Lieblingsorte in KölnFritten am Rhein in Rodenkirchen

Schöne Aussicht auf dem Bootshaus "Alte Liebe" in Köln Rodenkirchen.
Copyright: Jörn Neumann Lizenz
Rodenkirchen ist ja quasi das Kölner Äquivalent zu Westerland. Die Steppjacken-Dichte ist nicht ganz so hoch, statt Krabbenbrötchen gibt’s Halve Hahn und wo gewöhnlich der Pavillon vom doppelnamigen Champagner-Imperium gesponsert wird, weht hier eben der Kölsch-Wimpel. „Tja, wir sind eben ehrlicher, bodenständiger und – Vorsicht, das böse Wort mit A – authentischer“, wird der brave Kölner blitzschnell rezitieren.

Die Alte Liebe in Köln-Rodenkirchen.
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Das Festland verlassen
Unter uns Pastorentöchtern: Wir sind vor allem weniger wohlhabend – nicht geistig, nicht körperlich, rein finanziell. Nichtsdestotrotz kann Rodenkirchen mithalten. Was Jürgen Gosch für Sylt ist, ist Mario Kotaska für Köln. Überall dort wo eine gewisse Besucherfluktuation erwartbar ist, wird eine seiner Bratwurstbuden hingezimmert, so auch am Rodenkirchener Rheinufer. Den obligatorischen Aperol Spritz mit Blick auf’s Wasser haben selbstverständlich fast alle ansässigen Lokalitäten im Programm.
Alte Liebe:Bockwurst mit Kartoffelsalat // 6,50 Euro
Folienkartoffel mit Kräuterquark // 6,50 Euro
Kölsch // 1,50 Euro
Bootshaus MS RodenkirchenToast Hawaii // 6,40 Euro
Halve Hahn // 4,30 Euro
Geschnetzelte Maultaschen mit Ei und Salat // 8,60 Euro
Marienburger BootshausGeräucherte Forelle mit Bratkartoffeln // 7,20 Euro
Ich habe für diese Lieblingsort-Sommerferien-Edition das Festland verlassen und mich auf die Hausboote am Rheinufer begeben. Das „Marienburger Bootshaus“ ist eine schwimmende Institution, ebenso die „Alte Liebe“. Einheimische und Touristen sitzen Seite an Seite an Deck, beobachten vorbeiziehende Frachter, genießen die Sonnenstrahlen und ergötzen sich am Postkarten-Panorama. Auch der größte Pessimist wird sich hier beim Seufzen erwischen.
Das ist eben dieser undefinierbare Nass-Effekt: Man atmet tief durch, tiefer als sonst, fühlt sich plötzlich befreit, mit der rohen Kraft der Natur verbunden und gibt beiläufig horrende Summen für Eis aus. (Anmerkung: Die „rohe Kraft der Natur“ äußerst sich in seichtem Schaukeln und sanftem Plätschern. Für mich persönlich ist dieses Naturerlebnis schon kurz vor Wildwasser Rafting.)

Auf der Alten Liebe in Rodenkirchen können Gäste Momente am Wasser genießen.
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Schnitzel, Pommes, Pizza und Co.
Apropos Eiscreme – kulinarisch befinden wir uns hier, ähnlich wie in Westerland, in den Untiefen des Deutschen Tourismus: Schnitzel, Pommes, Pizza, Kartoffelsalat aus dem Eimer, Senf in Tütchen und Kaffeevollautomaten. Lichtblicke sind spärlich. Das ist traurig. Glücklicherweise versöhnt die wunderschöne Lokation. Das frisch gezapfte Kaltgetränk übernimmt den Rest.

Hier gibt es typisches Touri-Gedeck: Würstchen, Kartoffelsalat und Kölsch.
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Alte Liebe, Rodenkirchener Leinpfad, 0221/392361, Öffnungszeiten: tägl. ab 11 Uhr
Bootshaus MS Rodenkirchen, Rodenkirchener Leinpfad, 0221/395184, Öffnungszeiten: täglich 15 bis 0 Uhr
Marienburger Bootshaus, Heinrich-Lübke-Ufer, 0221/378061