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Nationalpark EifelNaturerlebnis mit röhrenden Hirschen

Lesezeit 5 Minuten

Hirsche sind im Nationalpark Eifel häufiger zu beobachten.

Viel zu erleben gibt es im Nationalpark Eifel, ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Schiff oder der Kutsche . Die Möglichkeiten, das Gebiet zwischen Monschau und Nideggen mit seiner großartigen Landschaft und Tierwelt zu entdecken, sind zahlreich. Ranger veranstalten Führungen und erzählen dabei viel Wissenswertes. Zum zehnjährigen Bestehen gibt es am Wochenende ein buntes Programm.

Wanderungen und Kutschfahrten

Hölzerne Wegweiser geben die Richtung an: Den Besuchern des Nationalparks stehen 240 Kilometer Wanderwege offen. Einen guten Überblick bieten die Übersichtskarten an den Zugängen des Nationalparks. Wer sich mithilfe der Wanderkarte keine individuelle Tour zusammenstellen möchte, der kann auf eine der ausgearbeiteten Touren zurückgreifen. Es gibt markierte Themen-Touren-Rundwege, einen Wildnis-Trail und den Schöpfungspfad. Doch bei allen Wanderungen gilt es, die Wege nicht zu verlassen. Dies gewährleistet für Tiere und Pflanzen nötige Ruhezonen und ist ein wichtiger Baustein in dem Kompromiss zwischen Naturschutz und Naturerleben.

Wer nicht gut zu Fuß ist oder einfach keine Lust auf eine Wanderung hat, der kann sich von Frühjahr bis Herbst über die Dreiborner Hochfläche kutschieren lassen. Dank einer Rampe sind die Kutschen auch für Rollstuhlfahrer mit Begleitpersonen geeignet. Mit dem Planwagen geht es von Vogelsang über Walberhof nach Wollseifen und zurück.

Die Kutschen verkehren an jedem ersten und dritten Sonntag von April bis einschließlich Oktober jeweils um 11.30 Uhr und 14.15 Uhr ab Vogelsang-Kino, einfache Fahrt fünf Euro, Hin- und Rückfahrt neun Euro, Kinder die Hälfte.

Radwege

Das rote Fahrrad auf den hölzernen Hinweisschildern weist den Weg: Von den 240 Kilometern Wanderwegen des Nationalpark Eifel sind 104 Kilometer ausgewiesene Fahrradwege. Diese freigegebenen Wege sind für gemütliche Radwanderer gedacht. Für sportliche Mountainbiker sind zahlreiche herausfordernde Radwege außerhalb des Nationalparks ausgewiesen.

Wer keine Lust hat, mit dem eigenen Velo anzureisen, der kann sich vor Ort ein passendes Gefährt ausleihen. Neben den herkömmlichen Fahrradverleihen besteht inzwischen auch ein Netzwerk für den Verleih von Pedelecs, also Fahrräder mit Elektro-Hilfsmotoren. So können die Berge des Nationalparks spielend bezwungen werden.

Schiffstouren

Ein besonderes Erlebnis ist eine Tour mit einem der geräuscharmen Elektroschiffe über einen oder mehrere Seen der Eifeler Seenplatte. Die Rurtalsperre Schwammenauel (Rursee und Obersee) ist mit 203 Millionen Kubikmeter und einer Wasserfläche von acht Quadratkilometern die zweitgrößte Talsperre in Deutschland. Zusammen mit dem Obersee ist sie etwa 22 Kilometer lang. Hier wird für rund eine Millionen Menschen das Trinkwasser gesichert und in zwei Kraftwerken jährlich rund 46 Millionen Kilowatt Strom erzeugt.

Da am Ufer der Seen keine Straßen entlang führen, bietet eine Schiffstour ganz besondere Einblicke in die geschützte Landschaft. Angeboten werden sowohl Rundfahrten in verschiedener Länge als auch Einfachfahrten, die sich mit einer Wanderung auf einem der zahlreichen Wanderwegen kombinieren lässt.

Einzelfahrten ab 3,60 bis 10.50 Euro, Rundfahrten 9,70 bis 18,80 Euro, Ermäßigungen für Kinder, Gruppen und Senioren. Mehr Informationen unter ☎ 02446/479 oder im Internet.

www.rurseeschifffahrt.de

Tierbeobachtung

In den Herbstmonaten, insbesondere im September und Oktober, geht der Rothirsch auf Brautschau. Sein lautes Röhren schallt kilometerweit. Besonders zur Brunftzeit ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, die prächtigen Geweihträger von der Aussichtsempore Dreiborn zu erspähen. Rothirsche gehören zu Mitteleuropas größten freilebenden Wildtieren. Lebensgroße Modelle vermitteln eine Vorstellung über die imposante Größe der Vierbeiner. Während der gesamten Brunftzeit sind Ranger an der Empore postiert und beantworten sämtliche Fragen.

Ein Blick durch ein Fernrohr lohnt sich dagegen auf der Beobachtungsstation zwischen Gemünd-Malsbenden und der Urftstaumauer. Mit einem Fernrohr kann hier die Talsperre und ihre Vogelwelt genauer betrachtet werden. Mit etwas Glück lassen sich von dort nicht nur Graureiher, Haubentaucher und Enten entdecken, sondern auch eine Brutkolonie von Kormoranen. Zwei hochwertige Fernrohre mit 15-facher Vergrößerung sind dort in unterschiedlichen Höhen fest installiert. Zudem gibt eine Informations-Tafel Auskunft über die Landschaft und Besonderheiten der Vogelwelt vor Ort.

Geführte Touren

Die besten Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Schutzgebiet sind die Ranger. Sie pflegen nicht nur ausgewählte Lebensräume und sorgen dafür, dass alle Nationalparkbesucher die Regeln einhalten, sondern bieten auch geführte Wanderungen an. Start und Ziel variieren, an jedem Wochentag wird eine andere Tour angeboten, an den Wochenenden sogar zwei oder drei. Da die Anforderungen der Strecken ganz unterschiedlich sind, ist für jeden etwas dabei: Von einer leichten kurzen Strecke mit vielen Bänken, die auch für Senioren oder Sehbehinderte geeignet ist, bis hin zu anspruchsvollen, fünfstündigen Touren für geübte Wanderer. Unterwegs erzählen die Ranger allerlei Wissenswertes über das Schutzgebiet und haben so manche Anekdote auf Lager. Im Notfall leisten sie zudem Erste Hilfe.

Einige der Touren werden von Waldführern begleitet. Das sind ehrenamtliche Helfer, die sich zu zertifizierten Natur- und Landschaftsführern haben ausbilden lassen. Da sie regelmäßig an Fortbildungen des Nationalparks teilnehmen, kennen sie sich ebenfalls bestens vor Ort aus.

Sämtliche Touren mit Rangern oder Waldführern sind kostenlos. Auch eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Sämtliche Informationen zu den Wanderungen können bei der Nationalparkverwaltung während der Servicezeiten (montags bis donnerstags 9 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 15 Uhr sowie freitags von 9 bis 14 Uhr) unter ☎ 02444/95 10-0 nachgefragt werden. Ausführliche Informationen gibt es auch im Internet.

www.nationalpark-eifel.de