Kölner WerbevermarkterStröer verbucht höchsten Umsatz in Firmengeschichte

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Der Sitz des Medienunternehmens Ströer in Köln.

Beim Kölner Konzern Ströer läuft es bestens: Im Geschäftsjahr 2023 hat der Werbespezialist 1,9 Milliarden Euro Umsatz eingefahren.

Knapp zwei Milliarden Euro hat der Kölner Werbespezialist Ströer im Geschäftsjahr 2023 umgesetzt - ein Rekord.

Beim Kölner Ströer-Konzern läuft es so gut wie nie, zumindest was den Umsatz betrifft: Der Außenwerbe-Spezialist hat im Geschäftsjahr 2023 einen Rekordumsatz von 1,91 Milliarden Euro eingefahren und seinen Erlös damit um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um fünf Prozent auf 569 Millionen Euro zu.

Umsatztreiber war vor allem die Außenwerbung, nach wie vor Kerngeschäft des diversifizierten Konzerns. Um acht Prozentpunkte legte der Umsatz in diesem Segment zu, während der Gesamtwerbemarkt laut Ströer mit 0,3 Prozent so gut wie gar nicht wuchs. „Wir konnten im abgelaufenen Jahr beobachten, dass viele Kunden den Außenwerbeanteil erhöhen“, sagt Ströer-Chef Christian Schmalzl.

Der Hoffnungsträger digitale Außenwerbung (DOOH) verbuchte sogar ein Plus von 28 Prozent. Unter digitaler Außenwerbung kategorisiert Ströer zum Beispiel Werbung auf großen Bildschirmen an Knotenpunkten wie Bahnhöfen. „Wir bemerken, dass unsere Kunden die digitale Außenwerbung nicht mehr als Zusatzoption, sondern mittlerweile als präferierte Plattform in Betracht ziehen“, sagte Finanzchef Henning Gieseke in einer Analystenkonferenz.

Ströer will 2024 weiter wachsen

In den ersten drei Monaten 2024 dürfte sich das Wachstum im Außenwerbesegment weiter beschleunigen. Ströer rechnet hier mit einem Plus von 15 Prozent. Für den Gesamtkonzern erwartet Schmalzl ein organisches Umsatzwachstum, das über den 7,5 Prozent aus 2023 liegt.

Der Kölner Ströer-Konzern ist vor allem als Außenwerber und Anbieter digitaler Medienangebote bekannt. Zuletzt vermarktete Ströer mehr als 7000 großformatige digitale Werbeflächen zum Beispiel an Bahnhöfen und viel befahrenen Straßen. Neben der Nachrichtenseite „T-Online“ gehören auch sogenannte Special-Interest-Portale wie kino.de und Giga zu Ströer. Im Geschäftssegment „Data as a Service“ und E-Commerce kommen außerdem die Statistik-Plattform Statista sowie die Kosmetik-Marke und -Plattform Asam-Beauty hinzu.

Stellenabbau bei T-Online-Dienstleister

Obwohl das Geschäft für den Ströer-Konzern gut läuft, wickelt der Konzern seinen internen Technik-Dienstleister vom hauseigenen Nachrichtenportal T-Online ab. Die Beschäftigten, die in Frankfurt am Main angesiedelt waren, haben die Plattform technisch betreut und weiterentwickelt. Von der Auflösung sind zwei Dutzend Mitarbeitende betroffen. Ströer ist aktuell in Verhandlungen mit dem Sozialpartner, heißt es vom Unternehmen. Zudem prüft Ströer verschiedene Optionen, seine Kosmetikmarke Asam-Beauty sowie das Statistik-Portal Statista zu verkaufen. Die Datenbank, die an 13 Standorten rund 1100 Menschen beschäftigt, könnte in einer Transaktion mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Das Jahr 2024 bringt für Ströer noch eine weitere Veränderung. Seit Januar haben Personalchefin Birgit Oßendorf-Will und Finanzchef Henning Gieseke die Schirmherrschaft des Kölner Bündnisses „Mit Frauen in Führung“ übernommen. Die 15 Mitgliedsunternehmen wollen Frauen wie Männern gleiche Entwicklungsmöglichkeiten bieten und für den Standort Köln ein Zeichen setzen. 

Zum Bündnis gehören die Kölner Stadt-Anzeiger Medien, aber auch weitere Kölner Firmen wie Netcologne, die Rewe Group, die Kliniken der Stadt Köln, Eurowings, Quinfos und die Versicherung Delvag.

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