Gartenkalender DezemberRosen fürs nächste Jahr pflanzen

Die letzten Rosen blühen noch.
Copyright: Max Grönert Lizenz
Köln – An den ersten kalten Tagen ist die Kapuzinerkresse erfroren. Die grünen Blätter hängen glasig herunter, die Blüten zerfallen zu Matsch. Unermüdlich blüht dagegen eine letzte weiße Rose im Garten – der Frost scheint ihr nichts anzuhaben.
Rosen möchte ich noch mehr im Garten haben, möglichst ungezierte, unempfindliche. Daher habe ich eine Wildrosenhecke gepflanzt. Erst war eine einfache Reihe Kartoffelrosen (Rosa rugosa) geplant. Doch dann habe ich mich für mehrere Sorten entschieden. Eine Rosa glauca, die blaue Hechtrose ist darunter und und die kleinblütige Rosa micrantha. Sie werden unterschiedlich hoch, noch weiß ich nicht, ob das ein Problem für die Hecke wird. Die Rosen habe ich als wurzelnackte Ware bei einer Baumschule bestellt. Das Paket, in dem sie kamen, hatte die Größe eines Couchtischs. Mit so viel Volumen hatte ich nicht gerechnet, und so wurde auch das Wässern zum Problem. Wurzelnackte Gehölze müssen einen Tag lang ins Wasser, und angesichts der Mengen blieb mir nichts anderes übrig, als die Pflanzen in die Badewanne zu legen. Inzwischen sind sie in der Erde und ich hoffe, dass sie sich am Standort wohlfühlen.
Jetzt im Dezember ist der Garten ziemlich kahl, abgesehen vom Laub, das sich überall häuft. Nie hätte ich gedacht, dass eine Magnolie so viele Blätter hat. Jetzt, wo sie sich lichtet, wird klar: Der Baum hat, vermutlich durch nicht ganz fachgerechtes Beschneiden, ein unglaublich dichtes Zweigwerk gebildet. Entsprechend viel Laub hängt daran. Die Blätter, groß wie Untertassen, lassen sich Zeit mit dem Fallen, einige sind noch grün. In Fachbüchern wird empfohlen, das harte Laub vor dem Kompostieren mit dem Rasenmäher zu zerkleinern, indem man darüberfährt. Dazu war es mir in der letzten Zeit zu nass, daher sind sie erstmal so auf den Beeten gelandet. Ein Ende des Harkens ist noch längst nicht in Sicht.
Steckhölzer schneiden
- Viele Pflanzen lassen sich leicht durch Steckhölzer vermehren: Johannisbeeren, Holunder, Forsythien oder auch Hartriegel. Im Winter - entweder direkt nach dem die Blätter gefallen sind, oder ehe im Frühjahr das neue Grün sprießt, können die Hölzer geschnitten werden. Sie werden entweder bis zum Frühling feucht gelagert, in Sand oder Tüchern, oder sie werden direkt gesteckt: Die Zweige kommen in die Erde oder bei kleineren Mengen in einen Topf.
- Geschnitten werden gesunde Triebe einjährigen Holzes, die Stücke sollten etwa 20 bis 30 Zentimeter lang sein und mehrere Augen, also Austriebstellen haben.
- Um das obere und untere Ende nicht zu verwechseln, wird in der Fachliteratur geraten, unten schräg anzuschneiden und oben gerade. Die Britische Englische Gartengesellschaft empfiehlt das genau umgekehrt, funktionieren sollte also beides. Wer auf Nummer sicher gehen will, tupft die untere Schnittstelle, an der sich Wurzeln bilden sollen, in Bewurzelungshormon.
- Sollen die Steckhölzer direkt in die Erde, wird ein kleiner Graben ausgehoben, die Erde mit Kompost vermischt und die Hölzer mindestens zur Hälfte ihrer Länge hineingesteckt. Gut antreten. Bei Frost können die Zweige hochfrieren und müssen dann wieder tiefer gesteckt werden. Alternativ werden die Hölzer in einen Topf mit gut durchlässiger Blumenerde gesteckt, auch hier über die Hälfte ihrer Länge, denn die Wurzeln bilden sich eher seitlich. Frostfrei stellen und gut feucht halten, aber möglichst wenig bewegen. Im kommenden Herbst können sie umgepflanzt werden.
Was im Dezember im Garten zu tun ist
(Ursula Gerke, Gärtnermeisterin aus Bad Münstereifel)
Ziergarten - Wurzelnackte Gehölze pflanzen, so lange der Boden nicht gefroren oder zu nass ist.
- Boden lockern und gegebenenfalls mit Kompost, Sand, Lehm, Kalk und Urgesteinsmehl verbessern.
- Komposthaufen umschichten, Laub und andere Gartenabfälle gut mischen und mit reifem Kompost impfen.
- Beet- und Edelrosen auf 40-60 cm abschneiden und anhäufeln. Wo Hagebutten sind, erst im Frühjahr schneiden – Hagebutten sind Nahrung für Wildtiere.
- Stauden nicht abschneiden, das Laub schützt bei Frost.
- Kübelpflanzen, die draußen bleiben, vor Frost schützen.
- Immergrüne Pflanzen wie Kirschlorbeer, Ilex oder Kamelien bei längerer Trockenheit gießen.
Gemüsegarten
- Den Anbau fürs kommende Jahr planen, auf die Fruchtfolge achten.
- Lauch, Endivien und Topinambur, Rosen- und Grünkohl ernten.
- Feldsalat mit Vliesen vor Frost schützen, sonst wird er gelb.
- Kaltkeimer wie Bärlauch werden jetzt ausgesät.
- Frühbeete vor Frost schützen, zum Beispiel mit Noppenfolie.
Obstgarten
- Wurzelnackte Bäume werden jetzt gepflanzt. Die Veredlungsstelle muss zehn bis 15 Zentimeter über der Erde bleiben.
- Schnitt von Reisern für die Veredlung, Lagerung im Sand oder Kühlschrank, Sorten kennzeichnen.
- Anbindungen kontrollieren. Gegebenenfalls entfernen und erneuern, wenn sie sonst einwachsen würden.
- Baumscheiben säubern, Laub und liegen gebliebenes Obst entfernen; Baumscheiben über Winter freihalten von Bewuchs und Mulch.
- Ein Kalkanstrich von Stämmen mindert den Befall mit Pilzen und Schädlingen und verringert das Risiko von Frostrissen. Der weiße Kalkanstrich reflektiert die intensive Wintersonne.
- Leimringe können auch jetzt noch gegen Frostspanner angebracht werden.