PaukenschlagRene Benko zieht sich aus Führung der Signa-Gruppe zurück

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Rene Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer, bei einem Pressetermin (Archivbild)

Rene Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer, bei einem Pressetermin (Archivbild)

Der Selfmade-Milliardär steht seit längerem unter Druck, Gesellschafter sollen sich gegen ihn gewendet haben. Nun gibt er die Macht in der Immobiliengruppe ab.

Der österreichische Unternehmensgründer René Benko zieht sich aus der Führung der angeschlagenen Signa-Gruppe zurück. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab, tritt der Milliardär als Vorsitzender des Beirates der Signa Holding GmbH zurück.

Die Entscheidung kommt in schwierigen Zeiten für Réne Benko. Der Selfmade-Milliardär, der es zu einem der reichsten Männer Österreichs gebracht hat, kämpft bereits seit längerem gleich an mehreren Großbaustellen.

Rene Benko zieht sich aus Führung der Signa-Gruppe zurück

Sein deutsches Warenhaus-Imperium, Galeria Karstadt Kaufhof, musste 2022 zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Insolvenz anmelden, zahlreiche Verkaufshäuser werden geschlossen.

Dass der Signa-Gründer René Benko sich aus der Führung der angeschlagenen Signa-Gruppe zurückziehen könnte, war nach Darstellung eines Miteigentümers der mit Problemen kämpfenden Immobilien- und Handelsholding schon seit knapp einer Woche denkbar.

Rückzug von Rene Benko hatte sich bereits angekündigt

Der Milliardär habe signalisiert, sich als Vorsitzender aus dem Beirat der Signa Holding GmbH zurückzuziehen, sagte der österreichische Industrielle und Holding-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner dem Radiosender Ö1. Zuvor hatten Medien berichtet, dass sich Gesellschafter der Immobilienholding Signa gegen Benko gewendet hätten.

Rene Benko im Jahr 2011: Der Österreicher machte bereits in jungen Jahren Karriere.

Rene Benko im Jahr 2011: Der Österreicher machte bereits in jungen Jahren Karriere.

Zur Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers Benko gehören Luxusimmobilien und Warenhäuser. Zuletzt ist Signa in die Schlagzeilen geraten. In Hamburg wuchs wegen einer Bauunterbrechung beim Milliardenhochhaus Elbtower der politische Druck auf den Projektentwickler Signa Real Estate, der zur Signa-Holding gehört. Der Projektentwickler Signa habe „mitgeteilt, dass es sich nur um eine kurzfristige Bauunterbrechung handelt und die Arbeiten zügig fortgeführt werden sollen“, teilte ein Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde auf mit.

Deutschlandweit ruhen große Bauprojekte in Innenstädten von Rene Benko

Der in das Projekt involvierte Vermögensverwalter Commerz Real war laut einem Sprecher mit Signa und der ausführenden Baufirma im Gespräch, „um rasch eine Lösung zu finden“ und den Bau bald wieder voranzutreiben. Die Signa-Gruppe selbst gibt seit Wochen gegenüber Medien keine Stellungnahmen ab.

Blick auf die Elbtower Baustelle: Mit 254 Metern Höhe soll der Elbtower ein neues Wahrzeichen Hamburgs und das höchste Gebäude des Nordens werden. Doch der Bau läuft nicht nach Plan.

Blick auf die Elbtower Baustelle: Mit 254 Metern Höhe soll der Elbtower ein neues Wahrzeichen Hamburgs und das höchste Gebäude des Nordens werden. Doch der Bau läuft nicht nach Plan.

Auch am Gänsemarkt in der Hamburger Innenstadt sollte eigentlich ein Vorzeigeprojekt für moderne Innenstadtnutzung entstehen. Doch auch hier hat das Immobilienunternehmen Signa Real Estate die Bauarbeiten für das dort geplante Gebäude auf Eis gelegt. Ähnlich schleppend geht es auch auf der Baustelle am Düsseldorfer Carsch-Haus voran. 

Benko galt in Österreich lange als Vorzeige-Unternehmer und Selfmade-Milliardär, der schon während seiner Schulzeit als Teenager mit der Renovierung von Dachböden begann. Heute gehören zu seinen Beteiligungen prestigeträchtige Objekte wie das Chrysler Building in New York oder der im Bau befindliche Elbtower. Die Immobilien-Branche insgesamt hat inzwischen jedoch angesichts gestiegener Zinsen und höherer Materialkosten zu kämpfen. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und auch hausgemachte Probleme haben das Unternehmen in den vergangenen Monaten zunehmend unter Druck gesetzt. (pst/dpa)

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