„Essbar 32“ in RodenkirchenHauptsache selbst gemacht

Nicht nur die Salate bereitet Zahide Kakraman selbst zu, die backt auch Törtchen und kocht Suppe.
Copyright: Süsser Lizenz
Rodenkirchen – Den schwarzen türkischen Tee serviert Zahide Kakraman stilecht im kleinen Glas. Aromatisch und kraftvoll schmeckt das Getränk. „Der Tee kommt aus der Gegend von Rize“, sagt sie. In der nordtürkischen Stadt am Schwarzen Meer am Fuß des Kackar-Gebirges gibt es ein großes Teeanbaugebiet. „Das kennen nicht viele“, sagt Zahide Kakraman. Dabei gilt der Tee von dort als besonders wohlschmeckend und gesund.
Seit 14 Jahren wohnt die gelernte Bürokauffrau und leidenschaftliche Köchin mit ihrer Familie mitten im Zentrum von Rodenkirchen. Ein Jahr lang habe sie erfolglos nach einer neuen Büroanstellung gesucht. Dann habe sie im vergangenen Frühherbst beschlossen, selbstständig zu werden. Der Raum mit den hohen Fenstern an der Maternusstraße 32 stand gerade leer. Die energische, freundliche 40-Jährige mit den türkischen Wurzeln zögerte nicht lange, nahm Gespräche mit dem Vermieter auf, renovierte den Laden. Anfang Dezember vorigen Jahres hat sie ihre „Essbar 32“ eröffnet.
In dem kleinen, blitzsauberen und hübsch eingerichteten Imbiss bietet sie Hot Dogs in fünf Varianten an, selbst gemachte Salate, frisch zubereitete Sandwichs, türkische Pizza, Fladenbrote, Börek mit Spinat, Käse und Hackfleisch, Tee, Kaffee, Softgetränke – keinen Alkohol. Die selbst gekochten Tagessuppen wie Karottensuppe mit Ingwer oder Tomatensuppe mit Kokosmilch wechseln täglich. Viel Vegetarisches ist im Angebot.
Beliebter Hot Dog „New York“
Die Portion Linsensalat gibt es für 2,50 Euro, ebenfalls den Couscous-Salat. Für den großen Gemischten mit fünf „Basics“ aus der Salatbar einschließlich Brot und Dressing nimmt sie 3,90 Euro, für den Hot Dog 2,80 Euro. „Sehr beliebt ist der Hot Dog Danish Style“, erzählt sie. Das ist das klassische Brühwürstchen im weichen Weizenbrot mit Scheiben von Essiggurken, Röstzwiebeln und Snack-Dressing. Frauen würden auch gern den Hot Dog „New York“ mit Sauerkraut bestellen. Süßspeisen hält sie ebenfalls bereit, etwa kleine Apfeltörtchen oder frisch gemachte Joghurts mit Früchten.
Auf orangefarbenen, hohen gepolsterten Hockern können zehn Gäste an weißen Tischen Platz nehmen. Die Farbe Orange prägt den Laden – Blumen, Kerzen, Servietten, Papiertüten, selbst die Garderobenhaken sind in Orange gehalten. „Das wirkt freundlich, einladend und frisch“, sagt Zahide Kakraman. Wer wenig Zeit hat, kann den Imbiss auch mitnehmen. Die Ladenchefin verpackt die Speisen sachgerecht für den Transport. „Viele rufen an und bestellen schon mal vor“, sagt sie. Einen Lieferservice bietet sie nicht an, Selbstabholung ist die Regel.
Mit dem Zuspruch sei sie bislang recht zufrieden, zur Mittagszeit herrsche der meiste Betrieb. Zwar gibt es an der Maternusstraße, die sich allmählich zur Essmeile entwickelt, mehrere Imbisse und Lokale. Aber jeder habe seine Nische, meint sie. Wenn sie um 20 Uhr den Laden zumacht, erledigt sie noch die notwendigen Einkäufe, kocht Linsen und Couscous. „Es war mir klar, dass viel Eigenleistung notwendig ist, wenn man sich selbstständig macht“, betont sie. Aber die Arbeit scheue sie nicht, schließlich sei sie ihr eigener Chef.