Gesundes Obst und Gemüse im GartenSechs Pflanzen-Krankheiten und was sie dagegen tun können

Grauschimmel sieht man häufig an Erdbeeren.
Copyright: Ralf Jung Lizenz
Köln – Apfelschorf
Schadbild: Auf Früchten kleine, runde, dunkle Flecke, die sich ausdehnen. Bei starkem Befall reißt die Fruchtschale schorfig auf. Auf Blättern graubraune Flecken mit samtigem Aussehen. Erreger: Die Krankheit wird durch Schorfpilz (Venturia inaequalis) verursacht. Hilfe: Bei Neupflanzung resistente Sorten auswählen, zum Beispiel „Topas“. Baumkronen durch Schnitt locker und luftdurchlässig halten. Befallenes Laub einsammeln und in Bio-Tonne entsorgen. Mit Bio-Fungiziden (unter anderem Netzschwefel, Atempo Kupfer Pilzfrei) spritzen, ab Austrieb bis Ende der Blüte. Vom Austrieb an Pflanze mit Acker-schachtelhalmbrühe (s. links unten) stärken.
Monilia Spitzendürre
Schadbild: Nach dem Austrieb wird ein großer Teil der Blüten braun und stirbt ab. Junge Triebe trocknen ein. Vertrocknetes bleibt bis in den Winter hinein am Baum hängen. Erreger: Der Monilia-Pilz (Monilia laxa) dringt über die Blüte in die Pflanze ein. Regen während der Blühperiode fördert die Infektionsgefahr. Hilfe: Abgestorbene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Vitale Bäume mit kräftigen Trieben sind widerstandsfähiger als vergreiste Sauerkirschen mit langen Peitschentrieben. Bei Neupflanzungen widerstandsfähige Sorten („Achat“, „Morina“) wählen. Ab Beginn Blüte Pflanzenstärkung mit Ackerschachtelhalmbrühe.
Birnengitterrost
Schadbild: Kleine gelbe, dann größere, leuchtend-orange Flecken auf den Blättern. Im Spätsommer und Herbst höckerähnliche Gebilde auf den Blattunterseiten, die Sporenlager. Erreger: Der Rostpilz (Gymnosporangium sabinae) befällt neben der Birne auch Wacholderarten. Die Infektion geht im Frühjahr zur Zeit der Birnenblüte von befallenen Wacholderpflanzen aus. Hilfe: Nur in der Nähe stehende befallenen Wacholder entfernen. Ab Beginn des Austriebs die Pflanze mit Ackerschachtelhalmbrühe stärken, ab Austrieb mit Mitteln wie zum Beispiel Neudo-Vital.
Echter Mehltau
Schadbild: Weißer, mehlartiger Belag auf Früchten und Trieben, der sich später samtartig dunkelbraun verfärbt. Erreger: Der Belag wird von verwobenen Pilzfäden gebildet, auf denen sich die Sporen entwickeln. Durch diese werden weitere Blätter und Beeren angesteckt. Der Pilz (Sphaerotheca mors-uvae) überwintert auf Trieben. Hilfe: Befallene Früchte und Triebe auspflücken und -schneiden und in der Bio-Tonne entsorgen. Durch Schnitt für luftigen Strauch sorgen. Ab Beginn des Austriebs Ackerschachtelhalmbrühe gießen. Ab Austrieb kann mit Bio-Fungizid (unter anderem Netzschwefel) gespritzt werden. Bei Neupflanzung widerstandsfähige Sorten wie „Invicta“ und „Remarka“ wählen.
Grauschimmel
Schadbild: Braune Stellen, die sich ausdehnen, etwa auf unreifen Erdbeeren. Auf Faulstellen und reifen Früchten mausgrauer Schimmelrasen. Erreger: Erreger ist der Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea), der auch Him- und Brombeeren, Kopfsalat und andere Pflanzen befällt. Der Schimmel besteht aus unzähligen Sporen, die zur Verbreitung beitragen. Die Infektion beginnt während der Blütezeit, Feuchtigkeit fördert die Krankheit. Hilfe: Bei Neuanlage einer Erdbeerkultur einen Meter Abstand zwischen den Reihen lassen, in der Reihe 35 Zentimeter. Alle zwei Jahre Kultur erneuern. Vor der Ernte Stroh oder Holzwolle unterlegen. Ab der Blüte Pflanzen mit Ackerschachtelhalmbrühe stärken.
Kohlhernie
Schadbild: Kohlpflanzen wachsen schlecht, bei trockenem Wetter welken sie leicht. An Wurzeln Verdickungen. Erreger: Kohlhernie wird durch einen Schleimpilz (Plasmodiophora brassicae) verursacht. Auf Flächen, die häufig mit Kohl bepflanzt werden, kommt es zur Anreicherung der Pilzdauersporen, der Erreger hält sich über viele Jahre im Gartenboden. Hilfe: Direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Wer auf verseuchtem Boden Kohl anbauen will, zieht Jungpflanzen in Anzuchtsubstrat und pflanzt sie mit großem Wurzelballen. Der Boden sollte einen pH-Wert 7 bis 7,5 haben, notfalls kalken. 14 Tage vor dem Pflanzen mit 100 Gramm Kalkstickstoff pro Quadratmeter düngen. Resistente Sorten wählen.