Lauschige Sommerplätze in KölnEin Lokal zwischen Kiwis und Aprikosen in Ehrenfeld

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Der Hof ist ein lauschiges Plätzchen.

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
  • In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
  • In dieser Folge: Das Lokal „Meer sehen“. Hier wächst mitten im Innenhof ein Aprikosenbaum.

Kann man sich vorstellen, dass irgendwo zwischen Venloer Straße und Ehrenfeldgürtel Aprikosen wachsen und Kiwis gedeihen? Es grenzt an ein Wunder, aber tatsächlich steht im Innenhof des Lokals „Meer sehen“ ein Aprikosenbaum, und der ist momentan üppiger behangen als sämtliche weiblichen Mitglieder des europäischen Hochadels bei der Hochzeit von Harry und Meghan. Die Pflanze profitiere von der Wärme der Hauswand, erklärt Petra Völker, die das seit 2005 existierende Lokal im Jahr 2010 übernommen, an dem Konzept jedoch nichts verändert hat.

Also blickt man noch immer auf Wände in einem Meerjung-frauen-Blaugrün, auf Tapeten, die im Wasser aufsteigende Luftblasen andeuten, auf einen Strandkorb und hölzerne Sitzelemente, an denen ozeanblaues Licht durch ausgesägte Löcher durchschimmert. Mehr Meer geht fast nicht, zumal den ganzen Abend mittels Beamer auf eine Wand projizierte Filme mit faszinierenden Unterwasserwelten zu sehen sind. Mindestens genauso charakteristisch für dieses Lokal ist jedoch die Gästestruktur drinnen und draußen.

Gemütlich bei Fackeln und Kerzen

Wer jenseits der 40 (oder weit darüber hinaus) ist, sollte sich nicht von dem jungen Publikum und der Musikbeschallung drinnen abschrecken lassen. In dem auf circa 80 Gäste ausgelegten Hof, den man vorne von der Straße aus niemals vermuten würde, geht es ruhig und beschaulich zu. „ Richtig schön ist es, wenn das indirekte Licht an ist und die Fackeln und Kerzen brennen“, betont Petra Völker.

Die Karte wird alle vier bis sechs Wochen geändert. Es gibt immer eine Suppe – zurzeit eine Tomaten-Kokossuppe (5,80 ohne, 7,60 Euro mit Scampi) Salate wie den Sommersalat in Joghurtdressing mit Streifen von der Rindersteakhüfte und Parmesanspänen (14,60 Euro). Besonders beliebt ist das Wieder Schnitzel mit lauwarmem Kartoffel-Gurken-Salat (18,90 Euro), es steht aber auch immer ein vegetarisches Hauptgericht und eine fleischlose Pasta-Version auf der Karte.

Anstelle eines Hauptgangs kann man sich auch Kleinigkeiten zusammenstellen. Die Karte mit den Tapas (2,70 – 7,20 Euro) reicht von Currywurst über mediterrane Gemüse mit Schafskäse überbacken, Ziegenkäse mit Honig und Thymian bis hin zum Sesamhühnchen mit Satésoße. Das Gaffelkölsch kostet 1,70 Euro, die offenen Weine beginnen bei 3,90 (0,15l).

Meer sehen, Philippstraße 1 Öffnungszeiten: Montags bis samstags ab 17 Uhr geöffnet, Sonn- und feiertags geschlossen. In den Sommermonaten keine Reservierung möglich. www.meersehenkoeln.de

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