Nach jahrelangem LeerstandDritte Kölner Bona'me-Filiale eröffnet im Gerling-Quartier

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Die türkisch-kurdische Restaurantkette Bona'me eröffnet im Gerling-Quartier ihre dritte Kölner Filiale. Die Location stand seit 2018 leer.

Die Geschichte der Räumlichkeiten am Gerling-Quartier in der Kölner Innenstadt ist mitunter recht finster: In der Von-Werth-Straße 2 befand sich einst das italienische Edel-Restaurant Rosati, dessen Besitzer 2017 spurlos verschwand – und nicht wieder auftauchte. Theorien über eine mögliche Verbindung zur Mafia wurden geprüft. Aufgeklärt ist der Fall bis heute nicht. Für die Lokalität jedoch gibt es nun aber einen Neustart: Nach Jahren des Leerstands ist eine Filiale der Kette Bona’me eingezogen. Es soll das neue Flagship-Restaurant werden.

Neues Bona'me: Tischservice statt Selbstbedienung

Bei einem Pre-Tasting am Freitagabend hat es einen ersten Eindruck von dem gegeben, was ab Ende Februar auf die Gäste wartet: Goldfarbene Ketten hängen in Vorhängen von der Decke, pompöse Lampen erleuchten den Raum, eine Wandskulptur wacht über den Speisesaal, sogar einen Wasserfall gibt es. Das Konzept des neuen Bona’me im Gerling-Quartier ist etwas anders als das der schon bestehenden Kölner Filialen in Deutz und im Rheinauhafen. Alles etwas hochwertiger, edler und auch hochpreisiger, mit einer speziellen Speisekarte sowie Tischservice und Bestellung via Smartphone, anstelle des Selbstbedienungskonzepts, das man etwa von Vapiano kennt. Außerdem soll es hier Frühstück bis 17 Uhr geben. 

Gäste stehen im Raum. An der Wand hinter ihnen sind Figuren aus der Wand heraus gearbeitet.

Die Wandskulptur im Hintergrund steht unter Denkmalschutz.

Einen Blick in die Küche wie in den anderen Filialen gibt es hier auch nur vom ersten und kleineren der zwei Räume aus. Denn: Im großen Speiseraum darf nicht gekocht werden. Grund ist die denkmalgeschützte Wandskulptur. „Hier darf nicht mal eine Mikrowelle stehen“, sagt Hüseyin Dogan, der das Unternehmen gemeinsam mit seinen Geschwistern leitet. Die größere Besonderheit ist aber, dass hier nicht nur für diese Filiale zubereitet wird, sondern für jedes der derzeit acht Restaurants deutschlandweit. Bis Ende des Jahres sollen es zehn sein.

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Alles, was vorbereitet werden kann, wird dann in der „Factory“, so der Beiname, hergestellt: Nudeln, Teigtaschen und Dips etwa. Und das Geschäft läuft: Allein 1,5 Tonnen Hummus pro Woche verlassen die Factory bereits jetzt. Fleisch und frische Produkte werden weiterhin in den einzelnen Standorten verarbeitet. Diese besitzt die kurdischstämmige Familie Dogan mittlerweile von Stuttgart bis Hamburg.

Bona'me in Köln: Patisserie-Chefin lernte in Paris

Bona’me ist ein Familienunternehmen. „Wir haben inzwischen die dritte Generation hier. Das ist nicht selbstverständlich“, so Hüseyin Dogan. Zu der dritten Generation zählt auch Patisserie-Chefin Yaren Dogan. Die 24-Jährige lernte die Kunst der kleinen Törtchen in der berühmten Pariser Kochschule Le Cordon Bleu. Ihre Patisserie-Werke sind teils auch für Veganer oder Menschen mit Unverträglichkeiten geeignet.

Auf einem Teller sind Bällchen aus Bulgur mit Weinblättern drapiert.

Bulgur-Bällchen mit Weinblättern.

„Sobald etwas vegan oder glutenfrei ist, muss man oftmals auf etwas verzichten. Das wollte ich auf keinen Fall“, sagt sie. Das „Vegan Wonder“ besteht aus Bananen-Brownie, Pekan-Schokoladen-Mousse und Pekan-Tulie-Chantilly. Die herzhafte Küche ist orientalisch, die Weine stammen hauptsächlich aus der Türkei. Eine Speisekarte ist noch in Abstimmung.

Insgesamt finden im Restaurant etwa 150 Gäste Platz, im geplanten Außenbereich noch einmal 250. Die Eröffnung ist für Ende Februar, nach Karneval, geplant. 

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