Schaumwein-SortenCava, Prosecco oder Champagner?

Mit Champagner wird vor allem Luxus verbunden.
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Mit Sekt anzustoßen ist ein Ritual, das jedem Familienfest, Geburtstag und anderen besonderen Anlässen etwas Feierliches verleiht. Heute gibt es auf dem deutschen Markt eine nie da gewesene Auswahl an Schaumweinen. Nicht nur die verwendeten Rebsorten bestimmen das Geschmacksangebot. Vor allem die Bereitungsmethode ist für die Qualität entscheidend.
In der Regel wird dem Wein noch einmal Zucker und Hefe zugegeben. So wird eine zweite Gärung in einem geschlossenen Behälter in Gang gesetzt, der die entstehende Kohlensäure nicht entweichen lässt. Es ist wichtig, wie lange der junge Schaumwein anschließend auf der Hefe lagert. Denn dabei setzen sich Stoffe frei, die die Kohlensäureperlen besonders fein im Glas aufsteigen lassen und delikate Hefearomen eintragen. Je länger das Hefelager, desto höher die Qualität. Ein Grund, warum die im Flaschengärverfahren hergestellten und lange gereiften Schaumweine deutlich teurer sind als die Erzeugnisse, die mit Hilfe des Tankgärverfahrens zum Prickeln gebracht werden.
Champagner & FriendsEin prickelnder Abend mit edlen Schaumweinen und feinen Speisen mit Champagner-Botschafterin Gerhild Burkard. Mit der Sommelière können Sie an diesem Abend die unterschiedliche Qualität verschiedener Schaumweine entdecken und erschmecken. Und vielleicht den ein oder anderen Tipp für ganz besondere Anlässe mit nach Hause nehmen.
Mittwoch, 27. November, 19 UhrOrt: Restaurant Consilium, Rathausplatz 1, KölnTickets: 109 Euro, erhältlich bei www.tivity.de/ksta-magazin ☎ 0221/16835155 (Mo–Fr 10–18h)
Champagner
Doch nicht nur der unterschiedliche Geschmack ist für die Kaufentscheidung verantwortlich. Bei keinem anderen Getränk spielt das Markenimage eine so große Rolle. Mit Champagner wird vor allem Luxus verbunden. Die Champagne bietet mit ihrem Zusammenspiel aus Burgunderrebsorten, Terroir und traditionellem Flaschengärverfahren gute Voraussetzung für einzigartige Schaumweine. Kein anderes prickelndes Getränk verfügt über diese feinen Kohlensäureperlen und komplexen Aromen von Brioche, getrockneten Aprikosen, Blüten und Mandeln.
Wer sich Luxus gönnen, aber nicht unbedingt große Markenhäuser mitfinanzieren will, sollte sich nach kleinen Winzerbetrieben umsehen. Ein Paradebeispiel sind die Champagner von Pierre Brocard. Der „Blanc de Noirs“ lag mehr als drei Jahre auf der Hefe und wurde aus Pinot-Noir-Trauben gekeltert. Er wirkt am Gaumen reichhaltiger als Pendants aus Chardonnay und hat eine leichte, herbstliche Würze.
Cuvée 1ère Brut / Blanc de Noirs / Pierre Brocard / 25,90 Euro
Rieslingsekt
In Deutschland wird vor allem der Rieslingsekt geschätzt. Dabei ist auch für den Winzersekt – im Gegensatz zum Sekt – die Flaschengärung vorgeschrieben. Die Familie Roth hat sich auf die Schaumweinerzeugung spezialisiert. Ihr Weingut Wilhelmshof wurde in diesem Jahr von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) für die beste Sektkollektion Deutschlands ausgezeichnet. Der Sekt lag 18 Monate auf der Hefe und lebt von saftigen Rieslingaromen wie Quitte, Marille und Zitrusfrüchten. Er ist feinperlig und angenehm trocken.
2011 Riesling Brut / Wilhelmshof / Pfalz / 12 Euro
Prosecco
Oft hat die Wahl des Schaumweines aber auch etwas mit dem Lebensgefühl zu tun. Das Wort Prosecco zum Beispiel lässt die meisten Genießer gleich an Italien denken. Prosecco muss schaumig sein, jugendlich schmecken und kommt ganz ohne die komplexe Tiefe aus, die ein langes Hefelager mit sich bringt. Auch deshalb wird Prosecco in der Regel im Tankgärverfahren hergestellt, bald abgefüllt und frisch auf den Markt gebracht.
Herrlich unbekümmert, aber nicht anspruchslos schmeckt zum Beispiel der Terre Nardin. Mit Aromen von Birne, Weingummi und Pfirsich, frischer Säure und angenehm trocken. Zudem kann sich die elegante Flasche samt Etikett wirklich sehen lassen.
Venti 2 / Terre Nardin / Prosecco D.O.C. / 9,90 Euro