RezeptEmpanadas: Immer richtig im Alltag, als Festessen – und als Medizin

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Illustration: Empanadas

Empanadas werden in Südamerika zu jeder Feier aufgetischt

In Lateinamerika leben Millionen Menschen mit einer reichen Kultur – und fast alle haben eine gemeinsame Spezialität: Empanadas. Sie werden warm und kalt gegessen und je nach Region wechselt die Zubereitung. Einiges haben alle Rezepte gemeinsam.

Lateinamerika erstreckt sich von der Wüste Mexikos durch den Regenwald Brasiliens über die hohen Gipfel der Anden in Chile und Argentinien bis zum kargen Feuerland am südlichsten Zipfel des Kontinents. Dort leben Millionen Menschen mit einer reichen Kultur – und fast alle haben eine gemeinsame Spezialität: Empanadas.

Die halbmondförmigen Teigtaschen sind mit Zutaten wie Fleisch, Käse oder Gemüse gefüllt und können warm oder kalt gegessen werden. Empanadas werden in Südamerika zu jeder Feier aufgetischt, sind aber auch ein beliebter Alltagssnack. In Disneys Animationsfilm „Encanto“ haben Mutters kolumbianische Empanadas sogar heilende Kräfte. Sie machen Insektenstiche und gebrochene Arme ungeschehen. Liebe geht eben doch durch den Magen.

Am Ende bleiben die Empanadas aber doch immer vor allem eins: Teigtaschen.
Anja Gribhofer

Das Gericht wird in jedem Land ein wenig anders zubereitet. Am Ende bleiben die Empanadas aber doch immer vor allem eins: Teigtaschen. In Chile werden sie beispielsweise beim Grillen als Beilage angeboten oder gleich als Hauptgericht mit Salsa gereicht. In dem Land wird jedes Jahr die beste Empanada von Santiago gekürt. Und in Argentinien werden die Teigtaschen sowohl gebacken als auch frittiert – und vorher mit Hackfleisch, Oliven, hart gekochtem Ei, Kartoffelwürfeln, Schinken oder Käse gefüllt.

Uneinig ist man sich unterdessen, wer die Empanadas erfunden hat. Das Internet hält für fast jedes Land Lateinamerikas eine eigene Entstehungsgeschichte parat. Klar ist: Der Name der Teigtaschen ist auf das Verb „empanar“ (spanisch für „panieren“ oder „eine Pastete füllen“) zurückzuführen. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass die spanischen Konquistadoren einen Vorgänger des Rezepts mit nach Südamerika brachten und es dort verbreiteten.

Das Rezept

Um zehn bis 15 Empanadas mit Hackfleischfüllung zu backen, werden 300 Gramm Mehl, ein viertel Teelöffel Backpulver, ein halber Teelöffel Salz und eine Prise Zucker vermengt. Diese Mischung dann mit 200 Gramm kalter, in Stücke geschnittener Butter, einem Ei und einem Esslöffel kaltem Wasser zu einem glatten Teig kneten. Diesen zu einer Rolle formen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

In der Zwischenzeit eine große Zwiebel fein hacken und eine Paprika in kleine Würfel schneiden. Wer es scharf mag, schneidet eine Chilischote in Ringe. Die Zwiebel in Öl glasig dünsten, 400 Gramm Hackfleisch hinzufügen und anbraten. Paprika und gegebenenfalls die Chilischote, zwei Esslöffel Tomatenmark, einen Teelöffel Paprika- und nach Belieben etwas Chilipulver hinzufügen. Das Ganze mit Salz abschmecken und die Masse abkühlen lassen. Erst dann das verquirlte Ei sorgfältig unterrühren.

Nun den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche möglichst dünn ausrollen. Kreise mit einem Durchmesser von etwa zwölf bis 15 Zentimetern ausstechen – beispielsweise mithilfe einer Schüssel. Ein Ei trennen und die Teigkreise außen mit Eiweiß einpinseln. In die Mitte einen Klecks von der Hackfleischmasse geben. Danach den Teig so zuklappen, dass ein Halbkreis entsteht. Die Ränder vorsichtig mit einer Gabel festdrücken.

Die Empanadas mit etwas Abstand zueinander auf einem Backblech platzieren, das Eigelb mit einem Teelöffel Milch verquirlen und die Teigtaschen damit bepinseln. Die Empanadas bei 180 Grad etwa 15 Minuten backen. Warm oder kalt servieren. (RND)


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