Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kriminalität18 niederländische Automatensprenger festgenommen

Lesezeit 2 Minuten
Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten etwa 360.000 Euro Bargeld sicher, außerdem Krypto-Währung im Wert von mehr als 600.000 Euro. (Symbolbild)

Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten etwa 360.000 Euro Bargeld sicher, außerdem Krypto-Währung im Wert von mehr als 600.000 Euro. (Symbolbild)

Die Bande hatte vor allem Deutschland im Visier. Nachts sprengten die Täter die Geldautomaten. Dann rasten sie zurück über die Grenze. Die Schäden sind groß.

Im Zuge von internationalen Ermittlungen ist in den Niederlanden nach Informationen der Polizei eine Bande von Geldautomatensprengern ausgehoben worden. Insgesamt 18 Verdächtige, vor allem Niederländer, wurden festgenommen, wie die Polizei in Den Haag mitteilte. Die Bande soll für eine Serie von Geldautomatensprengungen vor allem in Deutschland verantwortlich sein.

Zuletzt waren am Dienstag in der Region von Utrecht und Amsterdam fünf Männer im Alter von 20 bis 48 Jahren festgenommen worden. Die übrigen Festnahmen waren den Angaben zufolge an früheren Aktionstagen.

Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten etwa 360.000 Euro Bargeld sicher, außerdem Krypto-Währung im Wert von mehr als 600.000 Euro. Zudem beschlagnahmten die Ermittler den Angaben zufolge auch Utensilien, die für Angriffe auf Geldautomaten verwendet würden wie Sprengstoff, gefälschte Nummernschilder, Geldzählmaschinen und Autos. In einem Auto entdeckte die Polizei nach eigenen Angaben zwölf Fässer Benzin.

Sondereinheit seit 2024

Anfang 2024 hatte Europol gemeinsam mit Ermittlern aus Deutschland und den Niederlanden eine Sondereinheit eingerichtet. Anlass waren Dutzende von Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland. Verdächtigt war vor allem die Bande im Großraum Utrecht.

Nachdem niederländische Banken Maßnahmen zum Schutz der Geldautomaten ergriffen hatten, hatte die Bande offenbar ihr Arbeitsgebiet verlegt, vor allem nach Deutschland. Sie soll aber auch für Sprengungen in der Schweiz, Frankreich und Österreich verantwortlich sein.

Skrupellos und professionell

Die Bande sei skrupellos und sehr professionell vorgegangen, teilte die Polizei mit. Die Detonationen zerstörten der Polizei zufolge meist nicht nur die Automaten, sondern auch Gebäude. Auch Bürger würden durch solche Attacken gefährdet. Mit schnellen Autos seien die Täter dann zurück in die Niederlande geflohen.

In Deutschland hätte die Bande in mehreren Bundesländern Schäden von mindestens 1,5 Millionen Euro verursacht und rund 1,2 Millionen Euro erbeutet. (dpa)