Vodafone erhöhte 2023 Preise für das Festnetz-Internet. Verbraucherschützer erachten diese Erhöhung als nicht rechtmäßig. Eine Sammelklage sorgt für Aufsehen.
Nach umstrittener PreiserhöhungÜber 100.000 Menschen schließen sich Sammelklage gegen Vodafone an

Das Vodafone-Logo steht vor der Vodafone-Deutschland-Zentrale.
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Millionen Kunden von Vodafone zahlen seit dem Jahr 2023 fünf Euro mehr pro Monat. Verbraucherschützer kämpfen dagegen an und ermutigen Betroffene, sich anzuschließen. Die Resonanz auf die Sammelklage ist beachtlich.
Das Interesse an der Sammelklage gegen Vodafone ist groß. Laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) haben sich bereits über 100.000 Personen im Klageregister des Bundesamts für Justiz registriert.
Im Jahr 2023 erhöhte Vodafone die Preise für Festnetz-Internet um 5 Euro pro Monat, was rund 10 Millionen laufende Verträge betraf. Der vzbv ist der Meinung, dass diese Preiserhöhungen nicht rechtmäßig waren. Aus diesem Grund wurde die Klage beim Oberlandesgericht (OLG) Hamm eingereicht. Der Verband fordert, dass Vodafone den betroffenen Kunden die Preisdifferenz erstattet.
Sammelklage Vodafone: Online überprüfen, wer betroffen ist
Das Unternehmen begründete die Erhöhung mit gestiegenen Kosten und weist die Vorwürfe zurück. Die mündliche Verhandlung ist für den 3. Dezember 2025 am OLG Hamm geplant. Betroffene Verbraucher haben noch bis zum 24. Dezember dieses Jahres die Möglichkeit, sich der Klage anzuschließen.
Auf der Website www.sammelklagen.de/verfahren/vodafone können Vodafone-Kunden prüfen, ob sie sich beteiligen können. Das Verfahren am OLG Hamm (I-12 VKl 1/23) ist einer der ersten Fälle, die sich auf ein neues Bundesgesetz beziehen - ein schärferes Schwert für Verbraucher. Am Ende des Rechtsstreits könnten Kunden von Vodafone direkt entschädigt werden, ohne selbst vor Gericht ziehen zu müssen.
Vodafone: Geldbußen in Höhe von 45 Millionen bezahlt
Erst in diesem Jahr musste Vodafone aufgrund von unlauteren Geschäftspraktiken zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 45 Millionen Euro zahlen. Grund für die Strafen waren Probleme bei der Vergabe von Verträgen durch Mitarbeiter von Partneragenturen im Auftrag von Vodafone. Diese hatten Verträge abgeschlossen, die die betroffenen Kunden gar nicht abgeschlossen hatten. Zudem gab es Sicherheitsmängel bei der Kombination von „MeinVodafone“-Onlineportal und der Hotline, wodurch Unbefugte auf elektronische SIM-Profile zugreifen konnten.
Dies ermöglichte es ihnen, Mobilfunkprofile anderer Personen zu übernehmen und potenzielle Betrügereien zu begehen. Vodafone hat die Geldstrafen akzeptiert und bereits bezahlt. Das Unternehmen betonte, dass strengere Vorgaben und höhere Sicherheitsmaßnahmen implementiert wurden, um sensiblen Kundendaten besser zu schützen. Zusätzlich spendete Vodafone Millionen Euro an Organisationen, die sich für Datenschutz engagieren. (dpa)