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Gartenkalender MärzVorfreude auf die Gartensaison

3 min

Beinahe fertig: Ina Sperl in ihrem neuen Gemüsebeet.

Die Gartensaison beginnt für mich an einem neuen Ort. Nicht, dass mir der andere Garten nicht mehr gefallen hätte. Im Gegenteil: Er ist mir in den letzten Jahren ans Herz gewachsen. Aber als ich beim Besuch einer Freundin in einer benachbarten Schrebergartenanlage diesen Garten sah, wusste ich: Der ist es. Hier möchte ich gärtnern, lieber als irgendwo anders. Vielleicht hat auch ein Baum mit Äpfeln, die ich als Kind immer gegessen habe, eine Rolle gespielt.

Oder der Pflaumen- oder der Quittenbaum, oder die Wildrosen am Wegrand. Ich habe auf mein Gefühl gehört und mich als Pächterin beworben. Denn der Garten war frei. Ich durfte ihn übernehmen und bin vor ein paar Wochen mit vielen Stauden, Rosen und meiner Felsenbirne umgezogen.

Der Garten ist etwas kleiner als der alte. Es gibt nur wenig Rasen, aber genug, um einen schönen Sitzplatz zu haben. Schmale Wege schlängeln sich an den Nutzflächen vorbei, ringsum sind Rabatten voller Stauden, viele Wildpflanzen sind darunter. Statt einer großen Laube gibt es nur einen hölzernen Geräteschuppen, in dem man aber bei Regen auch sitzen kann.

Zeit nehmen

Das Jahr über will ich mir Zeit nehmen, den neuen Garten kennenzulernen. So gerne ich Neues pflanze: Erstmal bin ich gespannt, was alles in den Beeten wächst. An trockenen Samenständen aus dem vergangenen Jahr erkenne ich Astern und Taglilien, möglicherweise eine Päonie. Es gibt Fetthennen, Salbei, einen schönen Rosmarin und viele Beerensträucher. Auch eine Artischocke steht im Beet, und irgendwo liegt ein Rhabarber noch im Winterschlaf.

Rucola und Möhren

2015 ist das Internationale Jahr des Bodens. Ein gesunder Boden ist Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum. Wie kann man Boden umweltschonend nutzen, wie fördert man das Bodenleben und vor allem: wie viel Düngung muss ein?

Um all diese Fragen geht es am Samstag, 11. April, 10 bis 12 Uhr in unserem Bodenseminar mit Gärtnermeister Oliver Fink in der Gartenbaumschule Becker, Bernard-Eyberg-Str. 16, 51 427 Bergisch Gladbach TN-Gebühr: 15 Euro Telefonische Anmeldung unter☎ 0221/ 224-2021

Zwei Gemüsefelder sind angelegt. Eines ist mehr oder weniger zugewachsen – womit, wird sich den Sommer über herausstellen. Das zweite ist doppelt eingezäunt gegen Schnecken und Kaninchen. Hier habe ich den Boden schon vorbereitet, denn das Saatgut liegt längst bereit: Radieschen und Spinat, Rucola und Möhren kommen als erste in die Erde. Zwei Erdbeer-Ableger, die ich vom Urban Gardening-Projekt Neuland erhalten habe, pflanze ich auch aufs Gemüsebeet. „Korona“ soll ertragreich sein und gut schmecken, „Mieze Schindler“ ist eine alte Sorte mit mittelgroßen, süßen Früchten.

Doch noch ist die Zeit der Frühjahrsblüher. Die Schneeglöckchen sind beinahe hinüber, doch daneben blühen die Lenzrosen. Wider besseres Wissen habe ich meine Helleborus, die ich im vergangenen Jahr gepflanzt hatte, aus dem anderen Garten mitgebracht. Lenzrosen sind empfindlich, mögen keine Störung im Wurzelwerk, doch zurücklassen wollte ich die schöne Pflanze nicht.