Roh-vegane KücheLeckere Rezepte mit unbehandelten natürlichen Zutaten

Lesezeit 5 Minuten

Mandel-Cashew-Kuchen mit Kaffeefüllung

Sie brauchen:

  • 1 Springform ( 2 6 cm Durchmesser)
  • Zubereitung 5 Minuten; Ruhen: 5–8 Stunden

Zutaten Boden:

  • 100 g Datteln, entsteint und eingeweicht
  • 90 g Mandeln, eingeweicht
  • 60 g Pekannüsse,eingeweicht
  • je 2 TL Kakaopulver und Macapulver
  • 1 Prise Kristallsalz

Zutaten Mandel-Cashew-Teig:

  • 400 ml Mandelmilch
  • 40 g Irish Moss, gereinigt und eingeweicht
  • 250 g Cashewkerne, eingeweicht
  • 130 g Birkenzucker/Xylitol
  • 200 g Kakaobutter,zerlassen
  • 100 ml Kokosöl,zerlassen
  • 1 TL Vanillepulver
  • 1 Prise Kristallsalz

Zutaten Kaffeefüllung:

  • 100 ml Mandelmilch
  • 60 g Kakaopulver
  • 50 ml Agavensirup
  • 2 TL Espressopulver
  • 6 Datteln, entsteint und eingeweicht
  • Zum Garnieren: Kakao-Nibs

Zubereitung: 

Für den Boden alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einem leicht klebrigen Teig verarbeiten. Diesen in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Springform geben, mit der Rückseite eines Esslöffels flach andrücken. Kühl beiseitestellen.

Für den Mandel-Cashew-Teig die Mandelmilch und das Irish Moss im Hochleistungsmixer 1–2 Minuten auf höchster Stufe mixen, bis das Irish Moss vollständig aufgelöst ist. Alle weiteren Zutaten hinzufügen und kräftig mixen. Etwa 250 ml der Masse für die Kaffeefüllung und 200 ml zum Bedecken des Kuchens beiseitestellen. Die restliche Masse in die Springform gießen.

Für die Kaffeefüllung die beiseitegestellten 250 ml des Mandel-Cashew-Teiges sowie alle übrigen Zutaten im Hochleistungsmixer zu einer homogenen Creme mixen. Diese in Klecksen (2–3 cm Durchmesser) auf den Kuchen geben, mit einem Sushistäbchen oder der Rückseite einer Gabel 2–3 cm tief in den Kuchen eintauchen und in großzügigen Schleifen ein Muster im Kuchenteig erzeugen.

Den Kuchen 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen, anschließend mit dem restlichen Teig bedecken. Dann mit Kakao-Nibs garnieren und weitere 3–6 Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank ruhen lassen.

Zucchini-Fettuccine mit frischen Gartenkräutern

Zutaten (für zwei Portionen) 

Für die Fettuccine: 

  • 2 Zucchini

Für die Kräutersauce:

  • je 4 EL fein gehacktes
  • Basilikum und Petersilie
  • je 4 TL fein gehackter
  • Rosmarin und Oregano
  • 2 Frühlingszwiebeln, in feinen Ringen
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL kalt gepresstes
  • Olivenöl
  • Saft von 1 ½ Limetten
  • 2 TL Agavensirup

Für den Pinienkern-Parmesan: 

  • 2 EL Pinienkerne
  • ½ EL weißes Miso
  • 2 TL Edelhefe

Zubereitung: 

10 Minuten plus Marinierzeit: 10 Minuten

Für die Fettuccine die Zucchini mit einem Sparschäler in hauchdünne Streifen schneiden und in eine große Schüssel geben. Für die Kräutersauce alle Zutaten mischen und unter die Fettuccine heben. Etwa 10 Minuten marinieren.

In der Zwischenzeit die Zutaten für den Pinienkern-Parmesan in eine kleine Küchenmaschine geben und in Intervallen zu einer leicht stückigen Masse verarbeiten.

Zum Schluss die Fettuccine mit der Sauce auf zwei Tellern anrichten und mit dem Pinienkern-Parmesan bestreuen.

Interview mit Frau Knufmann, Vorreiterin der roh-veganenen Bewegung

Frau Knufmann, Sie sind in Deutschland mit ihrem Unternehmen „Pure-Raw“ Vorreiterin der roh-veganen Bewegung. „Pure-Raw“ klingt für mich ziemlich puristisch und spartanisch...

Das soll genauso rüberkommen. „Pure“ steht für pur, rein und ohne Zusatzstoffe, und „Raw“ für Rohkost und „unbehandelt“. Im Prinzip geht es um Lebensmittel, die eine hohe Qualität haben, weil sie ganz ohne Zusatzstoffe auskommen und die so schonend und natürlich wie möglich hergestellt werden.

Sie selbst haben sich lange vegan ernährt. Reicht vegan alleine für das gute Gewissen nicht mehr aus?

