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Müll vermeiden in der GastroNeues Sülzer Café „Impact“ setzt auf Nachhaltigkeit

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Köln  – Dass ausgerechnet der Austausch von Plastik-Schwimmflügeln zweier Kleinkinder der Anfang des neuen Impact-Cafés in Sülz war, ist nur eine lustige Fußnote. Aber so lernten sich Kalie Cheng, promovierter Polymer-Chemiker, und der aus Äthiopien stammende Kunststofftechniker Abiye Dagew  vor Jahren in einem Kölner Schwimmbad kennen. Sie wurden Freunde und starteten das Projekt Plastic2Beans mit der Vision, in Äthiopien ein unabhängiges Recycling-System für Pet-Flaschen aufzubauen.  Zuletzt haben die beiden vor Ort eine Studie im Auftrag des Bundes durchgeführt, Fördermittel aktiviert, einen deutschen Recycler als Partner akquiriert. Ab 2023 könnten  jährlich 30 000 Tonnen CO2 eingespart werden. Läuft.

Aus der Malve wird das „Impact“

Jetzt steigen Cheng und Dagew dauerhaft in die Gastro-Branche ein. Nach dem Erfolg des dreiwöchigen Projekts „Zero Waste Pop Up Café“ im Sommer 2019 übernehmen sie jetzt  das einstige Mietrestaurant „Malve“ an der Luxemburger Straße. „Im »Impact« wollen wir Gastronomie so müllfrei  und nachhaltig wie möglich anbieten“, sagt Geschäftsführer Kalie Cheng. „Das  Café soll auch ein Austausch- und Kulturraum werden, mit Workshops und Ausstellungen will unser  Team Interessierten das Thema Nachhaltigkeit näher bringen und zum Austausch anregen.“

Für Becher und To-Go-Gerichte wird ein Pfandsystem eingesetzt, aus alten Milchkartons bastelt man kleine Behälter etwa für Kuchen, Quiches oder Waffeln. Den fair gehandelten Bio-Kaffee aus Äthiopien (200 Gramm ab 8 Euro) verkauft man in Mehrwegflaschen. „Wer zum Auffüllen wiederkommt, bekommt 20 Prozent Rabatt“, verspricht Cheng, der beim Einkauf freiwillig den zwei- bis dreifachen Börsenpreis zahlt. Zuständig für die Gastronomie ist Barista Albert Töws, der den Cappuccino (2,70 Euro, Espresso 1,70 Euro) mit Hafermilch zubereitet: „Die passt zu unserem Kaffee geschmacklich am Besten.“

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Die Küche bietet neben Kuchen und Quiches (Stück 3,50 Euro) vegetarisches, äthiopisches Essen: Injera (11,90 Euro) sind Sauerteigfladen, die mit diversen Gemüsen (von Linsen bis  Bohnen und  Möhren) gefüllt werden. „Oder mit einem veganen Taiwanese Fried Chicken – das Huhn wird durch Tofu ersetzt.“ Wenn die Pandemie  eine Öffnung zulässt, sollen zudem Kölns beste vegane oder vegetarische Köche als Gastköche antreten.

Konzerte im Hinterhof

Nach dem erfolgreichen Kasalla-Hinterhof-Konzert 2019 plant das Team zur Eröffnung der Außengastro am heutigen Montag erneut Live-Musik: am Dienstag, 1. Juni ab 18 Uhr treten   Corona-konform Margo, Asant, Mathis Becker und Marlena Käthe auf. Impact, Luxemburger Straße 190, Di-Fr 10-18 Uhr, Sa, So 11-18 Uhr www.plastic2beans.com

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