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Drachenfels bis WolkenburgBurgruinen im Siebengebirge, die einen Ausflug wert sind

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Löwenburg

Löwenburg

Ritter hausten auf den Gipfeln des Siebengebirges, ließen Festungen erbauen, verteidigten Grenzen und zogen in die Schlacht. Im Siebengebirge verlief die Grenze zwischen Kurköln und dem Herrschaftsbereich derer zu Sayn-Wittgenstein. Der Kölner Kurfürst sicherte seine Gebiete durch die Burgen auf dem Drachenfels, der Wolkenburg, vielleicht auch auf Burg Rosenau. Auf der anderen Rheinseite gehörten die Godesburg und Burg Rolandseck dazu. Ihnen gegenüber standen auf der Löwenburg die Ritter von Sayn-Wittgenstein. Was sich dort oben so an Rittergeschichten abspielte, darüber können wir nur fantasieren, aber eines ist sicher: Sehr gemütlich war es den Bewohnern nicht.

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Vergessen wir nicht, dass die Burgen aus kaltem Stein waren, keine verglasten Fenster hatten und auf dem Wind ausgesetzten Kuppen standen. So hatten auch die Herren vom Drachenfels irgendwann genug und kauften sich im Jahre 1402 auf der anderen Rheinseite im fruchtbaren und warmen Gebiet des heutigen Wachtberg die wunderschöne Wasserburg Gudenau.

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Dennoch sind die Burgen des Siebengebirges heute wichtige, wenn auch verklärt-romantische Ausflugsziele.

Burgruine Drachenfels

Der Hotspot des Siebengebirges, jeder will auf den Drachenfels, und die Zahnradbahn macht  möglich, dass auch jeder dort hinauf kommt. Besonders zahlreich sind Besucher aus den Niederlanden, der Drachenfels hat so den Spitznamen „höchster Berg Hollands“ erhalten. 1138 begann der Bau der Burg durch den Kölner Erzbischof Arnold I., 1149 war die Burg fertig. Nachdem der Drachenfels jahrzehntelang durch ein hässliches Betongebäude verschandelt war, wurde dieses 2011 abgerissen und durch einen sympathischen Glaskubus mit großem Aussichtsplateau ersetzt.

Hunderte von Menschen halten sich an schönen Wochenendtagen dort oben auf, zu Recht, denn der Blick vom Plateau oder von der Burgruine noch weiter oben hinab aufs Rheintal ist einzigartig. Außerdem lohnen das märchenhafte Schloss Drachenburg, die Nibelungenhalle sowie der Reptilienzoo einen Besuch.

Aber, der Drachenfels kann auch wirklich romantisch sein. Abends, wenn die letzte Zahnradbahn nach unten gefahren ist, wird es leer dort oben und oftmals ist man dann vollkommen alleine. Dann ist der Sonnenuntergang dort oben das, was er sein soll: Rheinromantik pur.

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Wolkenburg

Sie ist weg, muss aber erwähnt werden. Neben dem Drachenfels steht ein Berg namens Wolkenburg, auf dem im Mittelalter die gleichnamige Burg thronte. Die einst mächtige Burg wurde zerstört, als das Schwarzpulverlager im Keller explodierte. Sie wurde nie wieder aufgebaut. Jahrhundertelang wurde auf der Wolkenburg Latit abgebaut, der Gipfel um 40 Meter erniedrigt, von der Burgruine ist nichts mehr zu sehen.

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Löwenburg

Die Burgruine auf der Löwenburg ist zweifelsohne das Highlight. Auf dem zweithöchsten Berg des Siebengebirges (455 Meter) gelegen bietet sich ein fast kompletter 360-Grad-Rundumblick. Der Anstieg ist schon etwas steiler, vom Schmelztal aus  fast schweißtreibend, von der Margarethenhöhe aus weniger anstrengend. Nicht viele machen diesen Aufstieg, deshalb ist es dort immer idyllisch ruhig. Die Löwenburg lohnt sich immer: Morgens im spektakulären Sonnenaufgang, tagsüber zur Rast und ganz besonders romantisch ist es dort abends zum Sonnenuntergang.

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Burgruine Rosenau

Auf dem Weg von der Margarethenhöhe zum Stenzelberg passieren wir die kleine Burgruine Rosenau, eher etwas versteckt im Wald gelegen. Wohl erst 1222 fertig gestellt, wurde sie 1250 schon wieder von den Bewohnern des Klosters Heisterbach abgerissen. Heute ist die Burgruine Rosenau ein eher verträumter Platz, an dem es sich still und entspannt Pause machen lässt. Auf der einen Seite blicken wir auf den Oelberg, auf der anderen Seite auf Bonn. Nur zehn Minuten bergab führt der Weg und wir stehen vor dem Einkehrhaus Waidmansruh.

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