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WärmewendeEnergie aus dem Rhein: Kölner Großwärmepumpe kommt später

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Bevor Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe in Köln gebaut werden kann, muss erst noch geklärt werden, wie man die herausgefilterten Fische ökologisch neutral wieder in den Rhein zurückführen kann. (Archivbild)

Bevor Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe in Köln gebaut werden kann, muss erst noch geklärt werden, wie man die herausgefilterten Fische ökologisch neutral wieder in den Rhein zurückführen kann. (Archivbild)

Die Flusswasser-Wärmepumpe soll dereinst Europas größte sein. Weil noch einiges zu klären ist, verzögert sich der Bau. Rheinenergie-Chef Feicht hat eine Idee, wie man das künftig vermeiden kann.

Die in Köln geplante Groß-Flusswasser-Wärmepumpe am Rhein wird voraussichtlich etwas später in Betrieb genommen als ursprünglich geplant. Rheinenergie-Chef Andreas Feicht nannte als Grund Verzögerungen im Genehmigungsverfahren wegen befürchteter negativer Auswirkungen auf Lebewesen. So müsse noch geklärt werden, wie die herausgefilterten Fische und Kleinlebewesen wieder ausgesetzt werden, ohne dass sie verstärkt Raubfischen zum Opfer fallen. 

Insgesamt liege man ein gutes Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Feicht geht jetzt davon aus, dass Rheinenergie die Genehmigung durch die Bezirksregierung am Jahresende erhalten wird und die Anlage „Ende 2027, Anfang 2028“ in Betrieb gehen kann. 

Die elektrisch betriebene Wärmepumpe mit einer maximalen Heizleistung von 150 Megawatt soll dem Rheinwasser Wärme entnehmen, um sie in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Rein rechnerisch soll die Anlage nach früheren Angaben bis zu 50.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen können. Das Rheinwasser wird durch die Pumpe im Schnitt um 0,4 Grad kälter. 

In Zukunft viele weitere Flusswasser-Wärmepumpen?

Laut Rheinenergie handelt es sich um die bislang größte Flusswasser-Wärmepumpe in Europa. Investiert werden sollen insgesamt rund 280 Millionen Euro. Rund 100 Millionen davon sind Fördergelder von Bund und EU. Rheinenergie ist einer der größten kommunalen Versorger Deutschlands. 

Feicht geht davon aus, dass „wahrscheinlich an vielen Stellen in Deutschland jetzt“ Flusswärmepumpen errichtet werden. Vor diesem Hintergrund empfahl er die Entwicklung bundesweit einheitlicher Genehmigungsstandards, was die Verfahrensdauer verkürzen würde. „Ich finde, das ist eine Aufgabe für die Landesumweltminister, sich auf solche Standards zu verständigen, die dann von den Mittelbehörden angewandt werden.“ (dpa)