Nein, die vegane Ernährung ist durchaus ein guter Ansatz. Ich habe mich mit Anfang 20 dazu entschieden, als bei mir eine Unverträglichkeit gegen Milch- und Eiprodukte festgestellt wurde „PureRaw“ ist sozusagen noch einmal das i-Tüpfelchen darauf. Schließlich können auch vegane Produkte behandelt sein und dadurch ihren Nährwert verlieren. Vitamin C zum Beispiel geht durch Erhitzung fast komplett verloren.

Wie haben Sie die roh-vegane Kost für sich entdeckt?

Ich bin vor zehn Jahren als Fotografin in die USA gegangen. Dort habe ich erlebt, dass die meisten Menschen mittags nicht kochen, sondern in den Supermarkt gehen und bereits fertig zubereitete Lebensmittel kaufen. Dabei habe ich gesehen, was es dort für eine Fülle an roh-veganen fertigen Lebensmitteln gibt. Diese „Raw Foods“ sind dort schon seit langem auf dem Markt. Ich war total begeistert und habe dann – anfangs unbewusst – begonnen, mich auch rohköstlich zu ernähren. Schon nach ein paar Wochen habe ich gemerkt, dass es mir besser ging. Ich war viel fitter, wacher, ausgeruhter und habe irgendwie noch einmal ein ganz anders Körpergefühl entwickelt.

Kurze Zwischenfrage: Wenn man sich ausschließlich von Rohkost ernährt, bekommt man dann nicht Verdauungsprobleme?

Das kann man nicht pauschalisieren. Es kann natürlich vorkommen. Allerdings kann dies zum einen an der Reihenfolge liegen, in der man die Rohkost isst. Zum Beispiel sind Nüsse schwerer verdaulich als Obst. Wenn ich also zuerst Nüsse esse und dann Obst, liegt das Obst auf den Nüssen und kann erst einmal nicht so einfach verdaut werden. Zum anderen gibt es viele Arten, wie man Rohkost bekömmlicher machen kann, sei es, dass man sie zum Beispiel einlegt oder mariniert. Abgesehen davon: Rohkost ist ballaststoffreich und deshalb hilft sie auch die Verdauung anzuregen. Mir bekommt die roh-vegane Kost jedenfalls gut und mir war klar, dass ich diese Ernährungsweise auch in Deutschland beibehalten wollte. Allerdings gab es die „Superfoods“, die ich in den USA kennengelernt hatte, in Deutschland noch nicht. Also habe ich „Pure-Raw“ gegründet. Wir vertreiben all das, was in eine bewusst abwechslungsreiche- und gesunde Ernährung passt in besonders hochwertiger roh-veganer Qualität.

Von welchen Superfoods reden wir eigentlich und was macht sie so super?

Eigentlich stört mich der Begriff Superfood fast ein wenig. Dafür gibt es keine feste Definition. Ich definiere sie lieber als Powerfood, als Lebensmittel, die einen besonders hohen Nährstoffgehalt haben. Zum Beispiel die Macawurzel, Kakaobohne, Reishi-Pilze, Lucuma oder Makroalgen wie Dulse oder Mikroalgen wie Chlorella.

Welches dieser Lebensmittel hat sie selbst denn am meisten überrascht?

Am meisten fasziniert haben mich die verschiedenen Algen. Die Mikroalge Chlorella zum Beispiel stimuliert das Immunsystem und enthält sehr viel Chlorophyll, Protein, Lutein, βBeta-Carotin und vor allem bioverfügbares Vitamin B 12. Ein Teelöffel Chlorella deckt bereits 120 Prozent des Tagebedarfs an Vitamin B 12. Und ganz ehrlich: Mir ist es lieber ich decke meinen Vitamin-B-12-Bedarf über die natürliche Nahrung als über ein Nahrungsergänzungsmittel.

Okay, das ist alles also sehr gesund, aber bleibt der Genuss nicht auf der Strecke?

Nein, auf keinen Fall. Es gibt inzwischen so viele tolle roh-vegane Lebensmittel, die eine sehr große Vielfalt an Geschmackseindrücken bieten. Die Yacónwurzel etwa ist ein toller Zuckerersatz, der eine vollwertige Süße mit einer feinen malzigen Note liefert. Oder das goldgelbe Mikroalgenpulver, das wir unter dem Namen BOBEI vertreiben, ist hervorragend geeignet um Butter, Milch oder Ei, komplett zu ersetzen. Da merkt man geschmacklich keinen Unterschied. Ich habe kürzlich für ein Fernsehteam Meeresspaghetti mit veganer Bolognese-Sauce gemacht. Ihre Kollegen waren anfangs skeptisch, hinterher aber waren sie so begeistert, dass sie die Reste mit nach Hause nehmen wollten.

Sie haben inzwischen zwei Kochbücher für roh-vegane Gerichte geschrieben: Woher nehmen sie die Ideen für die vielen Rezepte?

Was Geschmack und Aussehen anbetrifft, weiß ich eigentlich immer sofort, was ich machen will. Dann überlege ich mir, wie ich mit den roh-veganen Zutaten dahin komme. An Ideen mangelt es wirklich nicht, dafür ist die roh-vegane Küche inzwischen viel zu vielfältig geworden.

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