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Neue KochbücherKochen mit drei Zutaten

Lesezeit 5 Minuten

Statt Tomate einfach mal Rote Bete mit Mozzarella kombinieren.

Zucchini, Zuckerschoten, Zitrone. Kohl, Avocado, Linsen. Kartoffel, Steckrübe, Ei. Aller guten Dinge sind drei – das ist die Botschaft des Kochbuchs „Drei gute Dinge auf dem Teller“ von Hugh Fearnley-Whittingstall. Der TV-Koch und Foodjournalist aus England hat beobachtet, dass meist drei Zutaten ausreichen, um ein leckeres Gericht zu zaubern. Die Kombinationen, die der Autor mit dem sperrigen Doppelnamen vorschlägt, sind oft überraschend (Polenta, Pilze, Käse) oder schlicht eigenwillig englisch: Kondensmilch, Zitrone, Ingwer. Dass alles zu einem geschmacklich gelungenen Ende führt, das lassen die appetitlichen Bilder erahnen, die jedes Rezept zieren. So lässt man sich gerne auf geschmacklich Unerwartetes ein, wie Chicorée, Pfirsich, Blutwurst oder Lamm, Spinat, Kichererbsen. Und lernen nebenbei, dass das Vereinigte Königreich neben Jamie Oliver noch weitere kreative Küchengeister zu bieten hat.

Rhabarber, Ingwer, Rahm

Zutaten (für 6 Personen):500 g Rhabarber, geputzt150 g feiner Zucker4 Stücke eingelegter Ingwer, plus 2 EL des Sirups aus dem Glas250 ml Schlagsahne250 g Naturjoghurt1 Vanilleschote

Zubereitung:Den Rhabarber in 2-3 cm große Stücke schneiden und in einen Topf geben. 100 g Zucker und 50 ml Wasser hinzufügen und zugedeckt bei schwacher Hitze 8-10 Minuten sanft garen, bis der Rhabarber weich wird. Den Rhabarber in einem Sieb über einer großen Schüssel abtropfen lassen, den Saft auffangen. Rhabarber abkühlen lassen, dann in den Kühlschrank stellen. Den abgeseihten Saft in einem kleinen Topf mit dem Ingwersirup mischen, zum Kochen bringen und auf die Hälfte einkochen. Den Sirup vollständig abkühlen lassen, dann ebenfalls kühl stellen. Die Sahne in einer Schüssel mit dem Joghurt und den restlichen 50 g Zucker verrühren. Den Ingwer sehr fein hacken und zufügen. Die Vanilleschote aufschneiden, die Samen auskratzen und dazu geben. Die Masse aufschlagen. Vorsichtig die gekühlten Rhabarberstücke unter die Sahne-Joghurt-Mischung heben. Die Creme auf Glasschalen verteilen, mit Rhabarber-Ingwer-Sirup beträufeln und servieren.

Rote Bete, Mozzarella, Balsamico

Zutaten (für 4 Personen):500 g Rote Bete3-4 Knoblauchzehen, ungeschält, leicht zerdrückt2 EL Olivenöleinige Zweige Thymian, zusätzlich Thymianblätter zum Servieren3 EL Balsamico-Essig2 Kugeln Büffelmilch-Mozzarella,Meersalz und gemahlener Pfeffer

Zubereitung:Den Backofen auf 190 Grad vorheizen. Die Rote Bete schälen, halbieren oder in dicke Spalten schneiden und in eine Auflaufform geben, in die sie dicht an dicht hineinpasst. Den Knoblauch hinzufügen. Mit Olivenöl und 3 EL Wasser beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen, Lorbeer und Thymian dazwischenstecken und die Form fest mit Alufolie bedecken. Im Ofen etwa eine Stunde schmoren, bis die Rote Bete ganz weich ist, erst etwas Wasser in die Form geben und den Saft unter Rühren auflösen. Den Balsamico hinzufügen, zum Kochen bringen und einige Minuten sprudelnd kochen lassen, bis die Flüssigkeit auf die Hälfte eingekocht ist. Den Sirup über die Rote Bete gießen und diese im Dressing auf Zimmertemperatur abkühlen lassen; dabei gelegentlich wenden. Falls nötig, nochmals mit Salz oder Pfeffer abschmecken. Die Rote Bete auf Tellern anrichten. Den Mozzarella in kleine Stücke zupfen und anrichten. Nach Belieben mit Thymianblättern bestreuen und mit dem Rote-Bete-Dressing beträufeln.

