Nostalgisches FestSo feiern Sie Weihnachten wie früher

Damit das Weihnachtsessen in schöner Erinnerung bleibt haben wir für sie das perfekte Menü.
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Auch wenn heute Tablets und Smartphones unter dem Weihnachtsbaum liegen – an den Ritualen, die wir seit unserer Kindheit kennen, ändern wir nicht viel. Der Heilige Abend läuft ähnlich ab wie schon bei unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Es bimmelt dieselbe Glocke zur Bescherung wie damals, als wir selbst noch Kinder waren, und vielleicht gibt es sogar Jahr für Jahr das gleiche Essen. Weil der Glockenklang und der Geschmack von Gans mit Rotkohl uns ein bisschen von dem früheren Zauber zurückbringen.
Weihnachten muss man nicht neu erfinden, man kann mit Nostalgie und Tradition spielen. Das haben wir für diese Ausgabe gemacht. Wir haben dazu einerseits eine festliche Bescherungssituation im Kreis der Familie nachgestellt und andererseits ein typisches Weihnachtsmenü aus den 1950er Jahren zum Nachkochen kreieren lassen.
Seit mehr als 40 Jahren arbeiten sie zusammen im „Em Krützche“. Hier kommt geballte Gastronomenqualität zusammen: Geschäftsführer Erich Fehn (73, von links) ist gelernter Koch, seine Frau Ottilie Fehn (73) Konditormeisterin, Bernd Lilienthal (62) kocht seit 43 Jahren hier und Tochter Sylvia Fehn-Madaus (43) ist Köchin und Hotelbetriebswirtin.
Em KrützcheHistorisches Gasthaus am RheinAm Frankenturm 1-350667 Köln, 0221/2580839
Geholfen hat uns dabei das Kölner Altstadt-Restaurant „Em Krützche“. Dessen Chef Erich Fehn (73) hat selbst in den 1950er Jahren eine Kochlehre im Dom-Hotel gemacht und sagt: „Kochen war damals eine richtige Knüppelarbeit, weil man erst mal den Kohleofen auf Temperatur bringen musste. Dafür durfte man aber jedes Mal, wenn die Gans übergossen wurde, einen Schnaps dazu trinken. “An die Vorweihnachtszeit erinnert er sich gern: „Es war viel gemütlicher damals, weil es so gut wie keine Fernseher gab. Die Eltern hatten mehr Zeit, um mit den Kindern zu spielen. “Strohsterne hätten sie selbst gemacht und Lametta aus Zigarettenpapier gebastelt. In der Wohnung habe es nach Bratäpfeln und gebackenen Kastanien geduftet. Manchmal habe es sogar Schokolade gegeben. Doch auch die Sehnsucht sei da gewesen: „Wir gingen gern durch die Kaufhäuser und schauten uns alles an, was wir uns gewünscht hätten, wenn Geld da gewesen wäre.“
1419 schmückte die Freiburger Bruderschaft der Bäckerknechte einen Nadelbaum mit Äpfeln, Lebkuchen und Nüssen. Die Armen durften sich anschließend daran bedienen. Immer mehr Zünfte übernahmen den Brauch. Verbreitet ist der Christbaum aber erst seit dem 17. Jahrhundert.
Franz von Assisi stellte 1223 im italienischen Greccio eine Weihnachtskrippe auf, um den Menschen die Umstände der Geburt Christi zu veranschaulichen. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Krippe fester Bestandteil des Weihnachtsfestes.
Die Mistel wächst als Halbparasit auf Bäumen. Ihre weißen Beeren reifen im September heran. Wer sich unter dem Mistelzweig küsst, soll der Legende nach ein Leben lang zusammen bleiben. Der alte Brauch stammt aus England. Blätter und Stengel sind giftig.
Im Christentum versinnbildlicht der stachelige Ilex (siehe Vase rechts) die Dornenkrone Jesu, die roten Beeren stehen dabei für das vergossene Blut. Es gibt auch eine stachelfreie Variante. Achtung: Blätter und Beeren sind giftig.