Die Ehrenfelder KantineDeftiges beim „Speisemeister“

Speisemeister in der Subbelrather Str.
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Köln – Das nächste Gericht wird auf der großen Schiefertafel durchgestrichen. Wer zu spät kommt, den bestraft ... der „Speisemeister“, und zwar immer nur mittags. Ein Restaurant, das nur Mittagstisch anbietet in unserer Serie „Geschmackssache“? Ja, wenn das Essen so idealtypisch ist wie hier. Der Speisemeister trägt nicht umsonst den Titel „Kantine von Ehrenfeld“ und ist oft so voll, dass man warten muss, bis ein Tisch frei wird. Doch das geht schnell, denn das Essen kommt zackig. Es gibt keine Erklärung zu den Gerichten, kein „Guten Appetit“. Auch das gehört zum Charme des Restaurants, das vor allem unprätentiös sein will. Es geht nicht um das Interieur (Fliesenboden, blanke Holztische), den Service (bestellt wird an der Theke), die Weinkarte (es gibt keine und auch sonst nichts Alkoholisches), sondern um einfaches, gutes, sättigendes Essen.
Gemütlich essen gehen? Ein Rendezvous oder Geschäftsessen? Nicht hier. Es gibt nicht einmal eine Toilette für die Gäste. Als Kontaktbörse ist das Speisemeister allerdings ideal, denn man sitzt eng mit anderen am Tisch und kommt automatisch ins Gespräch.
Salat klein / mittel / groß //2,50 / 3 / 5 Euro
Kartoffelsuppe / mit Mettwurst // 3 Euro
Spießbraten / mit Kartoffelstampf und Salat // 8 Euro
Chinesisches geschmortes Soja-Hähnchenbrust-Filet / mit Sprossen, Paprika , Zuckerschoten / Basmatireis // 7,50 Euro
Lammbratwurst / mit Ratatouille und Kartoffelgratin // 9 Euro
Thailändische Grünes Gemüse-Curry / mit Basmatireis // 8 Euro
Mousse au Chocolat // 2,50 Euro
Dreizehn Gerichte gibt es in der Regel, davon zwei Suppen, immer auch Vegetarisches und Veganes, dazu eine Salattheke. Die Gerichte kosten zwischen drei und neun Euro. Fast immer auf der Karte: die herrlich sämige Kartoffelsuppe, die nach Kartoffel schmeckt – was nicht so selbstverständlich ist wie man glaubt. Die Mettwurst darin ist knackig und saftig. Der würzige Spießbraten wird vom Landschwein des Natur-Verbunds Thönes zubereitet, dazu gibt es Kartoffelstampf und Salat. Die deutschen Klassiker gelingen hier am besten, ein Faible hat man aber auch für indische Currys und anderes Asiatisches. Bei der Soja-Hähnchenbrust ist man etwas zu großzügig mit der Sojasauce, aber es geht eben um starke Aromen, lieber zu viel als zu wenig. Sprossen, Paprika und Zuckerschoten sind knackig, der Basmatireis von ordentlicher Qualität. Stets wird frisch gekocht, nach Möglichkeit saisonal und nach eigener Aussage ohne Geschmacksverstärker und Fertigprodukte.
Nachtisch ist nicht des Speisemeisters Liebling, gerade mal einer wird angeboten, man bekommt ihn im Plastik-Wegwerfbehälter. Doch auch bei der cremigen und nicht zu süßen Mousse au Chocolat ist die Qualität gut. Die Hauptgerichte sind ohnehin so großzügig portioniert, dass man danach kaum noch Hunger hat. Hier geht es darum, eine Grundlage für die nachmittägliche Arbeit zu schaffen. Keine komplizierte Küche, sondern schnell, deftig und lecker. Ab zehn Uhr kann man im Internet sehen, was es gibt, viele Gänge werden täglich gewechselt, alles gibt es auch zum Mitnehmen. Ehrenfeld ist um seine Kantine zu beneiden.
Fazit: : In Ehrenfelds trubeliger Kantine gibt es schnell serviertes, leckeres Mittagessen zum fairen Preis.
Neue Adresse:
Subbelrather Str. 270, 50825 Köln☎ 0221/2507762Mo-Fr 12-18 Uhr, Sa 12-15 Uhr