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NRW-VergleichStädteranking: Monheim Erster, Kranenburg Schlusslicht

Lesezeit 3 Minuten
Monheim hatte bereits in einem 2020 durchgeführten NRW-Vergleich den ersten Platz belegt.

Monheim hatte bereits in einem 2020 durchgeführten NRW-Vergleich den ersten Platz belegt.

Bei Wirtschaftskraft, Lebensqualität und anderen Faktoren klaffen große Unterschiede zwischen den Städten in NRW, wie eine Studie zeigt. Im bundesweiten Vergleich schneidet das Bundesland schwach ab.

Die Gemeinde Kranenburg im Kreis Kleve und die Ruhrgebietsstädte Oberhausen und Gelsenkirchen belegen laut einem Städteranking die letzten Plätze unter den nordrhein-westfälischen Kommunen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Verbandes Unternehmer NRW erstellt hat. Darin wurde die wirtschaftliche und soziale Lage der Städte analysiert.

An der Spitze des Rankings liegt demnach erneut Monheim am Rhein, dahinter folgen die drei ostwestfälischen Städte Blomberg, Verl und Harsewinkel sowie Leverkusen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf belegt den 15., Köln - die größte Stadt im Bundesland - den 113. Platz. Insgesamt wurden 10.648 Gemeinden in Deutschland verglichen, darunter die 396 Kommunen in NRW. Bewertet wurden die Bereiche Wirtschaft, Arbeiten, Wohnen und Lebensqualität.

Monheim profitiert von Bayer und BASF

Monheim belegte bereits 2020 den Spitzenplatz. „Dank niedriger Gewerbesteuern und starker Großunternehmen wie Bayer und BASF“ habe die Stadt in den vergangenen Jahren hohe Einnahmen und eine überdurchschnittliche Steuerkraft erzielt, schreiben die Studienautoren. Die Gewerbeeinnahmen der Stadt seien wegen der wirtschaftlichen Lage zuletzt jedoch eingebrochen. Monheim habe „die höchste Verschuldung je Einwohner in NRW zu schultern“.

Von den fünf nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken schneidet Münster am besten ab. Besonders die wettbewerbsfähigen Standortbedingungen werden hervorgehoben. In puncto Lebensqualität können derweil die Kommunen des Regierungsbezirks Arnsberg mit ihren vielen naturnahen Flächen punkten. Die Stärken des Regierungsbezirks Detmold liegen den Experten zufolge in den günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen. 

Bundesweit schneidet NRW schwach ab

Im bundesweiten Vergleich schafft es Monheim nur auf Platz 129. Laut IW stehen nur fünf NRW-Kommunen in den Top 1.000. Den ersten Rang belegt die bayerische Stadt Herzogenaurach, vor Oberkochen in Baden-Württemberg und der Insel Helgoland in Schleswig-Holstein. 

Die Forscher haben zudem ein Dynamikranking erstellt. Dies zeigt, wie gut oder schlecht sich die Kommunen in NRW entwickelt haben. Am besten platziert sind die beiden im Münsterland gelegenen Gemeinden Schöppingen und Heiden vor Niederzier (Kreis Düren) sowie Monheim. Auch einigen Ruhrgebietsstädten wird eine positive Entwicklung attestiert. Bochum verbesserte sich in der Rangliste vom 181. auf den 33. Rang, Essen von Platz 220 auf 86. Schlusslicht ist die Gemeinde Inden, die sich ebenfalls im nordrheinischen Kreis Düren befindet.

Unternehmerverband: „Eine wirtschaftsfreundliche Politik“

Aus Sicht von IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt ist die Rolle kommunaler Politik entscheidend, um wirtschaftliche Standortbedingungen zu verbessern. Die Kommunen seien erster Ansprechpartner für Unternehmen und „agieren als Kümmerer“. Die Attraktivität des Wohnortes werde immer wichtiger. 

„Eine wirtschaftsfreundliche Politik hilft, um Standort interessant zu machen“, sagte der Präsident von Unternehmer NRW, Arndt Kirchhoff. Ohne eine starke Wirtschaft fehlten Steuereinnahmen und Arbeitsplätze. Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. (dpa)