Mix aus Tee und KaffeeEspresso aus Tee

Das Rooibos-Pulver hat kein Koffein, wird aber zubereitet wie Kaffee.
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Alles begann in den Bergen bei Wupperthal. Genau gesagt rund um die Cedernberge – in Südafrika. Dieses Wupperthal wurde von deutschen Missionaren gegründet. Fast alle Einwohner dieser Gegend, die Khoisan, leben seit Generationen von der Rooibos- Ernte. „Rooibos ist dort nicht nur wie bei uns ein netter Tee, sondern wird als Heilmittel zum Beispiel bei Koliken eingesetzt“, erzählt Christopher Peterka. Der Unternehmensberater stammt selbst aus dem Bergischen Land und entdeckte während eines Familienurlaubs in Südafrika seine Leidenschaft für Rooibos, was „roter Busch“ auf Afrikaans heißt. „Von dort stammt der beste Rooibos in ganz Südafrika“, sagt er. Die Berge hätten den besten Winkel zur Sonne und der Strauch mit den nadelartigen Blättern leuchte intensiver rot als andere Sorten. Natürlich ist es genau dieser Tee, der für seine Firma „Dust and Glory“ in die Dose kommt.
Die Dust-and-Glory-Produkte verbinden Kaffee- und Tee-Kultur. Das feine Rooibos- oder Honeybush-Pulver nennt sich auch Espresso und wird ebenso zubereitet, wahlweise in einer Siebträgermaschine, Mokka- oder French- Press-Kanne. Anders als Espresso ist das Getränk ebenso wie der herkömmlich zubereitete Tee komplett teeinund koffeinfrei. „Mit Milchschaum gemischt wird der leicht süßlich schmeckende Tee so zum Beispiel zu einer schönen Alternative für Schwangere oder Stillende“, sagt Carolin Franken, Mitinhaberin des Cafés „Dein und Mein“ im Agnesviertel.
Das Pulver ist sehr fein und wird nur aus den Spitzen der nadelartigen Blätter des Rooibos-Strauches gewonnen. Sie sind viel filigraner als das Blatt und schmecken intensiver, weil sich hier die Aromen konzentrieren. „Rooibos ist ein Strauch, der in karger Landschaft wächst. Die Blätter muss man sich wie Tannennadeln vorstellen“, erklärt Peterka. Und weiter: „Als wir bei der Rooibos- Ernte zugeschaut haben, fiel uns auf, dass jedes Mal Staub übrig bleibt, der nicht mit in den Beutel kommt, weil er den Tee trüben würde. Dieser Staub wird in Säcken aufbewahrt und sieht aus wie rotes Gold.“
Die Geschäftsidee für Dust and Glory ist aus der Not heraus entstanden: „Wir wollten nach der Besichtigung einen Espresso trinken. Den gab es da aber nicht. Also haben wir den roten Staub aus den Säcken in die Maschine gepackt und heraus kam eine wohlschmeckende Essenz. Wir waren begeistert“, erzählt Peterka. Mittlerweile arbeitet er mit der Wupperthal Original Rooibos Kooperative zusammen, in der 83 Kleinbauern den Tee nach europäischen Bio-Standards auf kleinen Feldern anbauen und mit der Sichel ernten. Das Honeybush-Pulver für die Firma stammt aus Ericaville.
Geschmacklich ist der Rooibos-Espresso nicht mit der Teevariante zu vergleichen: Er schmeckt viel fester und griffiger. Als reiner Espresso ist er fast zu intensiv und sollte lieber mit Milch gemischt werden. So kommt auch die leuchtend rote Farbe besonders schön zur Geltung. Für Kaffeeliebhaber, die ihre tägliche Koffeinration schon intus haben, ist der Rooibos-Espresso eine echte Alternative.