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Stiftung WarentestGrüner Tee mit Schadstoffen belastet

Lesezeit 3 Minuten

Herbstzeit ist Tee-Zeit.

Vor rund einem Jahr überraschten die Schadstofffunde im schwarzen Tee. Jetzt steht fest: Auch grüner Tee ist mit gesundheitlich bedenklichen Stoffen belastet. Die Tester haben 25 Produkte – lose, in Beuteln und Kapseln – auf Schadstoffe untersucht. Einige sind so stark belastet, dass sie auf Dauer die Gesundheit gefährden können. Nur fünf Grüntees enthalten so wenig von den unerwünschten Substanzen, dass sie „gut“ abschneiden. Im Test: 25 Grüntees (13 im Beutel, acht lose, zwei in Kapseln und zwei Matcha-Pulver) – darunter neun Bioprodukte. Die Preise: von 87 Cent bis 83 Euro je 100 Gramm.

Sieben Tees „mangelhaft“

Das Gleiche in Grün: Vor einem Jahr fand die Stiftung Warentest in jedem Schwarztee im Test kritische Substanzen – in sehr geringen bis hohen Mengen. Der aktuelle Test von grünem Tee kommt zum gleichen Ergebnis. Eine akute Gesundheitsgefahr besteht zwar nicht. Für Teetrinker lässt sich aber langfristig ein Gesundheitsrisiko durch einige der Schadstoffe nicht ausschließen. Der Test zeigt auch, dass sich hohe Schadstoffgehalte in Tee vermeiden lassen.

Denn fünf Produkte – darunter drei Tees im Beutel, ein Kapseltee und ein Matcha – schneiden gut ab.

So viel landet im Teeaufguss

Anbauen, Ernten, Trocknen, Lagern, Transportieren, Verpacken – mit jedem Produktionsschritt können Schadstoffe in den Tee gelangen. Wie riskant diese letztlich sind, hängt bei Tee davon ab, wie viel von den Stoffen im Aufguss landet. Besonders auffällig im Test sind die potenziell krebserregenden Substanzen Pyrrolizidinalkaloide und Anthrachinon. Pyrrolizidinalkaloide können nach Auffassung des Bundesinstituts für Risikobewertung vollständig übergehen.

Mineralölbestandteile

Anthrachinon geht zu etwa einem Drittel in den Aufguss über, wie die Warentester in Stichproben beim Schwarzteetest ermittelten. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Mineralölbestandteile landen aber praktisch nicht im üblichen Teeaufguss, zeigen die Laborprüfungen.

Matcha-Tee

Anders sieht es bei Matcha-Tee aus: Er wird nicht aufgebrüht, sondern aus Grünteepulver angerührt. Die schlecht wasserlöslichen PAK und Mineralölbestandteile werden vollständig mitgetrunken. Die zwei Matcha-Tees im Test haben die Tester in diesen Prüfpunkten deshalb strenger bewertet als die anderen Grüntees. Einer davon gehört trotz strengerer Bewertung zu den besten Tees im Test.

Ein Tee ist nicht verkehrsfähig

Einer der schlechtesten Tees im Schadstofftest ist der lose chinesische Special Gunpowder G 601 aus dem Asialaden. Die Tester fanden höhere Rückstände von einem Pflanzenschutzmittel als zulässig. Da der gesetzliche Höchstgehalt überschritten ist, hätte der Tee nicht verkauft werden dürfen. Gefährlich für die Gesundheit ist dieser Fund aber nicht – selbst wenn alles von dem Stoff in den Teeaufguss übergehen würde. (td)

Die wichtigsten Test-Ergebnisse / Ausgabe Oktober 2015 auf der Folgeseite

Die wichtigsten Test-Ergebnisse / Ausgabe Oktober 2015

Testsieger: Fünf grüne Tees im Test sind nur sehr gering mit Schadstoffen belastet: Alnatura Grüner Tee Sencha (3,85 Euro, alle Preise pro 100 Gramm)Teekanne Hochland (6,25 Euro), Gepa Grüntee Ceylon (7,40 Euro) alle drei im Beutel, daneben die Teekapseln Special T by Nestlé Sencha (13,20 Euro) und das Pulver Emcur Bio Matcha (83 Euro). Mit Ausnahme von Teekanne tragen sie alle das EU-Biosiegel.

Eine Garantie bietet es aber nicht. Andere Biotees im Test sind stärker mit Schadstoffen belastet.

Durchgefallen: Für sieben Produkte lautete das Testurteil „Mangelhaft“:

Aldi Süd/Westcliff Grüner Tee, Kaufland/K-Classic Grüner Tee, Penny/Mayfair Grüner Tee Natur, Norma/Cornwall Grüner Tee Natur, Meßmer Feinster Grüner Tee, Netto Marken-Discount/Captains Tea Grüner Tee nach asiatischer TraditionChinesischer Grüner Tee CAP Special Gunpowder G 601.

Ergebnisse aus dem Heft „test“ der Stiftung Warentest, Ausgabe Oktober 2015