Fahrrad-SerieDiese Schlösser sind kaum zu knacken

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Drei Minuten – so viel Zeit nehmen sich Diebe im Schnitt, um ein Fahrradschloss zu knacken. „Diese Zeit gilt es, zu überbrücken“, sagt Thomas Danz vom Pressedienst Fahrrad. Entscheidend dafür, dass das gelingt, ist ein solides Schloss. Denn: Die meisten Fahrraddiebstähle sind Gelegenheitsdelikte und ließen sich so einfach verhindern.
Grundsätzlich gilt: Ein Fahrrad sollte immer auch an- und niemals nur abgeschlossen werden – etwa an stabilen Gegenständen wie Laternen und Straßenschildern oder Fahrradständern. Und: Belebte Orte sind immer besser als ruhige Ecken.
Wer als Berufspendler gezwungen ist, das Rad immer an der gleichen Stelle oder an kriminellen Schwerpunkten wie Bahnhöfen abzustellen, sollte der Sicherung besondere Aufmerksamkeit schenken.
Das Schloss sollte für den Dieb möglichst schwer zugänglich sein, im Idealfall nach unten zeigen. Und es darf nicht zu nah am Boden befestigt sein. Dieser lässt sich sonst leicht von einem Dieb als Hebel nutzen – zum Beispiel indem er einen Bolzenschneider auf den Boden legt, das Schloss in die Zange nimmt und dann mit den Füßen drauftritt. So kann er eine viel größere Kraft auf das Schloss ausüben und es entsprechend schnell knacken.
Es kann hilfreich sein, mehrere Schloss-Typen zu kombinieren, etwa ein Bügel- und ein Kettenschloss. Dies erhöht zum einen den Schutz. Denn: Gerade Profis haben sich in der Regel auf das Knacken eines Schloss-Typs spezialisiert. Zum anderen hat es abschreckende Wirkung, da es potenziellen Dieben sofort signalisiert, dass viel Arbeit auf sie zukommt.
Die Faustregel lautet: Rund zehn Prozent des Fahrradwertes sollte man in ein Schloss investieren. Dabei handelt es allerdings lediglich um einen Richtwert. Gemeint ist: Wer ein neues Alltagsrad für etwa 500 Euro kauft, sollte auch nicht weniger als 50 Euro für das Schloss ausgeben. Wer aber beispielsweise ein Rennrad für 7000 Euro kauft, braucht sicherlich kein Schloss für 700 Euro, und wer ein gebrauchtes Holland-Rad für 100 Euro ersteht, sollte es nicht nur mit einem Zehn-Euro-Schloss sichern.
Die Sicherheit eines Schlosses ist unabhängig von der Bauform. Es gibt gute Kettenschlösser und auch schlechte Bügelschlösser. Geringeres Gewicht und geringer Preis sind in der Regel Anzeichen für geringen Schutz. Tests und Empfehlungen (unter anderem von Versicherungen) können Orientierung geben.
Beim Versuch, ein Rad zu stehlen, gehen die Diebe in der Regel brutal vor: Die meisten Fahrräder werden mit Bolzen- oder Seitenschneider, Säge oder Hammer aufgebrochen. Intelligentere Praktiken wie das sogenannte Picking (Nachschließen) sind laut Polizei hingegen eher selten. Dabei öffnet der Dieb mit Hilfe eines spitzen Gegenstands das Schloss, ohne es zu beschädigen.
Doch ganz gleich, welche Taktik die Diebe verfolgen: Um es ihnen so schwer wie möglich zu machen, ist es nicht nur wichtig, das passende Schloss zu haben. Entscheidend ist auch, wie und wo man sein Fahrrad abschließt. Worauf Sie bei Schloss und beim Abschließen achten sollten.