarier – aber „wenigstens die Pflege sollte doch ohne tierische Inhaltsstoffe sein“.

Geschichte von Jean & Len startet in Harvard

Aber wie kommt ein Fernsehmoderator eigentlich darauf, vegane Seife zu verkaufen? „Nach sieben Jahren Frühstücksfernsehen wurde mir klar, dass mein eigentliches Ziel, die Primetime, nicht mehr erreichbar ist“, sagt der 49-Jährige. Und das frühe Aufstehen sei langfristig für ihn nicht mehr denkbar gewesen. Etwa zu der Zeit übernahm er das Dübelwerk der Familie seiner Frau, nachdem sein Schwiegervater gestorben war. So trat er beim Fernsehen langsam kürzer, arbeitete nur noch als Freier. Um seine Kenntnisse aus dem Studium der Betriebswirtschaftslehre zu vertiefen, schrieb er sich nach einer Weile an der Harvard Business School ein. Dort fing auch die Geschichte von Jean & Len an.

Das könnte Sie auch interessieren:

In Harvard traf Leonard Diepenbrock, der mit Spitznamen Len heißt, auf Jean. Die beiden entwickelten die Idee einer veganen Kosmetikserie. Und auch wenn das gemeinsame Projekt dann doch eine Solo-Nummer wurde, wollte Diepenbrock Jean für die Teilhabe an der Idee im Namen verewigen.

Das anfangs kleine Unternehmen ist schnell gewachsen: Heute arbeiten rund 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Jean & Len, verteilt auf das Kölner Büro, den Flagshipstore am Neumarkt und das 2021 dazugekommene Lager mit Büro in Krauchenwies. Das Produktportfolio umfasst fast 100 verschiedene Produkte, mit dabei sind neben den Pflegeprodukten mittlerweile auch Lifestyle-Produkte wie Taschen, Schmuck und Gin. Der Umsatz von Jean & Len soll 2022 deutlich steigen: von 26 Millionen Euro in 2021 auf 40 Millionen Euro.

Dazu beitragen soll das Sponsoring und die Produktplatzierung bei Germany’s Next Topmodel. Dafür musste das Kölner Unternehmen aber erstmal ordentlich investieren: „Das hat uns einen guten Teil des Jahresumsatzes gekostet“, sagt Diepenbrock. Der Flug nach Los Angeles, die investierte Arbeitszeit und auch das anschließende Shooting mit der auserwählten GNTM-Kandidatin: Vivien. Sie hat sich gegen Sophie, Juliana und Lieselotte durchgesetzt, die neben ihr zum Casting eingeladen wurden. Vivien hätte einfach unaufgeregt und glaubwürdig gewirkt, eben „ohne Gedöns“. Ob sie bei der Castingshow gewinnt oder nicht, ist Diepenbrock egal. Die Entscheidung sei so oder so die richtige gewesen.

KStA abonnieren