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Gemeinsames LernenLand sichert vier Primus-Schulen in NRW dauerhaft ab

Lesezeit 2 Minuten
An derzeit fünf Primus-Schulen in NRW werden Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet. (Symbolbild)

An derzeit fünf Primus-Schulen in NRW werden Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet. (Symbolbild)

Zusammen lernen von Klasse 1 bis 10 - das ist der Kern eines mehrjährigen Schulversuchs in NRW. Die Resonanz war mäßig. Vier solcher Primus-Schulen sollen aber weiter bestehen.

Der seit mehr als zehn Jahre laufende Versuch mit Schulen des gemeinsamen Lernens von der ersten bis zur zehnten Klasse in Nordrhein-Westfalen ist nur auf geringe Resonanz gestoßen. Ursprünglich hätten sich bis zu 15 Schulen an dem Testlauf für sogenannte Primus-Schulen beteiligen können. Aber nur fünf Schulen hätten davon Gebrauch gemacht, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) im Schulausschuss des Landtags. Im Laufe der zehn Jahre habe es keine weiteren Anmeldungen und Interessenbekundungen für Primus-Schulen gegeben. 

Mit der jüngsten Änderung des Schulgesetzes sichere die Landesregierung die vier noch bestehenden Primus-Schulen aber dauerhaft ab und schaffe für die Schulträger Planungssicherheit, hieß es aus dem Schulministerium. Damit könnten die Schulen, die aus dem Schulversuch hervorgegangen seien, ihre Arbeit fortsetzen. Die wissenschaftliche Begleitung habe gezeigt, dass sich Primus-Schulen insgesamt positiv entwickelten und besonders die individuellen Lernverläufe der Schülerinnen und Schüler gut gefördert würden.

Derzeit noch fünf Primus-Schulen

Der Schulversuch wurde 2013 gestartet und wissenschaftlich begleitet. Derzeit gibt es in NRW noch fünf Primus-Schulen in Minden, Münster, Schalksmühle, Titz und Viersen. Im Schuljahr 2023/24 lernten dort rund 3.000 Schülerinnen und Schülern. Die Primus-Schule Viersen hat zum Schuljahr 2023/24 letztmalig Schüler aufgenommen und läuft aus. 

Das Schulmodell sieht vor, dass die Schüler nach der vierten Klasse zusammenbleiben und bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Die Primus-Schulen sollen alle Abschlüsse der Sekundarstufe vergeben und auch den Übergang in die gymnasiale Oberstufe ermöglichen. 

Wissenschaftler sehen Primus-Schulen als Erfolg

Überdurchschnittlich viele Schüler hätten an den Primus-Schulen einen höheren Abschluss erreicht als ihnen in der vierten Klasse prognostiziert worden sei, sagte Professor Till-Sebastian Idel von der Universität Oldenburg. Die Kompetenzen der Schüler an Primus-Schulen könnten sich bei vergleichenden Lernstandserhebungen „sehen lassen“.

Professorin Christina Huf von der Universität Münster verwies auf das „unfassbar aufwendige Verfahren“, Primus-Schulen zu gründen. Gleichwohl empfahl sie eine höhere Zahl in NRW, um den Schulversuch auf solide Beine zu stellen. „Wir sind bei diesen Schulen erfolgreich gewesen“, sagte sie. (dpa)