Im Westen herrscht ein Mangel an Personal für Kitas. Im Osten sieht es anders aus: Dort schließen sogar Einrichtungen, weil Kinder fehlen. Die FDP in Nordrhein-Westfalen hat eine Idee.
KinderbetreuungFDP will Kita-Fachkräfte aus Ostdeutschland nach NRW holen

Während im Westen je nach Region ein Mangel an Kita-Betreuungsplätzen herrscht, machen in ostdeutschen Großstädten Meldungen über drohende Schließungen die Runde. (Symbolbild)
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Die FDP-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag fordert eine gezielte Rekrutierungskampagne der NRW-Landesregierung für pädagogische Kita-Fachkräfte aus Ostdeutschland. Während im Osten erste Kitas schließen müssten, weil es an Kindern mangele, fehlten in NRW die Fachkräfte, sagte der familienpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marcel Hafke. „Wenn Kitas schließen, dürfen Fachkräfte nicht arbeitslos werden. Wir brauchen diese qualifizierten Menschen hier bei uns in NRW – jetzt!“
Die FDP forderte die schwarz-grüne Landesregierung auf, gezielt Kita-Fachkräfte aus Ostdeutschland anzusprechen und ihnen Jobchancen, Umzugszuschüsse, Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie Jobmöglichkeiten für den Partner zu bieten.
Probleme im Westen andere als im Osten
Die FDP reagierte damit auf Berichte über Kita-Schließungen vor allem in östlichen Bundesländern. Während im Westen je nach Region weiterhin ein Mangel an Betreuungsplätzen herrscht, machen in ostdeutschen Großstädten wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz seit rund einem Jahr Meldungen über drohende Schließungen die Runde. Als Grund wird der Geburtenrückgang genannt.
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) verwies auf unterschiedliche Bedingungen im Land. Das Bewusstsein bei allen wachse, dass die Problemlage in den westdeutschen Flächenländern eine völlig andere sei als in den östlichen Ländern, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage.
In den großen Städten sei die Situation wiederum anders. Es gebe nicht die eine Lösung für alle, sagte Prien. „Sondern wir werden in den östlichen Bundesländern eher überlegen müssen, wie können wir über Weiterbildung Kräfte, die heute in der Kita sind, an anderer Stelle einsetzen.“ (dpa)