Stadt mit grünem DaumenKennen Sie diese schönen Parks und Grünanlagen in Bonn?

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Rheinaue Wikimedia

Die Rheinaue in Bonn aus der Luft-Perspektive.

  • Bonn als Ausflugssziel? Warum nicht!
  • Entdecken Sie mit uns die grünen Seiten der ex-Hauptstadt.
  • Diese 8 Grünanlagen sind einen Besuch wert

Die Geschichte Bonns spiegelt sich auch in der Geschichte der Parks und Grünanlagen der Stadt. Wie das gesamte Rheinland, so birgt auch die Bundeshauptstadt einen Schatz an unterschiedlicher Gartenkunst zusammen. Die Palette reicht von den in kurfürstlicher Zeit entstandenen barocken Gartenanlagen über malerische Landschaftsgärten zu Villengärten, Promenaden, Volksgärten, einem Lehrgarten sowie den Botanischen Gärten, Friedhöfen, Erlebnis- und Freizeitparks und Naturschutzgebieten.

Solche Grünflächen sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch grüne Lunge und Sauerstoffproduzenten im dicht besiedelten Stadtgebiet. Vor dem Hintergrund, dass Bonn im Talkessel liegt – im südlichsten Winkel der Kölner Bucht zwischen Villerücken und den Nord-Ausläufern des Siebengebirges sowie dem Mündungstrichter der Sieg – kommt auch diesem stadtklimatischen Aspekt eine Bedeutung zu.

Es gibt natürlich noch viel mehr „Grün“ in Bonn – wir stellen einige unserer Lieblingsadressen vor, die sich für einen Ausflug anbieten.

Freizeitpark Rheinaue

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Auch die Nilgänse fühlen sich wohl in der Rheinaue in Bonn.

Garten für alle und Oase der Stadt

Seit seiner Gründung zur Bundesgartenschau im Jahr 1979 ist der Freizeitpark Rheinaue zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Sein Areal liegt im geografischen Herzen Bonns und ist das grüne Rückgrat des ehemaligen Regierungsviertels. 

Mit einer Fläche von 160 Hektar links und rechts vom Rhein ist er fast so groß wie die Bonner Innenstadt. Ein Fußwegenetz von knapp 45 Kilometern erschließt den Park. Einer seiner Hauptanziehungspunkte ist der große Auensee mit seinen sechs Pontonbrücken, der die Besucher zum Bootfahren einlädt. Beliebt sind auch der Japanische Garten,  Blinden- und Rosengarten sowie die Römerstraße und der Lehrpfad der Jahresbäume.  Einmal im Monat findet ein wunderschöner Flohmarkt in der Rheinaue statt.

Rheinaue Bonn Ludwig-Erhard-Allee 20 53175 Bonn

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Bürgerpark Oberkassel

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Bürgerpark Oberkassel

Fürstliches Areal mit alten Bäumen

Manchmal sind  Gärten voller Geheimnisse – genau weiß man  nicht, wer sie entworfen hat, was realisiert wurde und von wem. Der Bürgerpark Oberkassel, ein Landschaftspark mit Wiesen und gut gewachsenen alten Bäumen, ist so eine schlafende Schöne. Der Park war ehemals Teil eines großen fürstlichen Gartens, der zum Sommersitz der geadelten Kölner Patrizierfamilie von Meinerzhagen gehörte. Die hatte zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Gut in Oberkassel erworben. Mitte des Jahrhunderts entstand dort als Maison de Plaisance das heutige Lippesche Palais. Der heutige Bürgerpark erstreckt sich Richtung Rhein vor dem Palais. Für ihn ist die Quellenlage unklar, über den Garten hinter  dem Anwesen  ist ein Bauplan überliefert –  vermutlich stammt der sogar von Peter Joseph Lenné, dem Älteren.

Bürgerpark Oberkassel Königswinterer Str. 53227 Bonn

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Hofgarten mit Residenz

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Ensmble im französischen Stil: Hofgarten der Universität Bonn.

Ensemble im französischen Stil

Auch das wichtigste Gartenensemble Bonns ist im 18. Jahrhundert entstanden: der Hofgarten mit dem Poppelsdorfer Schloss, Alter Zoll, Stadtgarten, die Poppelsdorfer Allee und der Botanische Garten sowie das Baumschulwäldchen. Dazu die Straßenzüge Nussallee, Baumschulallee und Reuterstraße.  Der Hofgarten orientierte sich an französischen Vorbildern – mit Formgehölzen, Statuen, Terrasse und von Lindenalleen gesäumtem Broderie par terre.

Kurz nach 1820 wurde die „Anatomie“ nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut, heute beherbergt sie das Akademische Kunstmuseum.  Im barocken Konzept war die Sicht zum Rhein noch Teil des Gartens. Uferbebauung und der Schinkel-Bau verhindern das heute. So wurde aus einem Gartenraum in freier Landschaft ein  Park – von siebeneinhalb Hektar.

Hofgarten mit Poppelsdorfer Schloss Meckenheimer Allee 171 53115 Bonn

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Botanischer Garten

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Botanischer Garten Bonn

Exotische Arten aus aller Welt

Die Gärten am Poppelsdorfer Schloss gehören zu den ältesten und traditionsreichsten nördlich der Alpen. Im Jahr 1818 – mit der Gründung der Universität – wurden die heutigen Botanischen Gärten angelegt. Der barocke Vorgänger-Garten wurde in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt, lediglich einige Rotbuchen stammen noch aus früherer  Zeit. Heute dienen die Botanischen Gärten in erster Linie Forschung und Lehre.

