Ein 33-jähriger Mann steht wegen Mordes in Dortmund vor Gericht. Er soll im November seine Ehefrau erstochen haben. Die Staatsanwältin nennt in der Anklage ein mögliches Motiv.
Nach der TrennungFrau vor den Kindern erstochen: Angeklagter Ehemann schweigt

Der Angeklagte durfte sich seiner Frau nicht näher als 50 Meter nähern. (Archivbild)
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Vier Messerstiche setzten dem Leben einer 30-jährigen Dortmunderin im November 2024 ein grausames Ende. Am Montag hat vor dem Dortmunder Schwurgericht der Prozess gegen den Ehemann des Opfers begonnen. Staatsanwältin Maribel Andersson hat den 33 Jahre alten Nordmazedonier wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt.
Tatwaffe Fleischermesser
Die Frau hatte sich einige Monate vor der Tat von dem Angeklagten getrennt. Die Staatsanwältin ist davon überzeugt, dass der 33-Jährige sie dafür „bestrafen“ wollte. Er soll herausgefunden haben, wo seine Frau und die drei gemeinsamen Kinder nach der Trennung untergekommen waren. Die Frau hatte ihren neuen Wohnort geheim halten wollen.
Am Abend des 4. November soll er sich mit einem Fleischermesser zu der neuen Wohnung begeben haben. Laut Anklage klingelte er an der Tür und stach sofort zu, nachdem die Frau geöffnet hatte.
Jugendamt betreut Kinder
Die drei minderjährigen Kinder des Paares mussten die Tat offenbar mit ansehen. Inzwischen kümmern sich das Jugendamt und die Familie der Getöteten um sie. „Wir werden die Höchststrafe fordern“, kündigte Rechtsanwalt Christian Simonis im Namen der Familie am ersten Verhandlungstag an.
Der Angeklagte wird dagegen vor Gericht schweigen. Verteidiger Markus Blumenstein sagte: „Es werden keine Angaben zur Sache gemacht.“
Schwere innere Verletzungen
Zum Zeitpunkt der Tat existierte bereits ein Beschluss des Dortmunder Amtsgerichts, der dem Angeklagten verbot, sich seiner Frau zu nähern. Er sollte einen Abstand von mindestens 50 Metern einhalten. Darüber soll sich der 33-Jährige aber hinweggesetzt haben.
Die Frau hatte keine Chance, den Messerangriff zu überleben. Die Klinge hatte sowohl das Herz als auch weitere innere Organe getroffen. Auch eine Schlagader wurde durchtrennt. Eine Stunde nach dem Angriff starb das Opfer im Krankenhaus.
Mit einem Urteil ist nicht vor Juli zu rechnen. (dpa)