KaufhausketteWarnstreiks bei Galeria Karstadt Kaufhof

Lesezeit 2 Minuten
Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof demonstrieren mit einem Plakat «Wir sind die Menschen bei Galeria - Wir kämpfen für unsere Zuknft».

Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof demonstrieren mit einem Plakat „Wir sind die Menschen bei Galeria - Wir kämpfen für unsere Zuknft“.

Der Online-Handel setzt das traditionelle Kaufhaus-Modell seit langem unter Druck, die Coronakrise hat die Situation zugespitzt. Galeria Karstadt Kaufhof hat ein schwieriges Insolvenzverfahren hinter sich. Nun fordert die Arbeitnehmerseite deutlich mehr Geld als bisher.

Bei der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat am Freitag ein kleiner Teil der Belegschaft an Warnstreiks in NRW teilgenommen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Bestreikt wurden Standorte in Essen, Oberhausen, Mülheim, Aachen, Siegburg, Dortmund, Wuppertal, Krefeld und je zwei in Duisburg und Münster.

Insgesamt seien es 255 Warnstreikende gewesen, sagte ein Verdi-Sprecher. Die allermeisten der Warnstreikenden kamen zu einer Protestkundgebung nach Essen. „Ohne uns kein Geschäft“ stand auf ihren neonfarbenen Westen und auf einem großen Banner „Wir kämpfen für unsere Zukunft“.

Keine großen Auswirkungen auf den Betrieb der Kaufhäuser

Große Auswirkungen auf den Betrieb der Kaufhäuser gab es nicht. „Alle Filialen konnten uneingeschränkt öffnen und sind auch uneingeschränkt für die Kunden da“, sagte ein Sprecher der Kaufhauskette.

Die Gewerkschafterin Silke Zimmer betonte, dass die Belegschaft für die Rettung des Kaufhauskonzerns schon große Abstriche gemacht habe - pro Vollzeitstelle sei pro Jahr auf 5500 Euro Gehalt verzichtet worden, um Investitionen in die Zukunft des Unternehmens zu ermöglichen. Nun benötige man aber „einen guten tariflichen Abschluss“, der über der Inflationsrate liege.

 «Ohne uns kein Geschäft» steht auf den Westen der Teilnehmer des Warnstreiks von Galeria Karstadt Kaufhof. Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die Beschäftigten der Warenhäuser in Duisburg (Tonhallenstr. und Düsseldorfer Str.), Wuppertal, Dortmund, Münster (Salzstr. und Ludgeristr.), Köln (Breite Str. und Hohe Str.), Siegburg, Aachen, Bochum, Oberhausen, Mülheim a. d. Ruhr und Essen.

Warnstreik beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof.

Die Teuerung des Alltags treffe die Beschäftigten hart, die allermeisten hätten kaum noch Geld, über das sie frei verfügen können. „Jetzt braucht es endlich einen anderen Weg, nur mit gut bezahltem und ausreichend vorhandenem Personal hat das Warenhaus eine Zukunft.“

Rund ein Drittel der 129 Filialen soll geschlossen werden

Zimmer rief die Arbeitgeber zum Einlenken auf. Außerdem werde sich Verdi weiterhin für die von Schließung bedrohten Standorte einsetzen. „Für uns gilt weiter, dass wir um jedes Warenhaus und jeden Arbeitsplatz kämpfen.“

Galeria Karstadt Kaufhof hat harte Zeiten samt Insolvenzverfahren hinter sich. Mit weniger Filialen als bisher will das Unternehmen zurückfinden in die Erfolgsspur. Der Ende Mai rechtskräftig gewordene Sanierungsplan sieht die Schließung von rund einem Drittel der zuletzt noch 129 Filialen vor. Einige der Warnstreikenden kamen von Standorten, die bald dichtgemacht werden, etwa aus Siegburg. (dpa)

KStA abonnieren