Rund 11000 Pflanzenarten werden hier kultiviert. Das Freiland besteht aus einer Baumsammlung und den Beeten der unterschiedlichen Lehrabteilungen. Neun Schaugewächshäuser zeigen rund 4500 Arten: Tropenpflanzen, Farne, Mangroven, Seerosen, Kakteen und Orchideen aus aller Welt leben hier in natürlichen Lebensgemeinschaften.

Öffnungszeiten Sommerhalbjahr (1.4. bis 31.10): Täglich außer samstags 10 - 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, Samstags immer geschlossen. Eintritt: Nur an Sonn- und Feiertagen Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1 Euro, Eintritt frei für Kinder bis einschließlich 12 Jahre, Freundeskreismitglieder und Mitglieder der Alexander-Koenig-Gesellschaft

Botanische Gärten der Uni Bonn Meckenheimer Allee 169 53111 Bonn

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Drachensteinpark

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Drachensteinpark in Bonn

Oase mit Blick auf die berühmte Ruine

Vielleicht sieht es nicht, wer es nicht weiß: Der zwei Hektar kleine Drachensteinpark gehört zum ehemaligen Parkgelände der schlossartigen Villa Drachenstein. Sie thront heute, von ihrem Gartenraum getrennt, auf der anderen Seite der Mainzer Straße. Im 19. Jahrhundert wurde dieser hübsche Landschaftsgarten angelegt, der, die Topographie ausnutzend, den Blick des Betrachters auf das wunderschöne Panorama des Siebengebirges lenkt.

Der namengebende Drachenfels liegt als Blickfang auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Der Garten, eine Oase in der näher gerückten Wohnbebauung, lebt von dieser romantischen Aussicht auf Fels und  Ruine. Auf einer Wiese stehen exotische und einheimische Bäume,  teilweise  aus der Entstehungszeit des Gartens.

Drachensteinpark Mainzer Str. 210 53179 Bonn

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Palais Schaumburg

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Eine schöne Parkanlagen umringt das Palais Schaumburg.

Park für den Bundeskanzler

In unmittelbarer Nähe der Villa Hammerschmidt liegt der zweite Prachtbau des ehemaligen Bonner Regierungsviertels: Das Palais Schaumburg entstand ebenfalls Mitte des 19. Jahrhunderts. Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Kaisertochter dort wohnte, war es der gesellschaftliche Mittelpunkt der Stadt. 

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wird das Palais Amtssitz des Bundeskanzlers. Es ist  in weitläufiges Grün eingebettet, das von einem ausgeklügelten Wegesystem durchzogen ist. Der Park des Palais Schaumburg umfasst seit 1951 auch den ehemaligen, 1878 vom Hamburger Gartendirektor F.J.C. Jürgens angelegten Selvenpark und hat nun insgesamt rund zehn Hektar Fläche.

Palais Schaumburg und Park Adenauerallee 139-141 53113 Bonn

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Naturschutzgebiet Düne

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Naturschutzgebiet Düne

Seltenes Biotop im Binnenland

Die Düne im Bonner Ortsteil Tannenbusch gehört zu den wenigen Binnendünen, die es in Deutschland überhaupt noch gibt. So ein seltenes Biotop steht natürlich unter Naturschutz. Vor etwa 11 000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit, trieben heftige Winde den Rheinsand hierher und türmten eine mächtige Dünenkette auf. Sie war ursprünglich acht Kilometer lang und 600 Meter breit – damals gar nicht so selten im Rheinland.

Das knapp sieben Hektar große Gebiet „Düne Tannenbusch“ steht erst seit 1989 unter Schutz. Naturräumlich gehört es zur Köln-Bonner Rheinebene und ist Teil eines weitläufigen Flugsandfeldes auf der Niederterrasse des Rheins.  Silbergras ist  das  typische Gras der Binnendüne: Es ist  optimal an offene Sandflächen angepasst  und sein Wachstum wird  hier sogar offiziell  wissenschaftlich  erforscht.

Binnendüne Tannenbusch An der Düne 53119 Bonn

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Villa Hammerschmidt

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Villa Hammerschmidt

Unter Zedern und Skulpturen

Mitte des 19. Jahrhunderts galt Bonn als „Rheinische Riviera“. Attraktive Bauplätze am Rhein mit Aussicht auf Rheintal und Siebengebirge hatten Konjunktur. Zahlreiche Rheinvillen mit imposanten Gärten, vorwiegend im landschaftlichen Stil wurden in dieser Zeit gebaut – so auch die Villa Hammerschmidt.  Sie wurde Amtssitz des Bundespräsidenten und die Gärten der Villa und des benachbarten Palais Schaumburg wurden zu einem Park zusammengefasst: Ein offener Landschaftspark mit freischwingenden Wegen, großzügigen Rasenflächen und breiten Sichtachsen zum Rhein. Mit altem Baumbestand  und  teils seltenen Nadelgehölzen. Die  Kiefern und Zedern geben dem Garten einen unverwechselbaren Charakter – und den zeitgenössischen Plastiken von Heiliger, Marcks und Uhlmann einen Rahmen.

Villa Hammerschmidt Adenauerallee 53113 Bonn

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