Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

LebensretterFast 10.000 Rettungsschwimmer wachen im Sommer in NRW

Lesezeit 3 Minuten
Fast 10.000 Rettungsschwimmer der DLRG sind im Sommer im Einsatz. (Archivbild)

Fast 10.000 Rettungsschwimmer der DLRG sind im Sommer im Einsatz. (Archivbild)

Es geht um gekenterte Boote, Schwimmer in Not oder vermisste Personen. Freiwillige Helfer der DLRG sind an vielen Gewässern im Einsatz. Sie warnen mehr denn je vor Gefahren.

Für den Schutz von Badegästen und Wassersportlern in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Sommer fast 10.000 Rettungsschwimmer der DLRG im Einsatz. Bereits im dritten Jahr in Folge werde die Zahl der freiwilligen Retter im bevölkerungsreichsten Bundesland mehr als 9.500 betragen, erklärte die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Dabei gehe es nicht nur um Patrouillen an rund 200 Seen und Flüssen in NRW, sondern auch darum, die Beckenaufsicht in fast 200 Schwimmbädern zu unterstützen. „Wir richten gekenterte Segelboote wieder auf, leisten Erste Hilfe, suchen nach vermissten Personen und sind zur Stelle, wenn jemand im Wasser in Not ist“, zählte der Präsident der DLRG Nordrhein, Stefan Albrecht, auf. 

Stärker über Gefahren aufklären

Allein in den vergangenen beiden Jahren bewahrten die freiwilligen Retter der DLRG in NRW insgesamt über 230 Menschen vor dem Tod. Hinzu seien rund 9.000 Hilfeleistungen für Personen gekommen. Doch die Rettungsschwimmer könnten nicht überall sein. Insbesondere in nicht bewachten Flüssen und Seen komme es immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Mindestens 57 Menschen seien im vergangenen Jahr in NRW ertrunken, zehn mehr als im Jahr zuvor. 

Die DLRG wolle künftig noch stärker über Gefahren aufklären. „Gerade im Rhein sollte niemand schwimmen gehen“, betonte der Präsident der DLRG Nordrhein. Auch die Düsseldorfer Feuerwehr hatte jüngst darauf hingewiesen, dass Schwimmen im Rhein lebensgefährlich sei. Außerdem hatte die DLRG vor Gefahren wie dem Sprung ins kühle Wasser gewarnt, weil der plötzliche Temperaturunterschied das Herz-Kreislauf-System überfordern könne. Besonders gefährlich seien Kopfsprünge in unbekannte oder trübe Gewässer. 

Steigende Mitgliederzahl

Die DLRG habe in NRW mit über 164.000 Mitgliedern (Ende 2024) so viele wie noch nie. Das seien 13.000 mehr als noch vor zehn Jahren. „Dem bundesweiten Trend folgend konnten wir wieder einen Rekord verzeichnen“, erklärte Albrecht. Auch die Zahl der ehrenamtlichen Schwimmausbilder und Rettungsschwimmer sei deutlich höher als noch vor zehn Jahren. Seit 2017 erfreuen sich die Nachwuchsteams für den Dienst an den Gewässern wachsender Beliebtheit.

In der Schwimmausbildung waren 2024 demnach mehr als 9.100 Freiwillige tätig. Ähnlich wie 2023 und vor der Corona-Pandemie führten sie fast 11.000 Kinder zum Seepferdchen-Abzeichen, das den Einstieg ins Schwimmen lernen markiert. Rund 21.600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene legten den Angaben zufolge in NRW erfolgreich ein Schwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold ab.

Unterstützung an Nord- und Ostsee

Rettungsschwimmer aus NRW könne man auch außerhalb des Bundeslandes antreffen: Mindestens 1.000 Rettungsschwimmer der beiden DLRG-Verbände NRW unterstützen demnach im Sommer den Wasserrettungsdienst an Nord- und Ostsee. 

Dort verbrächten sie meist ein bis zwei Wochen ihres Urlaubs oder ihrer Ferien, um an einem der rund 100 bewachten Strandabschnitte zwischen Borkum und Usedom auf Urlauber aufzupassen. Die Seebäder erstatteten Reisekosten, stellten Unterkünfte und zahlten ein Verpflegungs- und Tagegeld, hieß es. (dpa)