Drei gute Dinge auf dem Teller, Hugh Fearnley-Whittingstall, AT Verlag, gebundene, 416 Seiten, 24,90 €

Flammkuchen mit Kürbis

Zutaten (für 2 Personen):200 g Sauerrahm300 g Hokkaido-Kürbis10 g Thymian200 g Ziegenkäse1 Flammkuchenteig2 grüne Tomaten50 g Rucola2 EL Olivenöl1 TL WeißweinessigSalz, Pfeffer, Zucker

Zubereitung:Ofen auf 220 °C Umluft oder 240 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Tomaten in dünne Scheiben schneiden. Kürbis waschen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Ziegenkäse in ca. 0,5 cm dünne Scheiben schneiden. Thymianblätter von den Stielen zupfen. Flammkuchenteig mit dem Backpapier direkt auf einem Backblech ausrollen und Sauerrahm auf dem gesamten Teig verstreichen. Tomatenscheiben darauf verteilen. Dann den Teig mit Kürbis- und Ziegenkäsestücken belegen und mit Thymianblättern bestreuen. Mit 1 TL Salz und nach Geschmack mit Pfeffer würzen. Auf mittlerer Schiene ca. 15 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.Rucola waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Den Salat mit 2 EL Öl, 1 TL Weißweinessig, ½ TL Salz, 1 TL Zucker und nach Geschmack mit Pfeffer marinieren. Den goldbraun gebackenen Flammkuchen aus dem Ofen nehmen und halbieren. Flammkuchen auf einem Holzbrett anrichten und mit mariniertem Rucolasalat garnieren.

Einfach, schnell, genießen, Dorling Kindersley, 352 Seiten, 800 Farbfotografien, 24,95 Euro

Augenschmaus, Katie Shelly, Eden Books, 112 Seiten, 14,95 Euro

Zwei Tipps für Eilige:

700 schnelle Rezepte mit englischem Einschlag (Lamm-Minze-Frikadellen): Expressküche, Dorling & Kindersley, 544 Seiten, 29,95 €

100 schnelle Rezepte der Berner Fernseh-Köchin Annemarie Wildeisen mit Schweizer Einschlag (Innerschweizer Käsekuchen): Meine Expressküche, Annemarie Wildeisen, AT Verlag, 208 Seiten, 15,90 Euro

Wer nicht lesen will, muss gucken

Kochbücher für visuelle Typen – Rezepte in Bildern und Zeichnungen

Wer auf klassisch gestaltete Kochbücher keine Lust hat, dem seien zwei Bücher empfohlen, die Rezepte auf innovative Art präsentieren: Die New Yorker Designerin Katie Shelly arbeitet als Grafik- und Videoproduzentin und hat die Rezepte in ihrem Kochbuch einfach gezeichnet. „Augenschmaus“ ist der zutreffende Titel des Werks (siehe Kasten unten). Ihre Freunde hat sie als Rezepte-Lieferanten eingespannt und die Resultate in Kategorien von Frühstück bis Nachtisch eingeteilt, jede Rubrik hat eine Farbe. Soßen etwa sind blau, Snacks grün, Deftiges gelb. Auch für Kinder schön. Ähnlich vom Prinzip, aber noch deutlich umfangreicher ist das Buch „Einfach schnell genießen“. Hier sind nicht nur die Zutaten und das fertige Gericht, sondern auch alle Zubereitungsschritte zu sehen. Das Buch ist die Ergänzung zu den „Kochhäusern“, Geschäften, die einem neuen Einkaufsprinzip folgen: Die Produkte sind nicht in Regalen sortiert, sondern so arrangiert, dass alle Zutaten für ein bestimmtes Gericht griffbereit am gleichen Ort liegen. In Köln gibt es seit Juni ein Kochhaus (Sülzburgstraße 66, 50937 Köln, Öffnungszeiten: Mo- Sa, 10 - 21 Uhr).