Smarte LogistikKommt das Paket künftig mit der Lieferdrohne?

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Smart Economy Logistik

Köln – Wie sieht die Logistik der Zukunft aus? Kaum ein Thema findet in der Wirtschaft weltweit so viel Beachtung wie dieses, wenn man mal die Themen rund um Corona und US-Wahl außen vor lässt. Wir haben in dieser Serie viel über die Smart Economy geschrieben, mit digitaler Verwaltung oder bargeldlosem Zahlungsverkehr und vielem mehr. Die Themen sind spannend, haben aber einen Haken: Sie sind nichts, was man sehen und anfassen kann. Die smarte Logistik dagegen ist neben Digitalem auch viel Technik – und zum Glück auch ein bisschen Science Fiction. Auch wenn dem viel Rechtliches entgegensteht.

Modellversuche mit Drohnen seit 2014

Doch die Pandemie habe die Digitalisierung der Logistik zuletzt um Jahre beschleunigt, heißt es bei der Post. Anwendungen wie autonome Fahrzeuge oder Drohnen würden aber „nach wie vor durch gesetzgeberische und technische Herausforderungen sowie durch die geringe gesellschaftliche Akzeptanz gebremst“.

Gerade mit Drohnen hat der Konzern in der Vergangenheit aber bereits einige Modellversuche gestartet: Im Jahr 2014 stellte er auf der Nordseeinsel Juist per Drohne Medikamente für die Eil- und Notfallversorgung an eine Apotheke zu. 2016 konnten Kunden in den bayerischen Alpen in einer Testphase Pakete über den sogenannten „Paketkopter“ verschicken. In China entwickelt die Post zusammen mit dem Drohnenhersteller EHang vollautomatisierte Drohnen-Zustelllösungen für die Ballungsgebiete im Land. Seit Mai 2019 werden bereits täglich Sendungen zwischen einem DHL-Service-Center in der Provinz Guandong und einem acht Kilometer entfernten Standort transportiert.

Die Deutsche Post DHL hat erst im September 29 Schlüsseltrends vorgestellt, die die Logistikbranche in den nächsten Jahren prägen werden. In den kommenden fünf Jahren erwartet der Bonner Konzern dabei einen Fokus auf technische Entwicklungen wie das Internet der Dinge, Robotik und Künstliche Intelligenz. In den fünf Jahren darauf würden dann auch autonome Fahrzeuge und Drohnen festen Einzug in die Logistikbranche erhalten. Auch 3D-Drucke und Quanten-Computer stehen auf der Liste der bedeutendsten Trends. Es sei notwendig, alle Teile der Lieferkette zu modernisieren, heißt es: Von der Kundenerfahrung über die Kommissionierung bis hin zur Lieferung auf der letzten Meile.

NRW-Städte mit Lufttaxis verbinden

In der Kleinstadt Meerbusch bei Düsseldorf denkt man sogar schon einen Schritt weiter, will nicht nur Waren, sondern gleich Menschen per Drohne und Co. bewegen. Das Start-Up City Ports will NRW-Städte mit Lufttaxis verbinden. Eine Verbindung soll von Düsseldorf nach Neuss gehen. Bis es so weit ist, vergehen noch ein paar Jahre.

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Die ersten Flugtaxis könnten 2032 starten, glaubt Firmengründer Michael Schweers. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Landeinfrastruktur bereitzustellen. Von den Landeplätzen soll es laut Schweers feste Linien zu anderen Flugtaxi-Plätzen geben. Im Gegensatz zu Bus und Bahn würden diese ohne Zwischenstopp auskommen und feste Abfahrtszeiten gebe es auch nicht, sagt der Ingenieur. In Düsseldorf käme die Landzunge am Medienhafen für einen Flugtaxi-Hub in Frage. Ebenso seien die Dächer von Parkhäusern geeignete Orte.

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