Die absolut größten Bierhersteller sind nicht in Deutschland beheimatet. Im internationalen Vergleich kommen deutsche Brauer eher unter ferner liefen. In NRW gibt es mehrere große Standorte.
Brauriesen unter sichKrombacher unter Top 40 der Welt - auch Oetker mischt mit

Krombacher gehört laut einer Analyse zu den 40 größten Bierherstellern weltweit. (Archivbild)
Copyright: Matthias Schaefer/Krombacher/dpa
Im Ranking der weltgrößten Bierhersteller ist mit Krombacher weiterhin nur eine Privatbrauerei mit Stammsitz in Nordrhein-Westfalen vertreten. Nach einer Analyse des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas mit Daten aus dem Jahr 2024 kam Krombacher mit knapp 0,6 Milliarden Litern auf Platz 32 unter den Top 40, nach Platz 31 im Jahr zuvor.
Im Ranking für 2020 waren noch acht statt mittlerweile sechs deutsche Bierhersteller vertreten. Damals waren die NRW-Familienunternehmen Warsteiner (Haus Cramer Gruppe) und kurzzeitig Veltins dabei, die auch räumlich direkte Konkurrenten von Krombacher sind. Aber letztlich sind etliche große Bierhersteller in NRW mit Braustandorten aktiv. Dazu zählt nicht zuletzt der deutsche Biermarktführer, die Radeberger Gruppe mit Sitz in Frankfurt am Main, die dem Lebensmittelriesen Oetker Gruppe gehört.
Die Top 40 der Brauereien weltweit stellten laut der Analyse für 2024 zusammen fast 164 Milliarden Liter Bier her. Das bedeute einen leichten Rückgang von 0,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Von den sechs deutschen Hersteller konnte demnach lediglich die Bitburger Braugruppe ein Plus (1,5 Prozent) erzielen. Zu ihr gehört unter anderem auch die König Brauerei in Duisburg.
Die TCB Beteiligungsgesellschaft, zu der etwa die Brauereien Feldschlößchen in Dresden und Gilde in Hannover gehören, hielt demnach ihren Bierausstoß konstant. Die Paulaner Gruppe schnitt laut Analyse wie der Durchschnitt der Top 40 ab (minus 0,6 Prozent). Sowohl beim Marktführer in Deutschland, der Radeberger Gruppe, als auch bei Krombacher steht ein Minus von 1,4 Prozent.
Während bei der Radeberger Gruppe Dortmund ein sehr großer von mehreren Standorten ist, produziert Krombacher nahezu ausschließlich am Stammsitz Kreuztal-Krombach. Ein kräftiges Minus von 12 Prozent wird für die Oettinger Gruppe ausgewiesen. Sie hat in NRW einen Standort in Mönchengladbach.
Vor allem Verstaatlichungen ausländischer Brauaktivitäten in Russland sorgten dafür, dass es auf den Rängen für alle deutschen Bierhersteller nach unten ging. Mit Baltika kehrt die größte Brauerei der Russischen Föderation auf Platz 12 zurück in die Rangliste, die nun unabhängig vom früheren Mutterkonzern Carlsberg agiere. Neu unter den Top 40 sei zudem die russische Gruppe OPH Vereinigte Brauereien, einst Teil von Heineken, die auf Platz 24 rangiere.
Insgesamt spielen die deutschen Brauereien in der Rangliste seit langem nur eine eher kleine Rolle. Mit 1,04 Milliarden Liter kommt die Radeberger Gruppe, zu der neben der gleichnamigen Marke unter anderem Jever, DAB, Berliner Pilsner und Sternburg gehören, auf Platz 23 (Vorjahr 22). Es folgen TCB auf Platz 28 (26), Oettinger auf 30 (25), Paulaner auf 31 (29), Krombacher auf 32 (31) und Bitburger auf 33 (32). Die weltweite Nummer eins, AB InBev, zu der in Deutschland unter anderem Beck's gehört, braute knapp 50 Milliarden Liter.
Das Ranking der 40 größten Brauereien wird jährlich veröffentlicht. Es enthält teilweise Schätzungen, zudem wurden einige Vorjahreszahlen nachträglich korrigiert. Der deutsche Biermarkt schrumpft schon seit längerer Zeit. (dpa)