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GeschmackstestÖsterreichische Küche in Köln

Lesezeit 3 Minuten

Essers Gasthaus

Immer wieder sonntags ist im Essers Schnitzeltag. Wer einen über den Tellerrand ragenden Fleischlappen nebst Pommesberg erwartet, wird enttäuscht. Wer Schnitzel auf steirische Art probieren will, wird angenehm überrascht. Auf einem Erdäpfel-Gurken-Bett und steirischem Bauernsalat sind zwei dünne Schnitzel von moderater Größe gebettet, die dank ihrer fluffigen Panade angenehm luftig daher kommen. Die Zitrone wird im gelben Sackerl serviert, dazu gibt es einen Veltliner (0,15l) für vier Euro, die Schnitzel kosten 18,50 Euro. Auch andere Weine aus Österreich sind im Angebot, kompetente Beratung gibt es dazu. Es gibt auch Entrecôte vom steirischen Almochsen für 23,50 Euro. Darüber wird auf Wunsch Kren (Meerrettich) gerieben. Alles sehr österreichisch in einer der schönsten Straßen Neuehrenfelds. Sehr zu empfehlen. (lio)

Ottostraße 72, 50823 Kölngeöffnet täglich ab 17.30 Uhr, Küche von 18-22.30 Uhr0221/425954www.essers-gasthaus.de

Gruber’s

Alles in klassischem Rot-Weiß gehalten. Das passt sowohl zu Köln als auch zur österreichischen Fahne. Statt urigem Holzmobiliar gibt es hier als moderne Interpretation des österreichischen Stils eine schlichte, geschmackvolle Einrichtung. Auch die traditionellen Gerichte bergen kleine Überraschungen. So wird der Zwiebel-Rostbraten (15,90 Euro) mit „grünem Kräuter-Erdäpfelpüree“ gereicht und als Vorspeise gibt es Brot mit Kürbiskernpesto. Das Wiener Schnitzel bleibt hingegen Original und ist viel schmackhafter als in jedem Brauhaus. Zum Nachtisch wird ein überraschend nussiger Apfelstrudel (7,20 Euro) serviert. Und wie man es von den freundlichen Nachbarn gewohnt ist, ist auch der Service grandios. Jedoch sind die Preise – das Schnitzel für 20,90 Euro – genau so happig wie die Portionen. Für die Qualität aber völlig angemessen. (spc/neu)

Clever Straße 32, 50668 KölnMo-Fr 12 bis 15 Uhr und ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr0221/7202670www.grubersrestaurant.de

Feinkost Seemann

Feinkost Seemann ist ein österreichisches Spezialitäten-Geschäft mit Bistro in Bayenthal. Schnitzel gibt es hier nur in den kühleren Monaten. Aber inmitten von Manner-Schnitten, frischem Alpenkäse und Schinken kann man hier jeden Tag eine andere österreichische Spezialität für rund fünf Euro als Mittagstisch essen. Zum Beispiel Wiener Topfenstrudel mit Vanillesauce und Leberkäse mit Kartoffelsalat. Beides war sehr saftig und lecker. Der leicht saure Topfenstrudel harmonierte mit der nicht zu süßen Vanillesauce. Der Leberkäse war würzig und hatte eine schöne braune und krosse Kruste, der Kartoffelsalat schmeckte frisch und hausgemacht. Für die fünf Euro bekommt man hier sehr große Portionen und ist ganz schön satt. Aber kein Problem, der Laden hat auch eine Schnaps- und Likörabteilung, sowie wunderbaren Kaffee, der hier Verlängerter oder Mélange heißt. (sas)

www.bayenthal-erleben.de

Joseph’s

Anfangs dachten wir: schade, dass es kein lauerer Abend ist. Wir säßen auf der riesigen Terrasse und hätten frühsommerliches Feriengefühl – im Rheinaufhafen. Dann stellte sich heraus: Überhaupt kein Fehler, denn innen, in der schönen Betonhalle, stellt sich ebenfalls sofort Fernweh ein: New York. Dunkle Lederbänke, schlichte Holztische, schicke Bar, weiße Stoffservietten. Nächste Überraschung: Eine schwungvolle Bedienung („Ladies“) und eine köstliche Küche von hoher Qualität: Steierischer Backhendlsalat mit Tomaten und Kernöl (17,90 Euro) – so knusprig wie knackig. Das Zanderfilet frisch und auf samtigem Kartoffelschmarrn (24,90 Euro). Und das Wiener Schnitzel (23,90 Euro) – perfekt! Außen kross, innen zart und der Kartoffel-Gurkensalat von exzellenter Matschigkeit. Beim Dessert mussten die Ladies passen. Nächstes Mal! (eva)

Agrippinawerft 22, 50678 Köln, 0221/16917300, So-Fr 12-15, 18-24, Sa 18-24 Uhrwww.josephs-koeln.de