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AusprobiertDie halbe Hose zum Anklicken für Radler und Reiter

Lesezeit 3 Minuten
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Rainlegs: Ausgerollt soll sie Schutz vor Nässe und Wind bieten.

  1. Wenn's anfängt zu regnen wird es für Radler und Reiter schnell ungemütlich
  2. Statt umständlicher Regenkleidung soll jetzt eine halbe Hose vor Nässe schützen
  3. Unsere Autorin hat die Erfindung aus den Niederlanden getestet

Köln – Was macht ein Fahrradfahrer, wenn es stundenlang in Strömen regnet? Er zieht alle Regenklamotten an, die er hat: Regenjacke, Regenhose, Überzieher für die Schuhe und am besten noch regendichte Handschuhe. Und was macht ein Fahrradfahrer, wenn es immer nur ein bisschen tröpfelt und nieselt? Richtig. Dann wird er nass. Weil er eben nicht extra die Regenhose auspackt, wenn es tröpfelt und nieselt. Das ist ja viel zu umständlich. Und dann das ständige Rascheln beim Fahren! Ganz zu schweigen davon, dass so ein regenbehostes Wesen ausschaut wie ein Grizzlybär.

Also wird man langsam, aber sicher nass. Man spürt, wie sich die enge Jeans allmählich mit Wasser vollsaugt, um dann eiskalt und eklig an den Oberschenkeln klebt, weil dort der Regen den Radler halt zuerst erwischt. Später werden Stunden vergehen, bis man wieder so richtig auf Körpertemperatur kommt.

Erfindung aus den Niederlanden soll helfen

Jetzt ist Abhilfe in Sicht. Die kommt aus den Niederlanden. Kein Wunder - nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel geradelt wie dort. In Amsterdam soll es sogar mehr Fahrräder als Menschen geben. Die Erfindung heißt Rainlegs und stammt von der Smart Products Company. Designpreise gab's dafür auch schon.

Vorne zu, hinten offen

Rainlegs sind quasi halbe Hosen und sehen auf den ersten Blick wie eine Grillschürze aus. Man muss da nichts mehr an- und überziehen, man schnallt sich die Dinger per Klick-Verschluss um wie einen Gürtel, und wenn es regnet, werden sie einfach ausgerollt. Aber nur vorne. Das Hinterteil bleibt frei, weil ein Radler beim Nieseln und Tröpfeln ja schließlich am Hintern am wenigsten nass wird. Dafür sind die Oberschenkel bedeckt bis knapp übers Knie.

Damit der Fallschirmstoff bleibt, wo er bleiben soll, und nicht verrutscht, gibt es pro Bein zwei weitere Klett- und Klickverschlüsse. Ist die Ausfahrt vorbei, werden die Dinger abgeklickt und einfach kräftig ausgeschüttelt. Fertig.

Ungeeignet für Dauerregen, aber...

Freilich: Für stundenlanges Radeln im Dauerregen sind die Teile nichts, das habe ich ausprobiert. Man wird an Unterschenkeln und Schuhen ziemlich nass. Aber meist regnet es ja nicht ewig. Das Wetter ist ein bisschen wie die Politik: Es kann sich nie richtig entscheiden. Wir haben das im letzten Winter gesehen: Da war nichts mit Eis und Schnee, alles so lala. Und der Regen? Der Natur fehlt er schon. Somit sind die Rainlegs bestens geschaffen für Alltagsradler wie mich. Man kann damit auch Moped fahren oder reiten.

Die Dinger reflektieren sogar Licht, leuchten somit selbst an trüben Regentagen. Man ist nicht zu übersehen.

Die Hose gibt's in neongelb, schwarz oder grau, ab ca. 25 Euro.